Am 28. August 1972 war es so weit. Der Augsburger Kanute Karl Heinz Englet entzündete am Eiskanal das olympische Feuer. München war der Austragungsort der Olympischen Spiele, am Augsburger Eiskanal, der extra dafür gebaut wurde, fanden die Kanuwettbewerbe statt. Es war der Beginn der olympischen Sportart Kanuslalom. Wenn es nach dem Willen der Stadt Augsburg geht, könnte rund 60 Jahre nach diesem bewegenden Moment wieder das olympische Feuer an der Strecke am Augsburger Hochablass brennen. Denn im Sportausschuss wurde beschlossen, dass sich Augsburg, sollte sich Deutschland für die Sommerspiele 2036 oder 2040 bewerben, mit dem Eiskanal ins nationale Rennen geht.

Im Jahr 2028 werden die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles stattfinden und die Wettbewerbe im Kanuslalom in der in Oklahoma City bereits vorhandenen Kanu-Anlage ausgetragen. Auch für die Spiele 2032 in Brisbane ist Kanuslalom fest im Programm der Wettkämpfe verankert.
Die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 sind bisher nicht vergeben. Seitens des Deutschen Olympischen Sportbundes wurde eine Bewerbung Deutschlands für die Spiele in den Jahren 2036 oder 2040 aber in Betracht gezogen. Ob daraus etwas wird, steht noch in den Sternen, doch Augsburg möchte sich als Austragungsort für die Kanuwettbewerbe frühzeitig auf nationaler Ebene in Stellung bringen, unabhängig vom möglichen Hauptaustragungsort der Olympischen Spiele.
Eiskanal ist ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit
Dazu bietet sich die Anlage am erst 2022 für rund 20 Millionen Euro generalsanierten Olympiapark am Eiskanal an. Im Rahmen Olympischer Spiele wird immer wieder kritisiert, dass für viel Geld Sportanlagen ertüchtigt oder gar neu hergestellt werden, die anschließend gar nicht oder kaum mehr genützt werden. Der Eiskanal ist ein Paradebeispiel, dafür, wie es anders geht: Die für die Weltmeisterschaften 2022 generalsanierte Anlage dient als Bundes- und Landesstützpunkt den Kaderathletinnen und -athleten als Trainingsstätte. Daneben wird er durch den Vereinssport, aber auch von den nicht organisierten Sporttreibenden viel genutzt.
Deshalb hat der Sportausschuss der Stadt die Verwaltung nun ermächtigt, sich entsprechende Interessenbekundungen gegenüber dem Deutschen Olympischen Sportbund zu äußern und zu unterstützen. Kosten kommen vorerst keine auf die Stadt zu.
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