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Foto: Christian Kolbert
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Jeffrey Gouweleeuw und sein rechter Fuß. Für Kollege Martin Hinteregger ist das hohe holländische Schule.

FC Augsburg
04.09.2018

Jeffrey Gouweleeuw ist ein Glücksgriff für den FCA

Von Robert Götz

Jeffrey Gouweleeuw hat sich in Augsburg zu einem der besten Innenverteidiger der Liga entwickelt. Davon profitiert auch sein Nebenmann Martin Hinteregger.

Stefan Reuter und Stephan Schwarz war schon Mitte 2015 bei der Gegner-Analyse für die Euro-League-Saison klar, was sie da mit Jeffrey Gouweleeuw für einen Rohdiamanten gefunden hatten. „Wir haben ihn zwangsläufig sehr häufig gesehen, als wir uns auf die Euro League vorbereiteten. Es war schon da sehr auffällig, dass er sehr stark im Spielaufbau ist und ein gutes Auge hat“, erklärte der Geschäftsführer Sport des FC Augsburg am vergangenen Samstag.

Und bei den beiden Spielen gegen AZ Alkmaar machte der damals 24-jährige Innenverteidiger trotz der beiden FCA-Siege (1:0 und 4:1) den Augsburgern das Leben so schwer, dass der technische Direktor Schwarz und Reuter im Januar 2016 gleich zugriffen. In Belgrad hatte sich Jan-Ingwer Callsen-Bracker schwer verletzt, der FCA brauchte Ersatz, Alkmaar – in der Gruppenphase ausgeschieden – das Geld. Und so wechselte Gouweleeuw für rund drei Millionen Euro nach Augsburg.

Ein sportlicher Volltreffer mit einer enormen Wertsteigerung

Gut zweieinhalb Jahre später ist längst klar: Der Wechsel war für beide Parteien ein Glücksgriff. Gouweleeuw, wenn auch immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen, hat sich mit 27 Jahren zu einem der besten Innenverteidiger der Liga entwickelt. Und der FCA hat einen sportlichen Volltreffer geholt mit einer enormen Wertsteigerung. Denn Gouweleeuws Marktwert liegt derzeit bei rund acht Millionen Euro, sein Vertrag läuft noch bis 2022.

Wie wichtig Gouweleeuw für den FCA ist, zeigte sich am Samstag beim 1:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach. „Das war sensationell“, freute sich Reuter. „Wie er heute in der einen oder anderen brenzligen Situation mit dem nötigen Risiko die Gefahren entschärft hat und wie er dann anschiebt, war richtig gut.“ Nicht nur mit seiner sensationellen Zweikampfquote von 90 Prozent brachte er die Gladbacher Stürmer zur Verzweiflung. Er verhinderte in der 17. Minute mit seiner Rettungstat auf der Linie gegen Johnson den frühen Ausgleich.

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TOR: Rafal Gikiewicz kam von Union Berlin zum FC Augsburg. Er soll die neue Nummer eins im Tor werden.

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TOR: Der tschechische Keeper Tomas Koubek steht bis 2024 beim FCA unter Vertrag.

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TOR: Benjamin Leneis hat beim FC Augsburg einen Profivertrag bis 2023.

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ABWEHR: Felix Uduokhai war bis Sommer 2020 vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Der FCA zog die Kaufoption und verpflichtete den Innenverteidiger bis 2024.

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ABWEHR: Der Engländer Reece Oxford hat einen Vertrag bis 2023.

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ABWEHR: Der tschechische Nationalspieler Marek Suchy, 32, hat einen Vertrag bis 2021.

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ABWEHR: Der Linksverteidiger Iago (links) wechselte 2019 von Internacional Porto Alegre zum FC Augsburg. Sein Vertrag läuft bis 2024.

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ABWEHR: Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw hat beim FCA einen Vertrag bis 2024.

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ABWEHR: Robert Gumny kam von Lech Posen zum FC Augsburg. Der polnische Rechtsverteidiger hat einen Vertrag bis 2025.

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ABWEHR: Raphael Framberger, steht bis 2024 unter Vertrag.

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MITTELFELD: Tobias Strobl wechselt zur neuen Saison ablösefrei von Borussia Mönchengladbach zum FC Augsburg. Der 30-Jährige erhält einen Vertrag bis 2023.

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MITTELFELD: Noch bis 2021 läuft der Kontrakt von Rani Khedira. Er spielt beim FCA im defensiven Mittelfeld.

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MITTELFELD: Carlos Gruezo kam 2019 vom FC Dallas zum FC Augsburg. Der Ecuadorianer hat noch einen Vertrag bis 2024.

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MITTELFELD: Noah Joel Sarenren Bazee kam 2019 von Hannover 96 und erhielt ein Arbeitspapier bis 2024.

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MITTELFELD: Daniel Caligiuri hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.

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MITTELFELD: László Bénes wechselte bis Sommer 2021 auf Leihbasis von Borussia Mönchengladbach zum FC Augsburg.

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MITTELFELD: Ruben Vargas kam 2019 vom FC Luzern. Der 22-Jährige hat noch einen Vertrag bis 2024.

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MITTELFELD: Der Tscheche Jan Morávek spielt im zentralen Mittelfeld. Er hat einen Vertrag bis 2022.

Foto: Klaus Rainer Krieger

MITTELFELD: Hans Fredrik Jensen kam 2018 aus Enschede. Er hat einen Vertrag bis 2023.

Foto: Kolbert-Press

MITTELFELD: Michael Gregoritsch war in der Rückrunde 2019/20 an den FC Schalke ausgeliehen. Nun kehrt Gregerl nach Augsburg zurück, wo er noch einen Vertrag bis 2022 hat.

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MITTELFELD: Felix Schwarzholz hat im August 2018 einen Profi-Vertrag bis 2022 unterschrieben, auch wenn er mittlerweile nur noch in der Regionalliga zum Einsatz kommt.

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ANGRIFF: Marco Richter aus Ried (Kreis Aichach-Friedberg) kommt aus der Jugend des FC Augsburg. Das Arbeitspapier Stürmers ist bis 2023 datiert.

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ANGRIFF: Alfred Finnbogason steht bis 2022 beim FCA unter Vertrag. Der Isländer ist ein Torgarant - wenn er fit ist.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

ANGRIFF: Julian Schieber kam 2018 aus Berlin. Der Vertrag des 31-Jährigen läuft noch bis 2021.

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ANGRIFF: Florian Niederlechner kam vom SC Freiburg. Der gebürtige Ebersberger unterschrieb bis 2022.

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ANGRIFF: André Hahn spielt laut Vertrag bis 2022 für den FC Augsburg.

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ANGRIFF: Seong-Hoon Cheon steht bis 2023 beim FC Augsburg unter Vertrag. Der Südkoreaner kam bislang aber nur in der Regionalliga zum Einsatz.

Hinteregger: "Er ist ein genialer Typ."

Seine Ruhe und seine Leistung färbt aber auch auf seine Mitspieler ab. Für Innenverteidiger-Kollege Martin Hinteregger ist Gouweleeuw der ideale Partner. „Er ist ein genialer Typ. Und auf dem Spielfeld habe ich selten so einen cleveren Innenverteidiger gesehen. Sein rechter Fuß ist hohe holländische Schule. Ich kann noch viel lernen von ihm und ich bin froh, mit ihm zusammenspielen zu können.“

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So viel Lob ist dem eher introvertierten Niederländer fast schon peinlich. Viel lieber sprach er am Samstag über die gute Leistung seiner Mannschaft, die die Gladbacher gerade in der ersten Hälfte fast über das ganze Feld jagten und immer wieder pressten. „Gladbach wollte Fußball spielen und nicht gerne in die Zweikämpfe gehen. Sie haben sich oft beim Schiri ausgeweint. Das haben wir gut gemacht.“

Gouweleeuw hat in dieser Saison mit dem FCA viel vor

Mit dem Ergebnis war er aber nicht zufrieden. „In der ersten Halbzeit haben die vielleicht eine Chance, wo ich auf der Linie stehe. Wir müssen da das 2:0 machen, dann muss Gladbach noch mehr Risiko nehmen. Vier Punkte sind gut, aber es hätten sechs sein müssen.“

Dass Gladbach in der zweiten Halbzeit nach einer Ecke, also nach einer Standardsituation, ausglich, schmeckte Gouweleeuw gar nicht. „Das darf nicht passieren.“

Er ist ehrgeizig, war einer der ersten FCA-Spieler, die nach dem Stotter-Ende der vergangenen Saison darauf hinwiesen, dass mehr drin gewesen wäre. Gouweleeuw hat in dieser Saison mit dem FCA viel vor. „Wir müssen diese Leistung Woche für Woche auf den Platz bringen. Es ist nicht einfach, gegen uns zu spielen, wenn wir so spielen.“ Mit 27 Jahren hat er noch einen großen Traum: einmal in der niederländischen Nationalmannschaft stehen. Die Euro League wäre die ideale Plattform, um sich zu präsentieren. Wie 2015 mit AZ Alkmaar, als der FCA auf ihn aufmerksam wurde.

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