Frauen verdienen in ihrem Leben nur halb so viel wie Männer
Das, was Frauen und Männer im Laufe ihres Lebens verdienen, unterscheidet sich laut einer Studie stark. Bei Müttern ist die Einkommens-Lücke besonders groß.
Zwischen den Lebenserwerbseinkommen von Frauen und Männern klafft einer Studie zufolge eine große Lücke. Auf das gesamte Erwerbsleben gerechnet, könnten Frauen sich nur etwas mehr als halb so viel Bruttoeinkommen erarbeiten wie Männer, berichtete die Bertelsmann Stiftung am Freitag. Diese Berechnung beziehe sich auf die Lebensspanne zwischen 20 und 60 Jahren, erläuterte eine Arbeitsmarktexpertin der Stiftung in Gütersloh.
Die Diskrepanz sei dabei für kinderlose Frauen tendenziell geringer. Mütter hätten das Nachsehen, hieß es in einer von der Stiftung geförderten Untersuchung. "Für sie ist die Lücke noch größer und steigt mit der Kinderzahl", analysierten darin Forscher der FU Berlin.
Bertelsmann-Studie: Frauen verdienen deutlich weniger als Männer
Vor allem wenn Frauen sich innerhalb des traditionellen Familienbilds bewegten, lasse sich die Lücke beim verfügbaren Einkommen jedoch schließen. Würden beide Einkommen im Haushalt zwischen den Eheleuten gleichmäßig aufgeteilt, fange das Partnereinkommen Einnahmeausfälle von Müttern infolge von Erwerbspausen etwa für Kindererziehungszeiten auf.
Laut Studie haben verheiratete Mütter und Väter, die 1985 geboren wurden – heute etwa Mitte 30 Jahre alt sind - im Haupterwerbsalter insgesamt jeweils knapp 700 000 Euro netto zur Verfügung. Diese Berechnung nach Steuern und Abgaben und zuzüglich Transfers und Familienleistungen bezieht sich auf die Lebensspanne zwischen 20 und 55 Jahren.
Einkommenslücke ist bei alleinerziehenden Müttern am größten
Alleinerziehende Frauen kommen auf eine deutlich kleinere Summe: Mütter, die überwiegend – also mehr als die Hälfte der Erziehungszeit - alleinerziehend sind, haben zwischen 20 und 55 Jahren insgesamt lediglich rund 520 000 Euro netto zur Verfügung. Das seien im Durchschnitt 25 Prozent weniger als bei verheirateten Müttern.
Familienspezifische Transferleistungen, die nicht an Ehe und Partnerschaft geknüpft sind, könnten zwar für die Dauer des Bezugs Ausfälle des Erwerbseinkommens in einem gewissem Umfang kompensieren. Diese Transfers – etwa das Elterngeld – reichten aber nicht aus, um Nachteile über das gesamte Arbeitsleben hinweg auszugleichen, die durch Erwerbspausen und Arbeitszeitreduzierung entstünden. (dpa)
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