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ERC Ingolstadt: 3:2-Sieg in Straubing: ERC Ingolstadt beendet lange Pleitenserie

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3:2-Sieg in Straubing: ERC Ingolstadt beendet lange Pleitenserie

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    Der ERC Ingolstadt gewann in Straubing mit 3:2.
    Der ERC Ingolstadt gewann in Straubing mit 3:2. Foto: Johannes Traub

    Dass auch in Corona-Zeiten durchaus noch Zeichen und Wunder passieren, zeigt sich am Beispiel des ERC Ingolstadt. Einen Sieg gegen die Straubing Tigers als etwas Außergewöhnliches, ja fast schon Sensationelles zu bezeichnen, wäre normalerweise grenzenlos übertrieben. Bei einem genaueren Blick in die Historie sei ein Griff zur Superlative allerdings erlaubt. Nahezu fünf geschlagene Jahre mühten sich die Panther zuletzt, um endlich einmal wieder einen Erfolg aus dem Eisstadion am Pulverturm mitzunehmen. Zuletzt war ihnen dies am 26. Februar 2016 gelungen. Am Sonntagnachmittag war es dann endlich so weit: Mit einem 3:2 (2:0, 1:1, 0:1)-Sieg beendeten die Oberbayern diese grausame Serie.

    „Es war für unser Team, speziell für Daniel Pietta nach dem Vorfall im Vorbereitungsspiel (Pietta wurde nach einer „Affenarm-Geste“ in Richtung des dunkelhäutigen Straubingers Sena Acolatse von der DEL für neun Partien gesperrt, Anm. d. Red.) ein hartes Match. Bereits beim Aufwärmen hat er von Straubinger Seite immer wieder seinen Namen gehört. Das war sicherlich nicht einfach für ihn“, so Ingolstadts Headcoach Doug Shedden, der freilich ein zufriedenes Fazit ziehen konnte: „Wir haben gut gespielt und uns drei wichtige Punkte für das enge Klassement gesichert.“

    Vorzeichen waren bereits vor dem Eröffnungsbully klar

    Dabei waren bereits vor dem Eröffnungsbully die Vorzeichen klar: Während sich die Niederbayern zuletzt bei der 2:3-Niederlage in Augsburg (Freitag) schwach präsentierten, strotzten die Panther nur so vor Selbstvertrauen. Nicht nur, dass sie am Donnerstag die in allen Belangen unterlegenen Nürnberg Ice Tigers mit 8:0 regelrecht aus der Saturn-Arena geballert und dabei sechs Powerplay-Treffer erzielt sowie ihrem derzeit überragenden Goalie Michael Garteig dessen ersten Shutout im ERCI-Dress ermöglicht hatten. Zudem war das Shedden-Team in den vorangegangenen vier Partien nie mit leeren Händen vom Eis gegangen und hatte dabei jeweils maximal einen Gegentreffer kassiert (drei Siege und eine Niederlage nach Verlängerung).

    Wie wichtig der Faktor Selbstvertrauen tatsächlich im Sport ist, wurde im ersten Durchgang dieses Derbys deutlich. Auch wenn die Hausherren in der ersten Minute gleich zweimal „zart“ bei Garteig anklopften, waren sie im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts nahezu chancenlos. Die Ingolstädter gingen diesmal keinem Zweikampf und harten Check aus dem Weg, setzten die Einheimischen frühzeitig unter Druck und kamen dadurch auch immer wieder zu ihrem gefürchteten Umschaltspiel. So dauerte es lediglich bis zur fünften Minute, ehe die Panther in Führung gingen. Nachdem sich mit Adrian Klein und Sandro Schönberger gleich zwei Straubinger auf die Strafbank verabschiedet hatten, durfte Ingolstadt 57 Sekunden lang in doppelter Überzahl ran. Und wie schon gegen Nürnberg schlugen die Schanzer auch diesmal zu: Tigers-Goalie Sebastian Vogl konnte den Schuss von David Elsner noch parieren. Doch gegen den nachsetzenden Tim Wohlgemuth war er chancenlos – 0:1!

    Tolle Vorarbeit von Daniel Pietta

    Auch der zweite Treffer entsprang ganz der „Marke ERC Ingolstadt“. Nach einem Scheibengewinn ging es auf einmal blitzschnell: Obwohl auf Höhe der Mittellinie an der Bande in einen Zweikampf mit Sena Acolatse verwickelt, sah Daniel Pietta den durchstartenden Justin Feser, der im „Eins-gegen-Eins“-Duell mit Vogl eiskalt blieb und zum 0:2 traf. „Pietta hat sich nicht provozieren lassen, sondern die sportliche Antwort gegeben. Das ist immer die beste Lösung“, lobte Shedden. Viel hätte nicht gefehlt und die Oberbayern wären sogar mit einer Drei-Tore-Führung in die erste Pause gegangen. Doch der bis dato „Null-Punkte-Stürmer“ Louis-Marc Aubry scheiterte bei seinem Alleingang an Vogl (20.).

    Petrus Palmu erzielt den dritten Ingolstädter Treffer

    Als schließlich Petrus Palmu in der 25. Minute doch auf 3:0 für die Panther erhöhte, Aubry dabei seinen ersehnten ersten Scorerpunkt für seinen neuen Arbeitgeber sammelte und die Panther direkt im Anschluss auch noch ein Powerplay zugesprochen bekamen, schien sich bereits das nächste ERCI-Torfestival innerhalb von drei Tagen anzukündigen. Doch anstatt eines weiteren Überzahltreffers schlug es plötzlich hinter Michael Garteig ein. Nach einem Fehlpass in der gegnerischen Zone traf Sandro Schönberger in Unterzahl zum 1:3 (26.).

    Die Pokel-Truppe fand nun etwas besser in diese Partie, mussten aber bis zur 58. Minute warten, ehe Mitchell Heard auf 2:3 verkürzte. Im Anschluss nahmen die Tigers ihren Goalie vom Eis. Doch der ERC Ingolstadt brachte den verdienten Auswärtserfolg über die Zeit.

    ERC IngolstadtGarteig – Ellis, Bodie; Marshall, Elsner; Jobke, Quaas; Pruden – Palmu, Aubry, Kuffner; Feser, Pietta, DeFazio; Simpson, Wohlgemuth, Höfflin; Elsner, Soramies. – Tore 0:1 Wohlgemuth (5./PP2), 0:2 Feser (13.), 0:3 Palmu (25.), 1:3 Schönberger (26./SH), 2:3 Heard (58.).

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