
AEV-Hauptgesellschafter Sigl fordert weitere staatliche Hilfen für DEL-Klubs

Exklusiv Der AEV-Klubchef glaubt nicht, dass Sportarten außerhalb des Fußballs ohne Unterstützung überlebensfähig sind: "Da geht es um den Erhalt der Sportkultur."
Lothar Sigl, Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und Hauptgesellschafter der Augsburger Panther, hat im Interview mit unserer Redaktion betont, wie wichtig in Zeiten der Corona-Pandemie staatliche Hilfen für die DEL-Klubs sind: "Möglicherweise wäre die DEL ohne staatliche Hilfen nicht in den Spielbetrieb gekommen, zumindest nicht komplett. Das gleiche gilt für 2021. Eine Fortführung dieser Programme wäre für alle Profisportarten außerhalb der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga extrem wichtig."
Sigl betont, dass staatliche Hilfen von gesamtgesellschaftlichem Interesse sind: "Da geht es um den Erhalt der Sportkultur, der Klubs, der Arbeitsplätze und allem, was dran hängt." Wegen der Corona-Pandemie ist die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga erst Mitte Dezember gestartet. Die Spiele finden ohne Zuschauer statt – für die Vereine ist das ein großes Problem, so Sigl: "Wir sind weiterhin ohne Zuschauer. Wir haben weiterhin gewaltige Einschränkungen, was die Einnahmen angeht."
Die Augsburger Panther haben ihren Etat deutlich reduziert
Bislang hat die Bundesregierung für Profisportvereine ein Hilfsprogramm auf den Weg gebracht. Sigl betont in diesem Zusammenhang: "Am Schluss waren es 260 Profiklubs in allen möglichen Sportarten, die von diesem Konjunkturprogramm profitiert haben. Dabei ist das Programm mit einem Volumen von 200 Millionen Euro nur zu einem Drittel ausgezahlt worden." Jeder DEL-Klub hatte das Anrecht auf maximal 800.000 Euro. Die Augsburger Panther haben die Hilfe zwar ebenfalls in Anspruch genommen, haben aber ihren Etat von sieben auf 2,5 Millionen Euro reduziert.

Auch aus emotionaler Sicht ist die aktuelle Lage für Sigl, der seit über 30 Jahren der starke Mann bei den Augsburger Panthern ist, schwierig. Auf die Frage hin, wie er die Spiele in leeren Eishallen erlebt, antwortete Sigl: "Ich kann mich nicht daran gewöhnen. Ich könnte heulen, wenn ich sehe, wie da unten DEL-Eishockey gespielt wird und außenrum gar niemand ist. Das ist nicht das Produkt Eishockey, das wir über viele Jahre aufgebaut haben. Aber für den Klub und auch für die Liga war es alternativlos und elementar. Es war wichtig, dass der Sport präsent bleibt."
Das komplette Interview mit Lothar Sigl lesen Sie hier: AEV-Gesellschafter Lothar Sigl über die Geisterspiele: "Ich könnte heulen"
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