
FCA-Einzelkritik: Auch Gikiewicz hält nicht jeden Ball

Plus Bei der Niederlage gegen Borussia Dortmund bemühen sich die Profis des FC Augsburg um Schadensbegrenzung. Diese Noten verdienen sich die Spieler.

Im Hinspiel hatte der FC Augsburg erfolgreich die Angriffe von Borussia Dortmund abgewehrt, im Rückspiel hingegen musste sich die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich geschlagen geben. Beim 1:3 (1:1) müssen sich die Profis vor allem als Verteidiger betätigen, offensiv verpuffen die Aktionen meistens. Die Bewertung der Spieler im Einzelnen.
Rafal Gikiewicz: Dem Torhüter unterliefen einmal mehr keinerlei Fehler, dennoch musste er drei Gegentreffer über sich ergehen lassen. Reagierte einige Male prächtig und zeigte sein fußballerisches Können in der Schlussphase. Beim Strafstoß von Haaland stand ihm sogar die Latte bei. Note: 2,0
Reece Oxford: Zählt inzwischen zum Inventar der Augsburger Hintermannschaft, stand zum sechsten Mal in Serie in der Startelf. In Dortmund bewies er, dass er der Herr der Lüfte ist. Offenbarte aber ebenso Schwächen im Spielaufbau und Stellungsspiel. Zu beobachten vor dem 1:2 durch Sancho. Note 4,0
Jeffrey Gouweleeuw: Verhielt sich einmal mehr geschickt, wenn er dem Gegenspieler den Ball wegnehmen kann. Engte im Verbund mit Oxford und Uduokhai die Kreise des Dortmunders Haaland ein, bekam aber Probleme, als der FCA höher stand. Gouweleeuw kam Haaland nicht mehr hinterher - obwohl dieser den Ball führte. Note 3,5
FCA: Caligiuri wirkte in Dortmund oft überfordert
Felix Uduokhai: Im Hinspiel hatte er noch ins Dortmunder Tor getroffen, im Rückspiel traf er ins eigene Tor, als er rettend grätschte. Auch sonst erlebte der groß gewachsene Verteidiger einen unglücklichen Nachmittag mit weniger gelungenen Aktionen. Note 3,5
Daniel Caligiuri: Seine Formkurve zeigt in den vergangenen Wochen nach unten. Gegen Dortmund trifft er gerne, diesmal war er als rechter Außenbahnspieler gefordert. Und oft überfordert. Die Dortmunder Guerreiro und Sancho waren ihm in Tempo und Technik überlegen. Note 4,5
Tobias Strobl: Hat Rani Khedira verdrängt und soll statt seiner das Mittelfeldzentrum organisieren. Bemühte sich redlich, musste aber die Dortmunder des öfteren gewähren lassen. Leitete mit einem schönen Pass die Führung ein, weitere Aktionen erstickten die BVB-Spieler oft im Ansatz mit ihrem Pressing. Note 3,0

Carlos Gruezo: Erledigt im defensiven Mittelfeld gewissenhaft seine Aufgabe als Zweikämpfer. Vergisst bei der ganzen Rennerei und Kämpferei mitunter, dass das Spiel einen Ball beinhaltet, der gespielt werden will. Spielte schon nach zwei Minuten einen Ball ins Nichts. Und danach wurde es nicht besser. Note 4,0
Richter konnte dem FC Augsburg kaum offensive Impulse geben
Iago: Erledigte seine Aufgabe als Linksverteidiger solide. Wohl auch, weil die Dortmunder vor allem die rechte Abwehrseite des FCA als Schwachstelle ausgemacht hatten. Verursachte ohne großes Zutun einen Handelfmeter, bereitete aber auch die Führung vor. Note 3,0
André Hahn: Trainer Heiko Herrlich kann sich für die geradlinige Art des Angreifers begeistern. Hahn spielt schnörkellos und arbeitet unermüdlich für das Team. Gegen Union hatte er zwei Tore vorbereitet, nun traf er selbst. Bekam Zeit und Raum, seinen vierten Saisontreffer zu erzielen. Note 3,0
Florian Niederlechner: Gegen Union Berlin hatte der Stoßstürmer seine Torkrise beendet, gegen Dortmund bekam er keine Gelegenheit anzuknüpfen. Bereitete mit einem gewonnenen Kopfballduell Hahns Treffer vor, befand sich sonst im Verteidigungsmodus. Note 4,0
Marco Richter: Technisch mag er mit einigen BVB-Spielern mithalten können, bei der Geschwindigkeit mangelt es. Wie die weiteren nominellen Angreifer war er unter dem Druck der Dortmunder zu Abwehrarbeit gezwungen. Kaum offensive Impulse - mit Ausnahme eines Torschusses, den ihm BVB-Profi Brandt ermöglichte. Note 4,5

Ruben Vargas: (65. für Hahn) Kehrte nach überstandener Sprunggelenkverletzung in den Kader zurück. Sollte mit seinem Tempo für offensive Impulse sorgen, musste aber einsehen, wie kompromisslos die Dortmunder spielten.
FCA verliert in Dortmund: Auch von der Bank kam wenig frischer Wind
Fredrik Jensen: (65. für Richter) Wird von jedem FCA-Trainer für seinen Trainingsfleiß gelobt. Was ihm fehlt, ist nach etlichen Verletzungen Spielpraxis. Pässe von ihm kamen teils nicht an, weil seine Mitspieler andere Laufwege einschlugen.
Michael Gregoritsch: (65. für Niederlechner) Bleibt ein Schatten seiner selbst. Womöglich spielte er in seiner ersten Saison über seine Verhältnisse, an den 13 Treffern wird er seitdem gemessen. Ist spielerisch einer der Besten im FCA-Kader, zeigt das aber nicht in Spielen.
Tim Civeja: (75. für Gruezo) Das Vertrauen in den Nachwuchsprofi scheint groß zu sein, erneut erhielt der 19-Jährige bei einer Einwechslung den Vorzug vor Rani Khedira. Für den jungen Spieler ist eine Partie in Dortmund als Erfahrung bedeutsam.
Mads Pedersen (77. für Iago) Kam in die Partie, weil sich Iago verletzt hatte. Wehrte sich wie seine Mitspieler gegen Dortmunder Angriffe.
Benotet werden Spieler, die mindestens 30 Minuten im Einsatz waren.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Michael Gregoritsch: Ist spielerisch einer der Besten im FCA-Kader, zeigt das aber nicht in Spielen."?? Ist das eine "Wahrsagung"?
Wenn er spielerisch einer der Besten wäre, könnte er das auch in den Spielen zeigen. Kann er's nicht, ist er nicht einer der Besten! Oder aber der Trainer weiß nicht, wie man ihn motiviert/einstellt?