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FCA: Kevin Vogt: Der Glaube gibt ihm Kraft

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Kevin Vogt: Der Glaube gibt ihm Kraft

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    Kevin Vogt ist ein gläubiger Protestant. Beim FC Augsburg will er Stammspieler werden.
    Kevin Vogt ist ein gläubiger Protestant. Beim FC Augsburg will er Stammspieler werden. Foto: Ulrich Wagner

    Die großen Tattoos am linken Arm von Kevin Vogt sind nicht zu übersehen. Sie sind ein Markenzeichen des 20-jährigen Neuzugangs des FC Augsburg. Damit liegt er derzeit voll im Trend. Bei der EM waren die Hautbilder der Stars fast täglich in Großaufnahme zu sehen. Doch während sie bei vielen nur Körperschmuck sind, haben sie bei Kevin Vogt auch einen ernsten Hintergrund. Die Tattoos sind Ausdruck seiner Geisteshaltung. „Ich bin sehr gläubig“, sagt der Protestant ohne Scheu.

    Er hat sich einen Schutzengel, dessen Kopf auf einem Grabstein liegt, und die Jungfrau Maria tätowieren lassen. Auch ein Datum ist auf seinem Arm zu finden: 11. 6. 2011. „Das ist der Todestag meines Opas“, sagt Vogt. „Er war ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben.“ Er habe ihn bei allem unterstützt. Aber besonders sein Fußballtalent brachte dem „Sandwichkind“ – Vogt hat eine jüngere und ältere Schwester („Wir verstehen uns super.“) – den Status des Lieblingsenkels ein. „Opa Peter war stolz wie Oskar auf mich.“ Dazu hat Vogt auch sein Lebensmotto immer bei sich: „Only God can judge me.“ – „Nur Gott kann über mich richten.“

    Vogt lebt in Bochum in einer WG

    Vogt geht seinen eigenen Weg, er lernt früh, Verantwortung zu übernehmen. Auf dem Platz in der defensiven Zentrale des VfL und auch neben dem Spielfeld. In Bochum lebte er zuletzt in einer WG, jetzt verlässt er seine Heimatstadt, zieht allein in den Süden. Er zögerte nicht, beim FCA zu unterschreiben, als Manager Manfred Paula ihm und seinem Berater nun ein konkretes Vertragsangebot unterbreitete. Dabei hatte schon Paulas Vorgänger, Andreas Rettig, erste Kontakte geknüpft. „Interesse bestand schon länger“, sagt Vogt.

    Vogt war einer der jungen Wilden aus dem Westen, die der damalige VfL-Trainer Friedhelm Funkel vor zwei Jahren nach einer katastrophalen Vorrunde ins kalte Wasser warf und die sich dort so freischwammen, dass sie nach einer fulminanten Aufholjagd (15 Spiele ohne Niederlage) noch Platz drei erreichten. Unter anderem gewannen sie in Augsburg mit 1:0. „Es war unglaublich. Wir wussten nicht mehr, wie man verliert“, erinnert sich Vogt.

    Diese Auftritte imponierten dem FCA. Die zwei besten VfL-Youngster standen auf der Wunschliste von nun an weit oben. Matthias Ostrzolek kam im Winter nach Augsburg, jetzt folgt Kevin Vogt. Im Jahr, als der FCA aufstieg, scheiterte der VfL am Ende in der Relegation an Gladbach.

    Verletzungen stoppten Vogt

    Da war Vogt aber nicht mehr dabei. Er fiel mit einem Innenbandriss aus. Es war nicht die erste Verletzung in seiner jungen Karriere. Bänderriss im Sprunggelenk, Außenbandanriss im Knie – die Krankenakte von Vogt ist mit 20 nicht gerade klein.

    Doch sein Wille, sein Ehrgeiz und  auch  sein Glaube  geben ihm die Kraft, sich durchzubeißen: „Manchmal fragt man sich schon, warum, aber ich mache mir keinen großen Kopf. Das gehört nicht zum Fußball.“

    In der vergangenen Saison lief es bei Vogt und dem VfL nicht mehr ganz so gut. Und als der FC Augsburg die Klasse hielt und anfragte, brauchte Kevin Vogt trotz eines bis 2014 laufenden Vertrages nicht lange zu überlegen: „Ich will in der ersten Liga Fuß fassen, mich weiterentwickeln und so viele Spiele wie möglich machen.“

    FC Augsburg zahlt rund 600.000 Euro für Vogt

    Zudem brauchte der VfL Geld, was der FCA in diesem Fall auch auszugeben bereit war. Bei rund 600 000 Euro soll die Ablösesumme liegen. Sollte Vogt wie Ostrzolek einschlagen, wäre jeder Euro in den aktuellen U-21-Nationalspieler gut angelegt.

    Allerdings hat er derzeit im defensiven Mittelfeld Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Daniel Baier vor sich. Zudem versucht der FCA weiter, Andreas Ottl (Hertha BSC) zu verpflichten. Vogt sieht dem Konkurrenzkampf gelassen entgegen. Er will ihn auch mithilfe seines Glaubens bestehen. Und eins ist sicher: Sein Opa wäre wirklich stolz auf ihn.

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