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Porträt: Höhenflug, Absturz, Comeback: Andreas Wellinger ist endlich wieder Überflieger

Porträt

Höhenflug, Absturz, Comeback: Andreas Wellinger ist endlich wieder Überflieger

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    Der Skispringer Andreas Wellinger hat in seinem Sport früh sehr viel erreicht.
    Der Skispringer Andreas Wellinger hat in seinem Sport früh sehr viel erreicht. Foto: Geir Olsen, dpa

    Skispringen ist bekanntermaßen eine besonders störanfällige Sportart. Schon kleinste Unstimmigkeiten im Gesamtkonzept können fatale Auswirkungen auf das komplette Flugsystem haben. Wer wüsste das besser, als Andreas Wellinger? Der ist gerade mal 27 Jahre jung und hat doch schon alles erlebt, was ein Sportlerleben zu bieten hat. Höhenflug, Absturz, Comeback.

    Bis zu den Winterspielen 2018 kannte die Karriere des Andreas Wellinger nur eine Richtung: nach oben. Kaum Olympiasieger hielt aber das Pech Einzug. 2019 riss das Kreuzband, gerade genesen folgten ein Schlüsselbeinbruch im Jahr darauf, diverse Formtiefs, die im Rückblick viel eher ein einziges, ziemlich langes Tief waren und dann natürlich all die Wirrungen einer weltweiten Pandemie. Viele hatten Wellinger schon abgeschrieben. Doch der: machte einfach weiter. Ließ sich nicht unterkriegen, bastelte unverdrossen an seinem Flugsystem und kämpfte sich durch all die negativen Gedanken, die auch ihn begleiteten. „Die schwierigste Phase war die Saison vor zwei Jahren, als ich nach der Vierschanzentournee raus bin und unterirdisch skigesprungen bin. Körperlich und geistig voll da zu sein, aber leistungsmäßig so viele Fehler zu machen, ist schwer zu akzeptieren“, sagte Wellinger einmal.

    Skispringer Andreas Wellinger ist wieder ganz oben

    Im vergangenen Sommer schaffte er dann aber endlich den Anschluss an die anderen deutschen Springer. Beobachter sagen, dass Wellinger inzwischen konzentrierter, zielstrebiger an sich arbeite. Definitiv habe er sich persönlich weiterentwickelt, stellte Wellinger selbst fest. „Ich würde aber sagen, dass ich in meiner Rolle der gleiche Hampelmann bin, der ich immer war.“ Das ist möglicherweise etwas überspitzt formuliert, doch trotz aller Rückschläge ist Wellinger eine Frohnatur mit ansteckendem Lachen geblieben.

    Zu dieser demonstrativen Lockerheit passt, dass er in der Sommerpause am liebsten zum Surfen geht, so wohl auch nach dieser Weltcup-Saison.

    Wellinger ist wieder ganz oben. 1539 Tage hatte es gedauert, eher er im Februar in Lake Placid wieder auf dem Podest stand. „Ich habe brutal gekämpft die letzten Wochen, Monate und Jahre“, sagte er nach seinem Sieg in den USA. Ein Kampf, der sich gelohnt hat. 

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