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FC Augsburg: Bobadilla auf dem Absprung?

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Bobadilla auf dem Absprung?

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    Raul Bobadilla ist bei den Fans des FC Augsburg sehr beliebt.
    Raul Bobadilla ist bei den Fans des FC Augsburg sehr beliebt. Foto: Ulrich Wagner

    Raul Bobadilla hatte sich mächtig auf die Copa America gefreut. Die Südamerikameisterschaft, die vom 3. Juni bis 26. Juni in den USA stattfindet, ist in diesem Jahr etwas ganz besonders. Es ist die Jahrhundert-Auflage des ältesten Fußball-Nationenturniers der Welt und der Stürmer des FC Augsburg hätte mit Paraguay dort gerne für so viel Furore gesorgt wie im Vorjahr. Damals belegte Paraguay mit Bobadilla überraschend Platz vier. Der gebürtige Argentinier mit paraguayischen Vorfahren spielt seit März 2015 für den südamerikanischen Binnenstaat.

    Bobadilla bei der Copa America nicht dabei

    Doch sein Traum hat sich am Montag in Luft aufgelöst. Bei der Veröffentlichung des 23-Mann-Kaders war Bobadilla nicht dabei. Paraguays Nationaltrainer Ramon Diaz hat den Stürmer nicht für das Jubiläumsturnier nominiert.

    Bobadilla, 28, bleibt diesmal die extragroße Bühne der kontinentalen Meisterschaft, die einen gleich großen Stellenwert wie hier die Europameisterschaft hat, verwehrt. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des südamerikanischen Fußballverbandes Conmebol findet das Turnier erstmals außerhalb Südamerikas statt und wird in den USA mit 16 anstatt zehn Teams ausgetragen.

    Dass er nicht für Paraguay spielen darf, hat Bobadilla hart getroffen. Mit den Medien spricht er schon länger nur das Nötigste, Interviewanfragen lehnt er regelmäßig ab. Doch Leute, die ihn kennen, sagen wörtlich. „Er hat einen dicken Hals.“ Besonders auf Trainer Markus Weinzierl.

    Seine Nichtnominierung führt der argentinische Stürmer hauptsächlich darauf zurück, dass er in den letzten Wochen beim FCA mehr auf der Ersatzbank saß, als dass er spielte. Den Anpfiff der letzten fünf Spiele, die der FCA allesamt ungeschlagen blieb, erlebte der Argentinier von draußen. Er wurde zwar bis auf das Spiel in Wolfsburg eingewechselt, doch für die Startelf nominierte ihn Weinzierl nicht mehr.

    Bis Februar lief es optimal

    Dabei schien für Bobadilla bis Februar alles optimal zu laufen. In der Europa League war er mit seinen sechs Treffern in sieben Spielen maßgeblich am guten Abschneiden des FCA beteiligt und auch in der Bundesliga spielte er regelmäßig.

    Doch mit der Verpflichtung von Alfred Finnbogasson wendete sich das Blatt. Am 14. Februar erzielte Bobadilla sein viertes und vorerst letztes Tor in der Bundesliga. Danach musste er dreimal verletzt passen, seinen Platz als Mittelstürmer verlor er an den Isländer und auch auf der rechten Außenbahn war er für Weinzierl nicht mehr topgesetzt. Angeblich, so ist zu hören, soll dem Trainer die Defensivarbeit des Stürmers nicht mehr gefallen haben. Dies soll er Bobadilla auch vor der Mannschaft mehrmals deutlich gesagt haben, was bei dem stolzen Argentinier nicht gut ankam.

    Und wenn er spielte, war deutlich zu sehen, dass er von seiner Bestform und Spiellaune derzeit doch ein gutes Stück entfernt ist.

    Zudem war es für Bobadilla auch nicht gerade positiv, dass er sich Mitte April, mitten im Abstiegskampf, ein großes Tattoo mit Flügeln rund um den Hals hat stechen lassen. Auch auf die Gefahr hin, dass sich dies entzünden könnte. Tat es nicht, doch von großer Professionalität zeugte diese Aktion nicht.

    Bobadilla scheint einem Wechsel nicht abgeneigt

    Nun scheint Bobadilla einem Wechsel nicht abgeneigt, auch wenn sein Vertrag bis 2018 datiert ist. Sein Berater Jose Noguera bestätigt die Überlegungen: „Es gibt Anfragen, aus dem Ausland, aber auch aus der Bundesliga.“ Ins Detail gehen will er nicht, aber gerade mit seinen Europa-League-Toren hat Bobadilla auf sich aufmerksam gemacht.

    Ob der Familienvater wirklich wechselt, bleibt abzuwarten. Eigentlich fühlt sich der sensible, aber auch sehr emotionale Fußballprofi mit dem nicht ganz leichten Charakter im familiären Umfeld in Augsburg wohl. Zudem ist beim FCA derzeit völlig offen, wer in der kommenden Saison Trainer sein wird.

    Bei den Fans ist Bobadillas Popularität ungebrochen. Gestern beim Trainingsauftakt wurde er mit Sprechchören empfangen. Autogramme und Selfies mit dem Südamerikaner waren begehrt. Waren es vielleicht schon Abschiedsbilder?

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