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FC Bayern: Ex-Bayern-Chef Rummenigge hat Mitleid mit Leroy Sané

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Ex-Bayern-Chef Rummenigge hat Mitleid mit Leroy Sané

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    "Er bemüht sich, hat aber kein Selbstvertrauen", äußerte sich Karl-Heinz Rummenigge zum "Fall Sané".
    "Er bemüht sich, hat aber kein Selbstvertrauen", äußerte sich Karl-Heinz Rummenigge zum "Fall Sané". Foto: Bernd Feil, M.i.S.-Sportpressefoto

    Fünf Tage vor seinem bitteren Abgang versprühte Leroy Sané noch große Freude: „Erste Trophäe in dieser Saison. Machen wir so weiter!“, hatte der 25-Jährige anlässlich des Supercup-Gewinns mit dem FC Bayern München auf Twitter gepostet. Da rechnete er noch nicht im Entferntesten damit, dass er im ersten Bundesliga-Heimspiel der Saison vom eigenen Publikum ausgepfiffen werden würde.

    FCB-Trainer Julian Nagelsmann fordert von Heimfans Unterstützung für Spieler

    Beim 3:2 (0:0)-Erfolg gegen den 1. FC Köln agierte in der ersten Halbzeit zwar nicht nur Sané über weite Strecken unglücklich. Doch nur über ihn senkte sich der hämische Applaus des Publikums, als seine Auswechslung nach der Pause bekannt gegeben wurde. Zu aller Frustration in einem erstmals wieder mit 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern besetzten Stadion, unter denen sich geschätzte 98 Prozent Bayern-Fans befanden.

    Genau das irritierte und missfiel auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. Die Reaktionen des Publikums schien ihm vor Augen zu führen, dass sich hier im weiteren Saisonverlauf ein Problem für den FC Bayern anbahnen könnte. Scharf verurteilen wollte Nagelsmann das Verhalten gegenüber Sané zwar nicht, sein Appell an die Fans war dennoch deutlich: „Am Ende finde ich, gehört es sich, dass die eigenen Fans Spieler unterstützen. Das ist mir immer mehr wert und wichtig. Ich glaube, es gibt keinen Spieler auf dieser Welt, der nicht am liebsten eine Top-Leistung abruft.“ Dass sich Spieler des FC Bayern auswärts manchmal einiges anhören müssten, sei nachvollziehbar, zu Hause sei jedoch „Unterstützung der richtige Weg“.

    Zwischen Leroy Sané und dem Bayern-Anhang stimmt die Chemie nicht

    Doch zwischen dem Bayern-Anhang und dem jungen Nationalspieler, der im Juli 2020 von Manchester City gekommen ist, stimmt die Chemie einfach nicht. Wie auch in der Nationalmannschaft steht Sané unter kritischer Beobachtung des Publikums. Auf jede noch so kleine Aktion wird – mehr negativ als positiv – reagiert wie bei kaum einem anderen Spieler. Sané polarisiert als Person und als Fußballer.

    Der Sohn des senegalesischen Profikickers Souleymane Sané gilt seit Jahren als hoch talentiert, hoch bezahlt, aber auch als hochgradig eigensinnig. Am Ball und in seiner Außendarstellung. Seit er 2016 als bis dahin teuerster Transfer der Bundesliga für geschätzte 50 Millionen Euro Ablöse zu ManCity wechselte, sind die Erwartungen an ihn hoch. Sané konnte sie nur selten erfüllen. In München noch seltener als in England. Zumal in der Bundesliga mangelnde Defensivarbeit und wenig teamorientiertes Verhalten noch akribischer zerlegt wird. Engagement ist ihm nicht abzusprechen. Auch gegen Köln arbeitete er nach vorne und nach hinten. Allerdings nicht mit der Effektivität, die 50 Millionen Euro versprechen.

    Karl-Heinz Rummenigge vergleicht Leroy Sané mit Arjen Robben

    Geht es nach Trainer Nagelsmann, will er die Sache intern nicht weiter thematisieren, stattdessen Sané bestärken, in Zukunft „noch motivierter aufzutreten“.

    Auch Ex-Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge sprang Sané zur Seite: „Ich habe Mitleid mit ihm. Er bemüht sich, hat aber kein Selbstvertrauen. Er hat keine gute EM gespielt. Mit seiner Ablöse und seinem Gehalt kommt die Kritik der Fans langsam hoch...“ Auch bei Arjen Robben habe es diese Anlaufschwierigkeiten gegeben, gab Rummenigge zu bedenken. Später sei der Niederländer dann zum Münchner Publikumsliebling avanciert.

    Richtungsweisend für die Zukunft: Joshua Kimmich hat seinen Vertrag beim FC Bayern München bis 2025 verlängert.
    Richtungsweisend für die Zukunft: Joshua Kimmich hat seinen Vertrag beim FC Bayern München bis 2025 verlängert. Foto: Annegret Hilse/Reuters, dpa (Archivbild)

    Bis dahin dürfte es für Leroy Sané ein mühsamer Weg werden. Zumal er sich mittlerweile dem Leistungsvergleich mit deutlich jüngeren Mannschaftskollegen wie den unbeschwert aufspielenden Jamal Musiala, 18, stellen muss, dem gleich nach seiner Einwechslung die Torvorlage zum 1:0 gelang. Oder noch nachteiliger der Vergleich mit den nur ein Jahr älteren Serge Gnabry und Joshua Kimmich. Sowohl der Doppeltorschütze gegen Köln, als auch der Mittelfeldstratege haben sich mit 26 Jahren ihren Platz als Leistungsträger im Team des Rekordmeisters bereits redlich erarbeitet.

    FC Bayern verlängert Vertrag mit Joshua Kimmich bis 2025

    Nicht verwunderlich also, dass die Münchner darauf drängten, ihren Vertrag mit Kimmich vorzeitig zu verlängern. Am Montag konnten sie Vollzug melden, Kimmich bleibt bis 2025. „Der wichtigste Grund für meine Vertragsverlängerung ist, dass ich hier beim FC Bayern meiner Leidenschaft jeden Tag mit Freude nachgehen kann“, begründete der Triple-Gewinner mit dem FC Bayern in einer Vereinsmitteilung seine zügige Entscheidung. Er sehe sich noch nicht am Ende seiner Entwicklung und ist überzeugt, „dass beim FC Bayern in den nächsten Jahren viel möglich ist“.

    Pokalspiel zwischen FC Bayern und Bremer SV wird am Mittwoch nachgeholt

    Der nächstmögliche Sieg dürfte auch schon am Mittwoch eingefahren werden, wenn das wegen Corona abgesagte Pokal-Duell beim Bremer SV nachgeholt wird (20.15 UhrSport 1 und Sky). Weil es bei den Norddeutschen Anfang August zwei Corona-Fälle gab und mehr als die Hälfte der Mannschaft in Quarantäne musste, wurde die Partie beim Fünftligisten neu terminiert. Für die Bremer, die mit 1000 Fans rechnen, ist es ein „Jahrhundertspiel“, wie deren sportlicher Leiter Ralf Voigt sagt, für die Bayern kaum mehr als ein kurzer Ausflug vom Bundesliga-Alltag, der am Samstag gleich das nächste Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin vorsieht.

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