Halil Altintop hatte allen Grund zum Lachen. „In unserer Torschützenliste liege ich jetzt ganz weit vorne“, grinste der Mittelfeldspieler des FC Augsburg nach dem 2:0-Sieg in Ingolstadt. Nach so einem Spiel darf man sich über die eigene Sturm-Misere schon einmal lustig machen. Außerdem stimmt es ja. Mit Abwehrspieler Konstantinos Stafylidis liefert sich Halil Altintop (beide zwei Treffer) förmlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz eins der internen Trefferliste.
Allerdings ist der Deutsch-Türke auch ein sehr ernsthafter Mensch und man sieht es ihm durchaus an, dass er mit seinen bisher wenigen Einsatzzeiten nicht unbedingt zufrieden ist. Dennoch schlägt der 33-Jährige immer moderate Töne an: „Ich vertraue da auf den Trainer. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer Gas gebe. Aber ich bin da nicht so wichtig. Wichtig ist, wo der FCA am Ende der Saison steht.“
Von draußen hatte man den Eindruck, dass der FC Ingolstadt für einen Abstiegskandidaten etwas wenig tat. Altintop ist da anderer Meinung: „Wir haben halt wenig zugelassen, aber man hat schon gesehen, wie aggressiv Ingolstadt in der Anfangsphase in die Zweikämpfe gegangen ist.“ Doch letztlich wurde alles gut. Altintop war auch begeistert vom Auftritt seines Kollegen Raúl Bobadilla: „Der Boba ist schon eine Wundertüte. Mit seiner Art, Fußball zu spielen, kann er den Unterschied machen.“ Fakt ist jedenfalls, der FC Augsburg durfte endlich wieder einmal jubeln. Der letzte Sieg gegen den SV Darmstadt (am 24. September) ist schon einige Wochen her.
"Im Abstiegskampf fehlt oft das Selbstvertrauen"
Dass in der Abwehr wieder einmal „die Null“ stand, war auch Paul Verhaegh zu verdanken. Der Kapitän befindet sich derzeit in guter Form und stach auch in Ingolstadt aus der Abwehrkette heraus. „Ich denke, wir haben gut dagegengehalten und wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Der Sieg geht völlig in Ordnung“, so Verhaegh. Dabei kam dem FCA sicherlich zugute, dass Ingolstadt in etlichen Phasen ziemlich konfus wirkte. Für Verhaegh aber nachvollziehbar: „Wir haben diese Situation auch schon erlebt. Im Abstiegskampf fehlt oft das Selbstvertrauen.“
Unmittelbar nach dem Spiel in Ingolstadt hatten es die beiden Südkoreaner Dong-Won Ji und Ja-Cheol Koo eilig. Sie mussten ihren Flieger nach Südkorea erreichen. Auch Marwin Hitz und Konstantinos Stafylidis sind in den nächsten Tagen bei ihren jeweiligen Nationalmannschaften.
Der Verletzte Alfred Finnbogason wird in Augsburg bleiben. Aufgrund seiner Adduktoren-Probleme konnte der Isländer auch in Ingolstadt nicht spielen. Ob Finnbogason nach der Länderspielpause gegen Hertha BSC dabei sein kann, ist laut FCA-Manager Stefan Reuter fraglich: „Das ist leider eine etwas zähe und schwierige Geschichte.“