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Foto: Ulrich Wagner
Foto: Ulrich Wagner

Trainer Manuel Baumtüffelt an seinem Plan für das Spiel gegen Mainz.

FC Augsburg
11.09.2018

FCA-Trainer Baum lässt geheim trainieren

Von Johannes Graf

Vor dem Auswärtsspiel in Mainz will sich der 39-Jährige nicht in die Karten schauen lassen. Was hinter den nicht öffentlichen Trainingseinheiten steckt.

Als die Fußball-Profis des FC Augsburg am Dienstagvormittag nahe der Arena ihre Einheit absolvieren, zeigen sie sich zum einzigen Mal in dieser Woche der Öffentlichkeit. Trainer Manuel Baum will vor dem Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 möglichst wenig von seinen personellen und taktischen Überlegungen preisgeben, möglichst groß soll der Überraschungseffekt sein. Dem Gegner soll es schwer gemacht werden, das Erfolgskonzept des FCA zu entschlüsseln. „Wir wollen uns top vorbereiten und brauchen bei dem einen oder anderem Thema unsere Ruhe“, erklärt Baum. Drei Trainingseinheiten finden daher in den kommenden Tagen ohne Zuschauer statt, ehe das Kräftemessen in Mainz stattfindet (Samstag, 15.30 Uhr).

Baums Maßnahme begründet sich im Respekt vor der Mannschaft des Trainerkollegen Sandro Schwarz. Pauschal spricht Baum von einer „harten Nuss“ und fügt hinzu: „Sie haben sehr viele hochtalentierte Spieler in ihren Reihen und haben viel Geld in die Hand genommen.“ In der vergangenen Saison kämpfte Mainz bis in die Schlussphase der Saison hinein gegen den Abstieg, in die aktuelle Runde ist der Klub mit vier Punkten aus zwei Spielen ordentlich gestartet. Ebenso wie der FCA. Wer von beiden gewinnt, sortiert sich fürs Erste in die Spitzengruppe der Bundesliga ein.

Mainz überzeugt mit körperlicher Robustheit

Gegen Gladbach lieferten sich Augsburgs Coach Baum und Borussias Pendant Dieter Hecking ein Strategie-Duell: Auf die Taktik des einen reagierte der andere mit einer Anpassung seiner Taktik. Ebenso rechnet Baum in Mainz mit taktischen Herausforderungen. „Es gibt zwei Strategien“, verrät Baum, man müsse schauen, dass es inhaltlich passt.

Bedeutender stuft er indes diesmal die Einstellung der Mannschaften ein. Baum betont: „Das wird ein Kampfspiel werden.“ Mainz bringt im Angriff unter anderem durch Neuzugang Jean-Philipp Mateta und Anthony Ujah körperliche Robustheit mit, darauf will Baum passende Gegenmaßnahmen finden. Ihm bleiben zwei Möglichkeiten, um der Mainzer Physis zu begegnen: Selbst starke Spieler aufbieten oder wendige, technisch beschlagene Kicker gegenüberstellen.

Erschwert wird die Vorbereitung durch die Länderspielpause. Martin Hinteregger, Michael Gregoritsch (beide Österreich), Kevin Danso (U21 Österreich), Sergio Cordóva (Venezuela), Dong-Won Ji (Südkorea) und Marco Richter (U21 Deutschland) weilen dieser Tage bei ihren nationalen Auswahlen und stoßen erst im Laufe der Woche zu ihren Augsburger Mannschaftskollegen. Nicht jeder Spieler kann zu gleichen Teilen belastet werden, nicht jeder Spieler ist in der Gegneranalyse auf dem aktuellen Stand.

Hinzu kommen verletzte oder angeschlagene Profis, die am Dienstag unterschiedliche Programme absolvierten. Von einer Rückkehr ins Mannschaftstraining noch weiter entfernt sind Fredrik Jensen und Julian Schieber. Jensen erholt sich von einer Bänderverletzung am Sprunggelenk, Schieber von einer Knieverletzung. Auf einem Nebenplatz trainierten Alfred Finnbogason, Raphael Framberger und Kilian Jakob, nicht alle Trainingsinhalte mit der Mannschaft absolvierten Caiuby (Knie) und Jan Morávek (Rücken).

Finnbogason trainiert auf dem Platz

Im Angriff wird Baum wohl erneut Michael Gregoritsch aufbieten, der gegen Gladbach getroffen hat. An einen Einsatz von Finnbogason ist nicht zu denken. In der vergangenen Spielzeit hat der Stürmer in den beiden Begegnungen mit Mainz drei Treffer erzielt. Der Isländer soll seine Patellasehnenreizung auskurieren. In der Vergangenheit stieg der 29-Jährige wiederholt zu früh ins Training ein, seine Verletzungen heilten nicht aus, vielmehr fehlte er wochenlang. Baum erklärt, Finnbogason sei auf einem „sehr, sehr guten Weg“, aber noch nicht so weit, „dass wir ihn reinwerfen können“. Baum hütet sich vor Prognosen und freut sich über kleine Fortschritte. „Dass er auf dem Grün steht, ist schon mal nicht schlecht“, merkt Baum an.

Weniger Sorgen macht sich der Trainer um einen Einsatz von Ersatztorwart Andreas Luthe und dem defensiven Allzweckspieler Rani Khedira. Luthe (muskuläre Probleme) und Khedira (Grippe) sollen spätestens bis Samstag fit und gesund sein.

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