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FC Bayern: Der FC Bayern reißt Barcelonas Denkmal endgültig ein

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Der FC Bayern reißt Barcelonas Denkmal endgültig ein

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    Thomas Müller erzielte gegen Barcelona seinen 50. Treffer in der Champions League. Gegen die Katalanen traf er im siebten Spiel zum achten Mal – und ließ sich auch von Clement Lenglet nicht aufhalten.
    Thomas Müller erzielte gegen Barcelona seinen 50. Treffer in der Champions League. Gegen die Katalanen traf er im siebten Spiel zum achten Mal – und ließ sich auch von Clement Lenglet nicht aufhalten. Foto: Lennart Preiss, Witters

    Dieses scheinbar unzerstörbare Monument schwankte nun schon 16 Monate . Die Bayern selbst waren es, die den großen FC Barcelona im August 2020 mit 8:2 besiegten und so diesen großen Klub aus dem Gleichgewicht brachten. Erstmals war eine Ahnung davon zu bekommen, dass eine von den Katalanen geprägte Ära ihr Ende finden könnte. Die Mannschaft hatte auch in den Jahren zuvor nicht jeden Titel gewonnen, den es irgendwo zu zu sichern gab.

    FC Bayern gegen FC Barcelona: Die Zerstörung eines Monuments

    Barca war nie eine gefräßiger Sammler, wie es beispielsweise der FC Bayern war. Barca definiert sich seit jeher über Stil – Trophäen sind gern angenommenes Beiwerk. Die 2021er-Ausgabe Barcelonas wird keine Titel gewinnen, sie wird auch nicht als besonders stilvoll in Erinnerung bleiben. Sie wird die Mannschaft sein, die den Abstieg der Katalanen vom Olymp endgültig vollzogen hat. Denn mit dem 3:0-Sieg gegen den FC Barcelona haben die Münchner diesen Klub, der so gerne mehr wäre als nur ein Klub, hinabgezogen in das Reich der Gewöhnlichen.

    Sie hatten vor wenigen Wochen versucht, mit einer Rochade auf der Trainerbank den alten Geist zu beschwören. Doch nach der Niederlage in München gestand auch Neu-Coach Xavi ein: "Wir müssen von Null aus anfangen". Man habe sich machtlos gefühlt gegen die Bayern, die ein "besseres Team als wir" hätten. "Wir waren nicht auf dem gleichen Niveau". Er sagte danach noch weitere bemerkenswerte Sätze. Dass Barcelona zwar nicht in die Europa League gehöre, wo es nun international im kommenden Jahr weiterspielen wird, aber dass das nun mal die Realität sei. Dass "von heute an eine neue Etappe anfange", um Barcelona wieder dorthin zu bringen, wo es hingehöre.

    Die Münchner zeigten den Spaniern erbarmungslos auf, woran es ihnen fehlt. "Ich habe das Gefühl, dass sie die Intensität nicht mitgehen können. Das sind alles super Spieler vom Technischen und vom Taktischen, aber sie können aktuell diese Intensität im Spitzenfußball nicht mitgehen – und das haben wir uns zunutze gemacht", analysierte nach der Partie Thomas Müller. Mit Memphis Depay, Frenkie de Jong und Ousmane Dembélé standen drei der spektakulärsten Spieler Europas in der Startelf Barcas. Später wurde noch der immer noch fantastische Ballartist Philippe Coutinho eingewechselt. Die Münchner nahmen davon Kenntnis – und erdrückten ihren Gegner. Was umso bemerkenswerter ist, als dass mit Joshua Kimmich und Leon Goretzka die beiden Spieler fehlten, die sich sonst verstärkt für Unbehagen beim Gegner sorgen. Doch auch Corentin Tolisso und Jamal Musiala in der Zentrale waren zu viel für Sergio Busquets. Das katalanische Metronom kann diesen neumodischen Takt nicht halten.

    Die Treffer von Thomas Müller (34.), Leroy Sané (43.) und Musiala (62.) fielen zwangsläufig und nicht nur Trainer Julian Nagelsmann hatte das Gefühl: "Wenn wir richtig anziehen, können wir auch noch deutlich mehr als drei Tore machen." Doch auch die drei Treffer reichten, um die Gruppenphase als souveräner Sieger zu beenden.

    Leroy Sané zeigt dem FC Barcelona, woran es ihm mangelt

    Der FC Barcelona hingegen darf sich fühlen, wie die Bolzplatz-Gang, die über die besten Trickser verfügt, aber von energischen Läufern zur Chancenlosigkeit verdammt wird. Dass Leroy Sané das Nachlässige des Bolzplatzes abgelegt hat und sowohl defensiv als auch offensiv Standards setzt, ist keine Neuigkeit mehr – fiel aber umso mehr im Kontrast zu Barcelonas Feinfüßern auf. Dem Münchner Spiel ist immer auch die Arbeit anzusehen. Das unterscheidet es von der großen Barca-Mannschaft der Vergangenheit. So aber wirkt das Spiel auch nie selbstverständlich. Es ist viel mehr selbstreferentiell, nimmt immer wieder auf sich selbst Bezug. Durch die eigene Spielweise erinnert es sich selbst daran, dass Intensität der Keim des Erfolges ist.

    In Barcelona aber befindet man sich in einer Identitätskrise. Möglicherweise war der endgültige Abriss des Denkmals sogar nützlich. Statt weiter zu spachteln und auszubessern, muss nun neu aufgebaut werden. Am besten fängt man mit dem Sockel an.

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