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FCA gegen HSV: Uwe Seeler hält zum HSV - hat aber Respekt vor dem FC Augsburg

FCA gegen HSV

Uwe Seeler hält zum HSV - hat aber Respekt vor dem FC Augsburg

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    HSV-Trainer Bruno Labbadia (im Bild mit Stürmer Pierre-Michel Lasogga) steht heute gegen den FCA vor einer schweren Aufgabe. Ein Sieg muss her - sonst droht der Abstieg.
    HSV-Trainer Bruno Labbadia (im Bild mit Stürmer Pierre-Michel Lasogga) steht heute gegen den FCA vor einer schweren Aufgabe. Ein Sieg muss her - sonst droht der Abstieg. Foto: Axel Heimken (dpa)

    Tippen mag Uwe Seeler nicht mehr. Weder ein Ergebnis, noch die alles entscheidende Frage, ob denn nun sein HSV, der Dino, der „ewige Bundesliga-Verein“, in diesem Jahr absteigen wird. Diese Fragen werden dem heute 78-jährigen Ehrenspielführer quasi rund um die Uhr gestellt, aber „Uns Uwe“, das große deutsche Mittelstürmer-Idol, weiß es doch auch nicht. Woher auch?

    Das ist Uwe Seeler

    Uwe und der HSV: Uwe Seeler ist wohl das größte Idol des HSV. Er spielte von 1954 bis 1972 beim Hamburger SV und schoss in 293 Pflichtspielen 178 Tore.

    Uwe und die Nationalelf: Seeler war auch in der Fußball-Nationalmannschaft extrem erfolgreich: Er absolvierte 72 Länderspiele und schoss 43 Tore. Im Jahr 1972 beendete Uwe Seeler, damals 35 Jahre alt, seine Fußball-Laufbahn.

    Uwe als Funktionär: Von 1995 bis 1998 war Seeler Präsident des HSV.

    Uwe und die Hamburger: Der bald 80-Jährige ist Ehrenbürger der Stadt Hamburg.

    Uwes Familie: Seelers Enkel, Levin Ötzunali, spielt beim FSV Mainz 05.

    Sein HSV spielt in dieser Saison noch grausamer Fußball als je zuvor. Und am heutigen Samstag geht es gegen die unbequemen Augsburger. Ausgerechnet. „Da muss man kein Prophet sein, dass das eine schwere Partie für den HSV werden wird, eine ganz, ganz schwere. Im Volkspark hat der HSV ja noch nie gegen Augsburg gewonnen. Dabei muss der HSV diesmal gewinnen, wenn er drin bleiben will, er muss“, sagt Seeler und fügt äußerst skeptisch an: „Ein HSV-Sieg ist Pflicht, nur weiß ich im Moment wirklich nicht, wer dafür die HSV-Tore schießen soll.“

    Ehemaliger FCA-Spieler Ostrzolek ist zuversichtlich

    In Hamburg sitzen sie alle auf dem Schlauch. Keiner weiß etwas. Wieso der HSV so abstürzen konnte, obwohl er vor Saisonbeginn für 33 Millionen Euro einkaufen durfte? Weshalb die drei Weisen aus dem Fußball-Expertenland, Klub-Chef Dietmar Beiersdorfer, Profi-Sportchef Peter Knäbel und Sportdirektor Bernhard Peters, nie ein Mittel fanden, die Talfahrt zu stoppen?

    Warum in Hamburg fast jeder Trainer scheitert, und dazu auch jeder nach Hamburg geholte neue Spieler plötzlich viel schlechter spielt als vorher? Dieser HSV ist ein einziges Rätsel. Und wird, falls nicht doch noch ein Wunder geschieht (das mit einem Sieg gegen den FCA den Anfang finden müsste), erstmalig in Liga zwei marschieren.

    Und dorthin wollte Matthias Ostrzolek mit Sicherheit nie. Seine Geschichte: „Von einem, der auszog, in der Weltstadt Karriere zu machen.“ Der Linksverteidiger wechselte im Sommer 2014 vom FCA zum HSV. Und konnte dort die in ihn gesetzten hohen Erwartungen bislang nicht erfüllen. „Ich habe den Schritt damals ganz bewusst gemacht. In Hamburg ist alles viel größer. Das Stadion, die finanziellen Möglichkeiten, die Fan-Gemeinde, die Medienlandschaft. Ich bereue nichts. Jeder Fußballer träumt doch davon, bei einem großen Verein wie dem HSV zu spielen.“

    Der große HSV ist jetzt ganz klein und am Ende. Trotz allem ist Ostrzolek Optimist: „Wir müssen gewinnen, und wir können gewinnen, denn in Bremen hatten wir zuletzt schon wieder einige Torchancen, das stimmt mich zuversichtlich.“

    Frischer Schwung dank Trainer Labbadia

    Von einem Abstiegs-Endspiel für den HSV will er nicht reden: „Das wäre zu viel gesagt, denn wir haben danach ja noch vier Partien. Augsburg ist enorm wichtig, aber es ist kein Endspiel.“

    Laut Ostrzolek hat der neue SV-Trainer Labbadia frischen Schwung gebracht. Die Stimmung ist besser geworden. Und der 24-jährige Abwehrspieler ist von seinem Konzept überzeugt: „Arbeiten, kämpfen, den Willen zum Erfolg haben, klar bleiben im Kopf und an uns glauben – das ist entscheidend. Der Abstiegskampf wird im Kopf entschieden.“

    Ob diesen Weg allerdings alle Hamburger so gehen werden, so gehen wollen, bleibt rätselhaft. Die Tabelle lügt nicht, der HSV spielt den schlechtesten Fußball der Liga, hat erst 16 Tore in 29 Spielen geschossen. Wie es besser geht, das macht der FCA vor.

    Der frühere HSV-Meistertorwart von 1960, Horst Schnoor, 81, ist schon lange begeistert von Weinzierl, Reuter und Co. „Dieser Verein ist ein Paradebeispiel dafür, was eine Mannschaft ausmacht. Da spielt eine Gemeinschaft mit enormer Geschlossenheit, so etwas haben wir in Hamburg schon seit Jahren nicht mehr“, sagt Schnoor, der heute, wie bei jedem Heimspiel, wieder im Stadion sitzen wird. Er gibt aber zu: „Ich habe kein gutes Gefühl. Augsburg beweist, dass man keine großen Namen braucht, um Erfolg zu haben. Was uns dieser Verein vormacht, das ist einfach nur großartig – und hat in meinen Augen einen Oscar verdient.“

    Und der HSV? Steigt er ab? Horst Schnoor: „Ich weiß es nicht.“ Warum sollte es ihm auch anders ergehen als Uwe Seeler und den meisten Hamburgern?

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