So helfen Bayern, Bayer und der BVB auch dem FCA
Die Uefa stockt das Teilnehmerfeld seiner Wettbewerbe auf. Das wirkt sich unmittelbar aus. Warum beinahe die halbe Liga in der nächsten Saison international unterwegs sein könnte.
Nicht nur für den SC Freiburg war die Niederlage gegen West Ham United bitter. Durch das Aus im Achtelfinale der Europa League hat die Fußball-Bundesliga bedeutende Punkte im Ringen um internationale Startplätze verloren. Hintergrund ist eine Erweiterung der Champions League ab der kommenden Spielzeit. Mehr Teilnehmer und interessante Konstellationen in der Bundesliga sorgen dafür, dass beinahe die halbe Liga in der nächsten Saison im Europapokal vertreten sein könnte.
Wie läuft die Qualifikation in der Champions League?
Die vier besten europäischen Ligen stellen vier feste Teilnehmer, die sich nicht qualifizieren müssen. Zugrunde liegt eine Fünfjahreswertung des europäischen Fußballverbands Uefa. Die Klubs sammeln Punkte, anhand derer eine Rangliste erstellt wird. Hinter England (Premier League), Spanien (Primera Division) und Italien (Serie A) belegt Deutschland mit der Bundesliga den vierten Platz. Abstand zu Frankreich (Ligue 1) ist reichlich, am Ist-Zustand wird sich in naher Zukunft wenig ändern. Vor allem der FC Bayern München sorgt dafür, dass die Bundesliga auf europäischer Ebene stark bleibt. Im Punktesystem werden neben Siegen zugleich das Erreichen der K.-o.-Phase und jede weitere Runde mit einem Bonus bewertet. Alle für die Rangliste erspielten Punkte werden jeweils durch die Zahl der im Europapokal gestarteten Klubs eines Landes dividiert.
Wie wirkt sich die Reform in der Champions League aus?
Die Uefa stockt die Königsklasse in der nächsten Spielzeit von 32 auf 36 Klubs auf. Auf unterschiedlichen Wegen können sich vier zusätzliche Klubs qualifizieren. Zwei direkte Startplätze erhalten die beiden Verbände künftig anhand einer Einjahreswertung, in der die internationalen Punkte der aktuellen Spielzeit berücksichtigt werden. Momentan führt Italien vor Deutschland und England. Hätte dieses Ranking bis zum Saisonende bestand, würden in der kommenden Spielzeit fünf deutsche Teams in der Champions League antreten.
Wie wahrscheinlich sind fünf Klubs in der Champions League?
Als Freiburg gegen West Ham im Achtelfinale unterlag, wirkte sich dies unmittelbar in der Einjahreswertung aus. England (16,25 Punkteschnitt) rückte näher an Deutschland (16,750) heran. Weiteres Problem: Die Bundesliga ist nur noch mit dem FC Bayern, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen in den Viertelfinalspielen vertreten, während die Premier League (5) und die Serie A (4) mehr Klubs im Rennen haben. Allerdings: In der Champions League (Bayern gegen Arsenal London) und in der Europa League (Leverkusen gegen West Ham) kann die Bundesliga punkten. Zugleich scheidet in der Europa League – AC Mailand gegen AS Rom – ein Italiener aus.
Wer qualifiziert sich für die Europa League sowie Conference League?
Analog zur Champions League ändert sich auch in den zweit- und drittklassigen Europapokalwettbewerben die Teilnehmerzahl auf je 36 Klubs. Grundsätzlich qualifiziert sind der Sieger des DFB-Pokals und der Fünfte der Bundesliga. Sie nehmen an der Gruppenphase teil. Der Tabellensechste startet in der Play-off-Runde zur Conference League.
Welchen Einfluss nimmt der Sieger im DFB-Pokal?
Bayer Leverkusen wird sich – wahrscheinlich als Meister – für die Champions League qualifizieren. Sollte die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso zudem den deutschen Pokal gewinnen, würde der Tabellensechste an der Europa League teilnehmen. Der Tabellensiebte dürfte in der Conference League starten. Derzeit streiten sich mit Eintracht Frankfurt (6. Platz/40 Punkte), FC Augsburg (7./35), TSG Hoffenheim (8./33) und SC Freiburg (9./33) vier Klubs um Startplätze im Europapokal. Keine Nachwirkungen hätte ein Pokalsieg des Drittligisten 1. FC Saarbrücken sowie der Zweitligisten Fortuna Düsseldorf oder 1. FC Kaiserslautern. Als Sieger würde der Verein in der Europa League starten.
Was passiert, wenn Bayer Leverkusen die Europa League gewinnt?
Sollte Leverkusen – schon über die Liga für die Champions League qualifiziert – die Europa League gewinnen, würde die Bundesliga keinen zusätzlichen Europapokal-Platz erhalten. Profitieren würde der laut Uefa-Koeffizient beste Klub in der Qualifikation. Für diesen würde die Quali wegfallen.
Wie würden möglichst viele deutsche Mannschaften am Europapokal teilnehmen?
Sollte die Bundesliga in der Einjahreswertung unter den beiden besten Ligen bleiben, hätte sie fünf Champions-League-Starter. Weil kein Platz in der Europa League oder Conference League gestrichen wird, würde der Tabellen-Achte in der Conference League spielen. Identisch würde sich ein Champions-League-Sieg von Borussia Dortmund auswirken – sollte der BVB sich nicht über die Liga für die Königsklasse qualifizieren. Auch in diesem Fall würde der Achte noch international spielen.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.
(edit/mod/NUB 7.2)
Der FCA hat sich seit 25 Jahren selbst geholfen und wird dies auch zukünftig tun, alles anderer drumherum sind Nebenschauplätze mit Karnevalscharakter.