DFB und Adidas stoppen Verkauf von Trikot mit Nummer 44
Über eine Rückennummer beim neuen Trikot der deutschen Nationalmannschaft wird diskutiert. Hersteller Adidas und der Deutsche Fußball-Bund reagieren.
Sportartikelhersteller Adidas und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) haben auf Kritik am Design einer Nummer des neuen Trikots der Nationalmannschaft reagiert und den Verkauf entsprechend angepasst. Die Rückennummer 44 erinnert an die Runen der Schutzstaffel SS aus der Zeit des Nationalsozialismus. Im Adidas-Store war eine Personalisierung der Trikots mit eigenem Namen und Nummer am Mittag nicht mehr möglich, der DFB stoppte die Auslieferung von bestellten Kombinationen mit der 44 im eigenen Onlineshop.
Zuvor hatten ein Journalist auf X und anschließend auch die Bild über die Adidas-Pläne berichtet. In den sozialen Medien war die Kombination aufgefallen, viele Menschen beteiligten sich an der Diskussion. "Für das Design der Namen und der Nummern zeichnet der DFB mit seinem Partner 11teamsports verantwortlich", sagte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
DFB-Trikot: Design der Nummer 4 soll geändert werden
Bestimmte Namen mit Bezug zum Nationalsozialismus konnten bei Adidas und beim DFB bereits zuvor grundsätzlich nicht bestellt werden. "Das entspricht nicht unseren Richtlinien für die Personalisierung. Bitte versuch’s mit etwas anderem", erschien bei Adidas als Hinweis bei einer entsprechenden Auswahl.
Nach Angaben des Verbandes soll nun gemeinsam mit 11teamsports ein alternatives Design für die Zahl 4 entwickelt werden. Der DFB bestätigte einen entsprechenden Bericht der Bild und verwies darauf, dass er die Nummern 0 bis 9 prüfe, die Zahlen 1 bis 26 reiche er dann zur Prüfung bei der Europäischen Fußball-Union UEFA ein. Bei beiden Prüfungen habe es keine Beanstandungen gegeben.
Adidas weist Andeutungen auf Absicht "entschieden zurück"
"Bei Adidas arbeiten Menschen aus rund 100 Nationen, unser Unternehmen steht für die Förderung von Vielfalt und Inklusion, und wir setzen uns als Unternehmen aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Gewalt und Hass in jeder Form ein", sagte Brüggen. "Alle Versuche, spaltende oder ausgrenzende Ansichten zu fördern, sind nicht Teil unserer Werte als Marke." Das Unternehmen weise "alle Andeutungen, dass dies unsere Absicht war, entschieden zurück".
Das neue Trikot war kurz vor den beiden Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) vorgestellt worden. Begleitet worden war die Kampagne von Werbespots, die auf sehr positive Resonanz gestoßen waren. (dpa)
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"... Bei Adidas arbeiten Menschen aus rund 100 Nationen ..."
Und keiner hat sich daran gestört? Geschichte war "gestern", wird berücksichtigt und gewürdigt. Nur in Deutschland kann man scheinbar das Gestrige nicht ohne direkten Bezug und angeblichen direkten negativen Auswirkungen zum Heute betrachten. Was man aus dem Ausland für diesen Vorgang an Kommentaren erhält: " ". Aber für die Deutschen ist dies scheinbar und gewollt eine Katastrophe welche nicht sein darf; so wird immer argumentiert.
So etwas sollte einem Grafik-Designer nicht passieren und ein Art Director dürfte so etwas nicht bis zum Auftraggeber durchwinken. Schlechte Arbeit, für die die Agentur sicher viel Geld bekommen hat. In einem Land, wo die SS zuhause war, sollte man schon etwas sensibler sein. Und Herr Wolfgang B. – dies ist kein vor ... triefender Kommentar, sondern eine fachliche Sicht auf die Dinge.
Was ein Terz um dieses Thema. Problem wurde erkannt und wird behoben. Wer hier Adidas Absicht oder dergleichen unterstellt, sucht einfach nur nach einem Aufreger, des Aufregers wegen. Es ist ein Unternehmen, dort arbeiten Menschen und Menschen passieren Fehler. Sowas kann man durchaus mal übersehen. War nicht böse gemeint, es ist einfach nur passiert. Aber alle Zeitungen sind voll mit diesem Quatsch.
Sehe ich auch so. Früher sagte man mal: "aus einer Mücke einen Elefanten machen" => dieses Motto wird immer öfters wieder herausgekramt. Mich stört die 4 nicht - eher die vor ... triefenden Kommentare.
Warum schreibt man die "44" nicht ganz einfach mit Römischen Zahlen (XLIV)?
Aus der 44 ein SS zu lesen, da muss schon ganz schön geistig fremdbehandelt worden sein.
Aber für den Chinesischen Export ist es sinnvoll die 4 gänzlich zu streichen, denn die 4 bedeutet Tod und Unglück im Gegensatz zur fetten 8, dem Glückssymbol.
Falls die Fußballnationalmannschaft wieder in der Vorrunde bei der EM rausfliegt, können ja zukünftig alle mit der Rückennummer 00 auflaufen. (Alles Toilette oder was).
Nein, bei der gewählten Schriftart war das sehr klar zu erkennen. Besser als die Zahl 44, und genau zu sein. Ich war selbst überrascht.