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Augsburger Panther: Der beste Torwart in den Play-offs heißt Olivier Roy - bleibt er beim AEV?

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Der beste Torwart in den Play-offs heißt Olivier Roy - bleibt er beim AEV?

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    Ein starker Rückhalt während der Saison und auch in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft: Panther-Torwart Olivier Roy.
    Ein starker Rückhalt während der Saison und auch in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft: Panther-Torwart Olivier Roy. Foto: Siegfried Kerpf (Archiv)

    Es ereignete sich gegen Wolfsburg. Als sich die Feldspieler beider Mannschaften im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion kloppten, fuhr Wolfsburgs Torwart Gerald Kuhn zu seinem Gegenüber Olivier Roy, um ihn zum Tanzen aufzufordern, wie die Eishockeyspieler sagen. Doch der Panther-Schlussmann hatte keine Lust auf eine Prügelei. Grund: Seine Mannschaft führte gegen die Grizzlys zu null und mit einer großen Strafe wollte sich der Frankokanadier diese Marke für die eigene Statistik nicht zerstören. Also winkte er ab und ließ Kuhns Provokationen ins Leere laufen. Die Reaktion passt zu Roy, der erst das Hirn einschaltet, bevor er die Fäuste fliegen lässt.

    Niemand fängt die Pucks so gut wie Panther-Torwart Olivier Roy

    Mit stoischer Ruhe und blitzschnellen Reflexen bringt der 27-Jährige derzeit den EHC Red Bull München schier zur Verzweiflung. „Wir beißen uns gerade ein bisschen die Zähne am Goalie aus“, sagt Münchens Stürmer Maximilian Kastner, ohne Augsburgs entscheidenden Mann beim Namen zu nennen. Schon in der Hauptrunde wies der Kanadier aus dem Nest Causapscal in der Provinz Quebec überragende Werte auf. In den Play-offs parierte er 93,20 Prozent aller auf ihn abgegebenen Schüsse. Keiner fängt besser in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft.

    Eine weitere Qualität, die den Unterschied zu anderen Schlussmännern ausmacht: Roy spielt die Scheibe hinter dem Tor wie ein sechster Feldspieler. Das erleichtert seinen Vorderleuten die Arbeit. Der Frankokanadier sagt nur: „Sie räumen die gegnerischen Spieler so gut es geht aus meinem Sichtfeld. Ich versuche ihnen mit einem guten Pass zu helfen.“

    Roy sieht Chance für Vertragsverlängerung beim AEV

    Zwei Marathon-Matches mit über 100 statt der üblichen 60 Minuten bestritt der Profi mit der Nummer 31 zuletzt gegen München. Nur nach Spiel eins und einer 1:2-Niederlage fühlten sich die Beine schwer an. Weil der Meister fast permanent das Tor von Roy belagerte und aus allen Lagen abzog. Unglaubliche 53 Schüsse gaben die Gegner auf Roy ab. Nach dem zweiten XXL-Match fühlte sich der 1,83 Meter große Keeper besser. Weil München nicht mehr ganz so dominant gewesen ist und die Panther mit 2:1 nach 104 Minuten siegten.

    Mit 2:1 führen die Augsburger vor dem Heimspiel am Mittwoch im Curt-Frenzel-Stadion (19.30 Uhr/ Sport1) die Serie an, in der vier Siege zum Finaleinzug nötig sind. Die AEV-Fans fiebern den Auftritten ihrer Eis-Helden entgegen und verwandeln das Stadion in die „Hölle des Südens“, wie sich die Südtribüne gern nennt. Als ruhender Pol mittendrin versieht der Harry-Potter-Fan Roy seinen Job. „In der Kabine ist er ein Beobachter. Er ist pflegeleicht und locker“, charakterisiert ihn AEV-Trainer Mike Stewart.

    Vom Zweitligisten Crimmitschau war Roy, dessen Freundin Jessica in Montreal geblieben ist, im November 2017 nach Augsburg gekommen. Die Vertragsverhandlungen für die kommende Saison sind weit gediehen: „Ich bin mir sicher, dass wir einen Weg für eine Vertragsverlängerung finden.“ Höflich, ruhig, eben Olivier Roy.

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