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Netz: Chronisch pleite? Spielsucht bei Kindern früh erkennen

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Chronisch pleite? Spielsucht bei Kindern früh erkennen

Chronisch pleite? Spielsucht bei Kindern früh erkennen
Chronisch pleite? Spielsucht bei Kindern früh erkennen

Es ist nur ein Klick und schon hat man im Internet bestätigt, dass man 18 Jahre alt ist - egal, ob es stimmt oder nicht. So können Jugendliche ganz einfach an Glücksspielen im Internet teilnehmen, obwohl das Jugendschutzgesetz das eigentlich verbietet.

Spielsuchtgefahr nimmt zu

Selbst wenn es zu Anfang noch nicht um Geld geht, erhöhe simuliertes Glücksspiel bei jungen Menschen die Spielsuchtgefahr, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Der Übergang vom Spaß am Zocken zum Spiel um echtes Geld sei dann fließend.

Süchtige treffen sich seltener mit Freunden

Was Eltern über Computerspiele wissen sollten

Alterseinstufungen Auf jeder Computerspiel-Verpackung und in der Regel auf jedem Datenträger finden sich die Altersfreigaben der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gemäß Paragraf 14 des Jugendschutzgesetzes. 0 Dieses Symbol kennzeichnet familienfreundliche Spiele ohne Altersbeschränkung wie Geschicklichkeits- und Gesellschaftsspiele für Kinder und Erwachsene.

Frei ab 6 Familienfreundliche Spiele, die bereits spannender und wettkampfbetonter ausfallen dürfen.

Frei ab 12 Deutlich kampfbetontere Spiele, die in einem historischen, futuristischen oder märchenhaft-mystischen Kontext angesiedelt sind, sodass sie dem Spieler Distanzierungsmöglichkeiten bieten. Darunter fallen Strategie- und Rollenspiele, aber auch militärische Simulationen.

Frei ab 16 Diese Spiele zeigen zum Teil Gewalthandlungen. Zur Käuferschicht gehören auch Erwachsene. Häufig geht es um bewaffnete Kämpfe und militärische Missionen.

Frei ab 18 Diese Spiele thematisieren nahezu ausschließlich gewalthaltige Spielkonzepte und erzeugen häufig eine düstere und bedrohliche Atmosphäre. Sie sind ausschließlich für Erwachsene. Die Storys handeln von brutalen Kämpfen und kriegerischen Auseinandersetzungen.

Erziehungsprivileg Eltern können sich über die Kennzeichen der USK hinwegsetzen. Die Aufkleber sind keine gesetzliche Anordnung, sondern eine Empfehlung für Erziehungsberechtigte. Jugendschützer raten Eltern, sich mit den Spielen ihrer Kinder auseinanderzusetzen, da sie die Wirkung von Inhalten auf ihre Schützlinge am besten einschätzen können. Gemeinsam spielen Die USK empfiehlt einen modernen Umgang mit dem Medium Computerspiele. Wie früher Tischspiele können demnach heute auch gemeinsame Computerspiele vor einem Fernseher oder einem Computermonitor das Familiengefühl fördern.

Kontakte Oft zieht es Jugendliche mit strengen Eltern zu Freunden, bei denen die Regeln großzügiger ausgelegt werden. Die USK empfiehlt, dieses Thema offensiv anzusprechen. So sollten sich Eltern erkundigen, ob auch in anderen Familien auf die Kennzeichen geachtet werden. Zeitkontingente Vor allem Online-Spiele wie „World of Warcraft“ verschlingen viel Zeit. Oft erfordern komplexe Aufgaben auch mehrere Stunden am Stück, damit sie bewältigt werden können. Werden sie unterbrochen, müssen Spieler oft von vorne beginnen. Daher empfiehlt die USK einen flexiblen Umgang mit Spielzeiten. Statt fester Uhrzeiten sollten wöchentliche Kontingente mit den Kindern vereinbart werden.

Broschüre In einem kostenlos erhältlichen Heft unter dem Titel „Kinder und Jugendliche schützen“ informiert die USK Eltern über die Arbeit der Selbstkontrolle und gibt Empfehlungen. Der Elternratgeber kann auf der Website www.usk.de/usk-broschueren/ bestellt oder heruntergeladen werden. Spieleratgeber Vor allem für kleinere Kinder gibt es eine große Auswahl an geeigneten Spielen. Eine Liste von Spielen mit dem Siegel „Pädagogisch wertvoll“ finden Sie auf der Internet-Seite www.spieleratgeber-nrw.de oder www.internet-abc.de. (who)

Doch woran erkennt man, dass das eigene Kind spielsüchtig ist? Wenn es ständig nach Geld fragt, könnte dies den Jugendärzten zufolge ein Anzeichen sein. Manchmal verkaufen die chronisch klammen Jugendlichen dann auch Dinge, die für sie von großem Wert sind. Sie treffen sich seltener mit ihren Freunden oder vernachlässigen ihre Körperhygiene. Grundsätzlich sollten Eltern aufmerksam werden, wenn sich ihr Kind in kurzer Zeit sehr verändert.

Spielsucht: Klare Regeln aufstellen

Gegensteuern kann man, indem man gemeinsam mit dem Jugendlichen klare Regeln für den Medien- und Internetgebrauch aufstellt und diese in einem Vertrag festhält - etwa bevor man einen neuen Computer anschafft. Eltern sollten ihren Kindern außerdem Alternativen für ihre Freizeit anbieten: einen Konzertbesuch mit Freunden oder die Mitgliedschaft in einem Sportverein. (dpa)

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