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Turnen
29.07.2021

Wenn der Kopf den Körper lähmt: Das sagt ein Sportpsychologe zum Biles-Rückzug

Im Fokus: Mit ihrem Rückzug sorgte US-Turnerin Simone Biles für Wirbel abseits der Turnmatte.
Foto: Franck Faugere, Witters

Simone Biles hat mit ihrem Rückzug bei Olympia eine Diskussion ausgelöst. Einer der solche Situationen aus seiner Arbeit mit Aktiven kennt, ist Sportpsychologe Cord Bitter.

Maximale Aufmerksamkeit ist Sportlerinnen und Sportlern in zwei Fällen garantiert: Wenn sie triumphieren oder krachend scheitern. Simone Biles hat die Welt des Profisports für einen Moment auf den Kopf gestellt. Die US-Turnerin hat triumphiert, indem sie ihr Scheitern eingestand. Seitdem diskutieren Kolleginnen, Trainer und Experten den Fall. Emotionen sind im Spiel, und nicht zu knapp.

Auf der einen Seite erntet die Turnerin Verständnis und bedankte sich am Donnerstag auf Twitter: „Die überströmende Liebe und Unterstützung, die ich erhalten habe, haben mir klargemacht, dass ich mehr bin als meine Leistungen und das Turnen. Daran habe ich vorher nie wirklich geglaubt.“

Die 24-Jährige hatte wegen mentaler Probleme am Mittwoch ihren Start im Einzel-Mehrkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio abgesagt. Einen Tag zuvor war die viermalige Olympiasiegerin aus dem Mehrkampf-Finale nach nur einem Gerät ausgestiegen.

Simone Biles spricht vom "Kampf gegen Dämonen"

„Ich sage, die mentale Gesundheit steht an erster Stelle. Daher ist es manchmal in Ordnung, die großen Wettbewerbe sogar auszusitzen, um sich auf sich selbst zu konzentrieren. Es zeigt, wie stark du als Wettkämpfer und Person wirklich bist, anstatt sich einfach durchzukämpfen“, hatte Biles gesagt und sprach vom „Kampf gegen Dämonen“ vor dem Wettkampf.

In der Welt der Gewinner und Helden scheint noch immer kein Platz zu sein für Schwäche. Der Kopf hat zu funktionieren, schlimmstenfalls mit Verdrängen und Ausblenden von Problemen. Cord Bitter maßt sich nicht an, den Fall Biles aus der Entfernung zu beurteilen. Doch der Sportpsychologe aus Berlin kennt den Druck, mit dem Sportler klarkommen müssen. „Sie ist jetzt 24 Jahre alt, betreibt wahrscheinlich seit knapp 20 Jahren Leistungssport. Offenbar hat sich etwas in ihr aufgestaut, mit dem sie nicht zurechtkommt“, sagt Bitter und fügt an: „Es kann sein, dass sie jahrelang eine Situation ausgehalten hat, mit der sie eigentlich nicht umgehen kann. Sie wollte die enorme Erwartungshaltung des Umfelds, der Medien, erfüllen. Nun ist sie offenbar an einem Punkt angelangt, an dem es für sie nicht mehr weitergeht“, vermutet Bitter.

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Mit den sportlichen Erfolgen steigt der Druck

Bei ihren ersten Olympischen Spielen 2016 in Brasilien ging Biles als Stern am Turnerhimmel auf. Mit vier Gold- und einer Bronzemedaille war sie eines der Gesichter der Rio-Wettkämpfe. Bitter, der im Berliner Sportforum Hohenschönhausen vor allem Leichtathleten und Schwimmer sportpsychologisch begleitete, kennt die Situation: „Bei der ersten Olympia-Teilnahme ist dabei sein noch alles, jeder Erfolg fühlt sich großartig an. Beim zweiten Mal steigt der Druck, die Erfolge wiederholen zu müssen. Das kann zu extremen mentalen Belastungen führen.“ Entscheidend in dieser Situation sei das „psycho-soziale System“, in dem sich der Sportler bewegt, also das Umfeld, die Familie, die Trainingsgruppe. Ein weiterer Faktor sei auch das fortschreitende Alter. „Man ist nicht mehr so unbekümmert wie mit 20, macht sich Gedanken, was passiert, wenn man die Erwartungen nicht erfüllt“, sagt der Sportpsychologe. Die Tokio-Wettkämpfe von Biles wurden so terminiert, dass sie zur besten Sendezeit in den Vereinigten Staaten laufen.

Japans Tennis-Idol Naomi Osaka ist beim olympischen Turnier in Tokio früh ausgeschieden.
Foto: Seth Wenig/AP/dpa

Mit ihren offenen Worten erntete die US-Amerikanerin viel Verständnis, was in der Welt der besten, schnellsten und härtesten Frauen und Männer im Profisport noch immer nicht selbstverständlich ist. Das bekam Naomi Osaka zu spüren. In Tokio entzündete die Japanerin das olympische Feuer. Die vierfache Grand-Slam-Siegerin wurde als Medaillenkandidatin gehandelt und ist in Tokio früh ausgeschieden. Vor den French Open in Paris hatte die Tennisspielerin erklärt, dass sie nicht zu den verpflichtenden Pressekonferenzen erscheinen werde.

Die Reaktion der Öffentlichkeit folgte dem bekannten Muster: unglaublich. Hochnäsig. Was erlaubt sie sich? Die Veranstalter verhängten eine Strafe in Höhe von 15.000 Dollar und drohten mit dem Turnierausschluss. Osaka kam möglichen weiteren Sanktionen mit einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Turnier zuvor.

Boris Becker holt zum großen Schlag gegen Osaka aus

Die 23-Jährige offenbarte, dass sie seit den US Open im Jahr 2018 immer wieder unter Depressionen leide. Sie habe sich in Frankreich verletzlich gefühlt, wollte weiteren mentalen Schaden von sich abwenden. Deshalb keine Pressekonferenzen, was im Vorfeld jedoch schlecht kommuniziert worden war. Osaka folgte zunächst dem alten Muster des Profisports: Keine Schwäche zeigen. Weiter, immer weiter, wie das Mantra des ehemaligen Nationaltorhüters Oliver Kahn lautete.

Bei vielen Kollegen und Experten erntete die Japanerin bestenfalls Kopfschütteln. Boris Becker holte im Interview mit der Times zum großen Schlag aus. „Wenn du mit den Medien nicht umgehen kannst, ist es sehr schwer, ein professioneller Tennisspieler zu sein,“ sagte die deutsche Tennis-Ikone und blieb im Angriffsmodus: „Ist das wirklich Druck? Ist es nicht Druck, wenn du kein Essen auf dem Tisch hast? Wenn du deine Familie ernähren musst und keinen Job hast? Du bist 23, du bist gesund und du bist reich, deiner Familie geht es gut – wo ist da der verdammte Druck?“

Ex-Fußballer Didi Hamann bezeichnet Rückzug als respektlos gegenüber dem Team

Nach dem gleichen Muster reagierte nun Didi Hamann im Fall Biles. Auf Twitter bezeichnete der ehemalige Fußball-Profi den Rückzug der Turnerin als respektlos gegenüber ihren Teamkolleginnen. Wer zum Wettkampf antritt, muss auch teilnehmen können. Basta. Hamanns Meinung lässt keinen Spielraum für Sensibilität: „Wenn Aufgeben und Scheitern das neue Gewinnen sind, bin ich raus.“

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Härte gegen den Gegner und sich selbst – im Spitzensport wird dem Leistungsprinzip alles, aber auch wirklich alles untergeordnet. Gebrochene Knochen oder gerissene Bänder werden als Entschuldigung akzeptiert. Ja, gelten als Beweis, wirklich alles aus seinem Körper herausgeholt zu haben. Dass mentale Probleme oder Depressionen Krankheiten wie viele andere sind und jeden treffen können, ist in vielen Köpfen noch nicht angekommen.

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