Bremen (dpa/tmn) - Nimmt ein männlicher Teenager ab, muss dahinter kein Wachstumsschub stecken: Auch eine Essstörung könnte die Ursache sein, warnt Till Spiro von der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB).
Schließlich handle es sich dabei nicht um ein rein weibliches Phänomen. Familie, Freunde und Bekannte sollten daher auch bei jungen Männern sensibel auf erste Anzeichen einer Magersucht oder Bulimie reagieren und Hilfe anbieten.
Essstörungen können lebensgefährliche Folgen wie Organversagen und Elektrolytemangel haben. Außerdem befördern sie weitere psychische Erkrankungen. Zu den möglichen Auslösern einer Essstörung zählen der KVHB zufolge Identitätsprobleme, geringes Selbstwertgefühl, familiäre Konflikte sowie ein Schönheitskult, der zunehmend auch bei männlichen Teenagern an Bedeutung gewinnt. Bei einer Auswertung aller Diagnosen im Bundesland Bremen hatte die KVHB festgestellt, dass fast jeder dritte Patient unter 21 Jahren männlich ist.