
Panther-Trainer Suikkanen nach Ingolstadt-Pleite: "Es ist eine Schande"

Plus Panther-Trainer Kai Suikkanen findet klare Worte für die Leistung seiner Mannschaft gegen Ingolstadt. Für Ärger sorgte auch, dass die Gästefans einen zweiten Block bekommen hatten.

Fast schien es so, als fühle sich Mark French nicht ganz wohl dabei, den Sieg seiner Mannschaft zu analysieren. Zu einfach hatten es die Augsburger Panther beim 0:5 den Ingolstädtern gemacht, als dass er noch ein paar aufbauende Worte für den Gegner hätte finden können. Also ließ er es – und referierte lieber über „das richtige Level an Intensität“, das seine Mannschaft ab dem ersten Bully gefunden habe. Zwei Treffer in den ersten drei Minuten waren das Ergebnis. Damit habe man die großartige Stimmung in der Halle entscheidend beeinflusst. Rund 1000 Fans hatten den ERCI begleitet, das Curt-Frenzel-Stadion war mit 6179 Zuschauern ausverkauft.
Augsburger Panter waren gegen den ERC Ingolstadt "leer"
Neben French saß Kai Suikkanen und es arbeitete sichtlich in dem Finnen. Zuerst versuchte der Augsburger Trainer noch, irgendetwas Positives zu finden und verwies auf drei gute Auswärtsspiele, die hinter den Panthern lägen. Gegen Ingolstadt aber „sind wir leer gewesen“.
Nichts sei von den guten Spielen übrig geblieben. Der Start? Total misslungen. Dann wurde Suikkanen deutlich. „Es ist eine Schande, so vor unseren großartigen Fans aufzutreten. Das ist eine große Enttäuschung für mich und natürlich jeden anderen. Wir hatten keine Energie, nichts.“ Das passte in seiner Offenheit zu dem, was auf dem Eis geschehen war. Speziell im ersten Drittel wandelten die Augsburger Profis am Rande der Arbeitsverweigerung. Teilweise tatenlos sahen sie dem Ingolstädter Angriffswirbel zu. Auf den Rängen feierten die ERCI-Anhänger eine große Party. Im Vorfeld hatte es lautstarke Proteste der Panther-Fans gegeben, als bekannt wurde, dass den Ingolstädtern neben dem Gästefanblock auch noch ein zweiter Block überlassen worden war.
Augsburger-Panther-Fans stellten die Unterstützung ein
Während also die ERCI-Fans ihre Mannschaft lautstark bejubelten, stellten die Augsburger Anhänger die Unterstützung ab etwa Mitte des zweiten Drittels ein. Spott und Häme aus dem Ingolstädter Block traf auf blanke Enttäuschung.
Aufgrund der „nicht vorhandenen Fan–Freundschaft“, wie es ein Polizeisprecher ausdrückte, waren die Ordnungshüter mit starken Kräften in und um das Curt-Frenzel-Stadion vertreten. In der Vergangenheit hat es schon körperliche Auseinandersetzungen zwischen Ultra-Gruppierungen beider Lager gegeben. Für die Polizei sei das Ingolstädter Gastspiel in Augsburg ein Hochrisikospiel gewesen, so der Sprecher. Nach dessen Ende hätte sich die Halle aber schnell geleert. Die Mehrheit der Gästefans wurde direkt in wartende Reisebusse geleitet. Auseinandersetzungen habe es nicht gegeben, sagte der Polizeisprecher.
AEV-Führung erklärt die Fanblock-Entscheidung
Von Klubseite wurde auf Anfrage unserer Redaktion noch einmal erklärt, warum den Ingolstädter Fans ein zusätzlicher Block zur Verfügung gestellt worden war: „Nach ausführlicher Risikoabwägung und gemeinsamer Übereinkunft mit den lokalen Behörden war diese Entscheidung leider alternativlos. Wir haben als Veranstalter die Verantwortung für die Sicherheit und körperliche Unversehrtheit aller Besucherinnen und Besucher unserer Heimspiele. Weder wollen wir unsere Pantherfans neben einem überfüllten Gästeblock mit auswärtigen Ultras platzieren, noch die Gästefans über Kapazität einpferchen. Zum Leid unserer Fans mussten wir das auswärts so schon erleben. Wir sind jetzt froh, dass das Heimspiel friedlich und ohne Vorkommnisse über die Bühne gegangen ist.“
In München hatten die Verantwortlichen während der Play-off-Serie 2019 gegen Augsburg ein ganz ähnliches Problem. Aufgrund der erwartet starken Ticketnachfrage von Pantherfans stellten die Münchner dort den Onlineverkauf einfach ein. Tickets gab es nur vor Ort. Und wer dort im Panther-Trikot auftauchte, der hatte Pech.
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Panther-Trainer Kai Suikkanen hat recht, das ist Arbeitsverweigerung.
Die Konsequenz daraus ist die Verträge der Verweigerer aufzuheben.
Lieber mit einer dezimierten Mannschaft spielen und verlieren als so.
Ausverkauft heißt noch lange nicht das 6179 Zuschauer im Station waren,ich kenne einige DK Besitzer die nicht waren und auch das nicht mehr Im Stadion anschauen werden.
Nur zur Info an die Vereinsführungen!
Auch ich tue es mir nach 50 Jahren Stadion Besuch unter diesen Vorraussetzungen nicht mehr an.