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Corona-Pandemie: Der Gegner heißt Corona: Profiligen kämpfen mit Spielausfällen

Corona-Pandemie

Der Gegner heißt Corona: Profiligen kämpfen mit Spielausfällen

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    Leere Sitze statt vollem Haus: Zahlreiche Spielabsagen stellen die Profiligen DEL, BBL und HBL vor große Herausforderungen.
    Leere Sitze statt vollem Haus: Zahlreiche Spielabsagen stellen die Profiligen DEL, BBL und HBL vor große Herausforderungen. Foto: Siegfried Rebhan

    Der Spielplan der DEL ist durcheinandergewirbelt. Aufgrund zahlreicher Coronafälle und ganzer Teams in Quarantäne läuft der Spielbetrieb nicht ansatzweise wie geplant. Hart betroffen sind die Augsburger Panther:

    , da zu wenige Feldspieler zur Verfügung stehen. Auch die Handball- und Basketball-Bundesliga haben mit Spielausfällen zu kämpfen.

    DEL hat Probleme, die Spiele neu anzusetzen

    Rund 120 Corona-Infektionen gab es in dieser Eishockey-Saison bereits unter den Spielern, sagt Konstantin Krüger, Pressesprecher der DEL. Alle Teams seien betroffen gewesen. Wie viele Partien schon ausgefallen sind, weiß die Liga selbst nicht. Eine mittlere zweistellige Zahl dürfte aber inzwischen zusammengekommen sein. Alleine die Panther waren schon von zehn Spielabsagen betroffen.

    Die Menge der verschobenen Spiele bereitet der Liga nun Sorgen. „Nach der Olympia-Pause haben wir Probleme, die Spiele neu anzusetzen“, sagt Krüger. Er hält es für möglich, dass Spiele gar nicht mehr nachgeholt werden – und die Quotientenregel zum Einsatz kommt. Die Anzahl der Punkte wird dabei durch die tatsächlich absolvierten Spiele geteilt. Das Ergebnis entscheidet dann über die Play-off-Teilnahme oder den Abstieg.

    Handball-Bundesliga: "Das ist nach wie vor ein Kraftakt"

    Auch die Basketball-Bundesliga ist von vielen Ausfällen betroffen. In der laufenden Saison mussten bereits 20 Spiele verlegt werden – fünf von ihnen wurden erst nachgeholt. Aktuell stelle das für den Spielbetrieb aber „noch kein Problem“ dar, teilt der Sportliche Leiter der BBL, Jens Staudenmayer, mit. Wie die DEL, die die Hauptrunde bis zum 3. April verlängert hat, verlängern auch die Basketballer um eine Woche, bis zum 8. Mai.

    In der Handball-Bundesliga gab es zehn coronabedingte Spielabsagen in der laufenden Saison, die Nachholtermine stünden weitestgehend fest, erklärt Oliver Lücke, Pressesprecher der HBL. Es gebe derzeit noch Puffer, sodass man davon ausgehe, die Saison regulär beenden zu können. „In der aktuellen Saison bekommen wir dies in enger Abstimmung mit den Klubs gut hin. Allerdings bedeutet es in jedem Fall einen sehr hohen planerischen Aufwand. Das ist nach wie vor ein Kraftakt.“

    Wissenschaftler: Warum der Hallensport Infektionen begünstigt

    Warum Corona die Hallensportarten besonders hart trifft, darüber lässt sich nur spekulieren. Studien zum Infektionsgeschehen in Hallen gibt es noch nicht. Für den Profifußball gibt es eine entsprechende Untersuchung schon. Aus dieser geht hervor, dass vom Fußball auf dem Spielfeld kaum eine Ansteckungsgefahr ausgeht. Doch der Fußball könne mit den Hallensportarten kaum verglichen werden, sagt Dr. Florian Egger von der Universität des Saarlandes, der die Studie in Kooperation mit dem DFB durchgeführt hat. Zum einen, weil Fußball draußen gespielt wird. Und: „Fußballerisches Verhalten ist sehr kontaktarm“, sagt Egger. Im Hallensport ist das Feld wesentlich kleiner und die Spieler haben längeren, sehr nahen Kontakt miteinander.

    Doch auch das Umfeld könnte ein größerer Faktor sein, zeigt die Fußball-Studie. Egger sagt, in jenen Fällen, „bei denen es tatsächlich zu Ansteckungen kam, konnte die Infektion auf ein Clusterevent zurückgeführt werden“, also etwa enges Zusammensitzen in der Kabine oder eine Busfahrt. Viele Spieler auf engem Raum: Diese Situation könnte auch die Ausbrüche in den Hallen begünstigen, zumal die Hallensportler oft kleinere Kabinen haben.

    Der Aerosolforscher Dr. Gerhard Scheuch vermutet verschiedene Ursachen hinter den vermehrten Ansteckungen. Der Wissenschaftler berät in der Coronakrise auch das Robert-Koch-Institut. Er bekräftigt, dass der sehr enge Kontakt, den die Spieler bei den Hallensportarten haben, Infektionen begünstige. Zudem seien die Auswechselspieler dicht beieinander. Beim Eishockey könnte zusätzlich auch die Temperatur eine Rolle spielen. „Bei Kälte sind die Atemwege der Spieler trockener. Viren können so besser in die Schleimhäute eindringen“, sagt Scheuch. In kalter Luft überleben Viren zudem länger, erklärt er. Auf dem Eis halten sie sich also möglicherweise länger.

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