Herbstplärrer 2022: Die Geschichte hinter der Achterbahn des Plärrers
Herbstplärrer 2022
Die Geschichte hinter der Achterbahn des Plärrers
Willy Klünder ist nicht zum ersten Mal auf dem Augsburger Plärrer, seine Achterbahn „X-Racer“ schon. Was die Schaustellerfamilie mit Augsburg verbindet ...
Wer den Plärrer besucht, staunt bei der Menge an Attraktionen. Doch die meisten Besucherinnen und Besucher sehen nur die Fahrgeschäfte. „Sie wissen gar nicht, wie viel Schweiß, Tränen und Liebe zu dem Beruf des Schaustellers dahinterstecken“, erzählt Ilka Klünder. Sie war gemeinsam mit Mann Karl-Heinz schon oft auf Schwabens größtem Volksfest zu Gast – immer an der Seite zur Langenmantelstraße, wo die Achterbahnen stehen.
Die Schaustellerin berichtet, dass sie besonders in ihrer Jugend hier viel Zeit verbracht hätte. „Augsburg ist eine schöne Stadt, der Plärrer ein gut organisiertes, familienfreundliches Fest“, schwärmt die 64-Jährige. Ein Highlight war die Fuggerstadt für sie auch partymäßig. Klünder erinnert sich an eine Diskothek schräg gegenüber des Haupteingangs. Nach Feierabend wäre dort ihr Wohnzimmer gewesen.
Die Achterbahnen auf dem Augsburger Plärrer von Familie Klünder
Obwohl die Schaustellerfamilie keine gebürtigen Augsburger waren, sind sie dem Plärrer treu geblieben. Zum ersten Mal in der Stadt war Klünders Vater, Horst Häsler, 1976 – damals noch mit dem „Super Bob“ und dem „Cinema 180“. Später kamen das Überkopf-Fahrgeschäft „Vortex“ und eine Wildwasserbahn hinzu, heute feiert Sohn Willy in dritter Generation eine Premiere: Er ist zum ersten Mal mit dem „X-Racer“ auf dem Plärrergelände.
Knapp 500 Meter Schienen mussten mit zehn Spezialtransporten hergefahren und mit einem 60-Tonnen-Autokran aufgebaut werden. Jetzt kann es auf der Achterbahn richtig abgehen. Mit bis zu 50 Stundenkilometern fahren die einzelnen Waggons bis zum höchsten Punkt 20 Meter nach oben, rasant um Kurven und wieder bergab, jedoch keinen Looping. Deshalb dürfen Kinder schon ab einem Alter von 6 Jahren mit, ab 8 ohne Begleitung eines Erwachsenen mitfahren.
„Das Motto unserer Achterbahn ist ersichtlich: Wir haben eine Rennstrecke!“, verrät Willy Klünder. Auch er ist von Kindesbeinen an im Betrieb dabei. Mittlerweile steht mit seinem Sohn sogar schon die vierte Generation in den Startlöchern – und wer weiß, was da noch kommt ...