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DFB-Pokal: Türkgücü München oder Schweinfurt? Gericht soll Schalke-Gegner finden

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Türkgücü München oder Schweinfurt? Gericht soll Schalke-Gegner finden

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    Sucht noch nach einem Gegner im DFB-Pokal: Sebastian Rudy und der FC Schalke 04.
    Sucht noch nach einem Gegner im DFB-Pokal: Sebastian Rudy und der FC Schalke 04. Foto: Tim Rehbei, dpa

    Im bayerischen Zwist um das Startrecht im DFB-Pokal kommt es zum womöglich richtungsweisenden Termin. Das Landgericht München I soll am Montag (10.30 Uhr) bei einer mündlichen Verhandlung klären, wer in der ersten Pokalrunde gegen Schalke 04 antreten darf: Türkgücü München oder der 1. FC Schweinfurt. Die Causa hatte Anfang des Monats in Fußball-Deutschland für Wirbel gesorgt, seitdem verhärteten sich die Fronten. Und der Fall dürfte weiter gehen. Eine klare Tendenz aber könnte nun vor Gericht schon herauskommen.

    Worum geht es in dem Streit um das DFB-Pokal-Spiel?

    Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hatte in der Corona-Zwangspause entschieden, Türkgücü München als Führenden der Regionalliga für den Aufstieg in die 3. Liga zu melden. Als Kompromiss sollten die zweitplatzierten Schweinfurter im DFB-Pokal antreten dürfen - auf jenem Startplatz, der normalerweise für den bayerischen Amateurmeister - dem Regionalliga-Sieger - reserviert ist. Dagegen klagte Türkgücü.

    Warum wurde zwischen Türkgücü und Schweinfurt nicht früher entschieden?

    Türkgücü reichte die Klage erst wenige Tage vor dem Spieltermin am 13. September ein. Die Einstweilige Verfügung des Gerichts zwang den Deutschen Fußball-Bund dazu, die Partie bis zur endgültigen Klärung aufzuschieben. Türkgücü sagt, der Verein habe erst dann das Gericht anrufen können, als der BFV seine Pokalstarter offiziell meldete. Dass Schweinfurt gegen Schalke spielen sollte, war schon länger geplant.

    Warum ist dieses eine Pokalspiel für Türkgücü so wichtig?

    Auch wenn die Chance auf ein Weiterkommen gegen den Bundesligisten Schalke 04 nicht übermäßig groß ist, ist allein die Teilnahme an dem Wettbewerb viel wert. Zunächst geht es um 110.000 Euro Antrittsgeld, darüber hinaus ist ein live bei Sky übertragenes Spiel als Werbung für den Drittliga-Neuling interessant. Dass über Türkgücü gesprochen wird, das hat der Club von Präsident Hasan Kivran bereits erreicht. 

    Was sagt der Bayerische Fußball-Verband?

    Der Verband mit Präsident Rainer Koch an der Spitze ist überzeugt, regelkonform gehandelt zu haben. Der BFV hatte sich den Kompromiss während des Lockdowns überlegt und später die Statuten verändert. Vor allem aber betrachtet er den Kompromiss als fairer als ein Prozedere, bei dem Türkgücü sowohl den Aufstieg in die 3. Liga als auch den Pokal-Platz erhält. "Wenn Türkgücü aufsteigen darf, ohne Meister zu sein, dann spielt die beste in der Regionalliga verbliebene Mannschaft im DFB-Pokal - das ist eine maximal faire Lösung", sagte BFV-Anwalt Martin Stopper dem Kicker.

    Warum gibt sich Türkgücü damit nicht zufrieden?

    Der Verein ist verstimmt. Nach Angaben von Club-Boss Kivran hätte Türkgücü dem Kompromiss zugestimmt. Dann aber zweifelte Schweinfurt seinerseits die Drittliga-Lizenz von Türkgücü öffentlich an. Danach fühlte sich Kivran nicht mehr an Absprachen verpflichtet und - so schilderte es der Unternehmen - zog vor Gericht.

    Wird die Causa vom Landgericht final entschieden?

    Das ist unwahrscheinlich. Kivran kündigte bereits an, im Falle einer juristischen Niederlage die nächste Instanz anzurufen. Das wäre dann das Oberlandesgericht in München. "Uns geht's nicht ums Geld. Mittlerweile hat sich das Ganze so verhärtet, es geht im Grunde ums Prinzip", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Außerdem geht es bei dem Verfahren ja zunächst nur um die Einstweilige Verfügung. Parallel laufe ein Beschwerdeverfahren beim bayerischen Verbandssportgericht, wie BFV-Anwalt Stopper berichtete. (dpa)

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