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Wintermythen: Dichtung oder Wahrheit?

Gesundheit

Wintermythen: Dichtung oder Wahrheit?

Wintermythen: Dichtung oder Wahrheit?
Wintermythen: Dichtung oder Wahrheit?

Glühwein ist bei vielen in der irrigen Annahme beliebt, Alkohol wärme den Körper auf. Das Gegenteil ist der Fall: Zwar wirkt die Wärme des Heißgetränks zunächst wohltuend, denn Alkohol erweitert die Blutgefäße. Die erhöhte Wärmeabgabe setzt jedoch den natürlichen Wärmehaushalt außer Kraft, die Körpertemperatur sinkt - pro halbe Flasche Wein, also etwa 50 Gramm Alkohol, um ein halbes Grad. Alkoholiker nehmen die bedrohliche Kälte oft nicht wahr. Erfrierungen bis zum Kältetod sind die Folge.

Ein weit verbreiteter Volksglaube besagt, dass zur Weihnachtszeit die Zahl der Selbstmorde ansteigt. Zerstrittene Familien, die Traurigkeit einsamer Menschen und Depressionen aufgrund der dunklen und kalten Jahreszeit gelten allgemein als Ursache. Amerikanische und irische Studien hingegen konnten keinen Zusammenhang zwischen der Weihnachtszeit und der Selbstmordrate herstellen. Danach bringen sich in den wärmeren Monaten sogar mehr Menschen um als im Winter: Finnland zum Beispiel zähle im Herbst die meisten Selbstmorde, Ungarn im Sommer, Indien im April und Mai.

Der im Winter beliebte Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) gilt vielen als giftige Pflanze. Weder Blätter noch Blüten dürften wegen ihrer angeblich toxischen Milch verschluckt werden. Wissenschaftliche Beweise dafür gibt es jedoch nicht: In Studien zeigten Ratten keine Vergiftungserscheinungen. Kein einziger Mensch sei jemals gestorben, weil er Kontakt mit der Zimmerpflanze gehabt oder Teile davon zu sich genommen habe, sagen Wissenschaftler.

Erkältungen entstehen nicht durch Kälte. Dass man sich im Winter leichter erkältet, liegt daran, dass sich Viren bei Kälte besonders schnell verbreiten. Beheizte Räume trocknen außerdem die Schleimhäute aus, die Erreger haben leichtes Spiel. Wenn wir frieren, sinkt auch die Immunabwehr. Dass sich Erkältungen, wie die meisten glauben, durch Vitamin C verhindern lassen, konnte bei ausgewogener Ernährung bis heute nicht nachgewiesen werden. Einige Studien konnten immerhin belegen, dass das Vitamin den Verlauf einer Erkrankung abmildern und verkürzen kann.

"Viele Eicheln im September, viel Schnee im Dezember", lautet eine alte Bauernregel. Hintergrund: Drohe ein strenger Winter, müssten Eichhörnchen einen besonders großen Vorrat anlegen. Dafür sorge die Natur. Tatsächlich aber lässt die Zahl der Eicheln nur auf das vergangene Wetter schließen. Damit es viele Eicheln gibt, muss der Baum schon im Herbst des Vorjahres viele Blütenansätze gebildet haben. Außerdem muss er gut über den Frühling gekommen sein. Schlüsse auf den kommenden Winter lassen sich daraus nicht ziehen.

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