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Corona-Bonus: Lebensmittelhändler bieten ihren Mitarbeitern Bonuszahlungen

Corona-Bonus

Lebensmittelhändler bieten ihren Mitarbeitern Bonuszahlungen

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    Lebensmittelhändler wollen sich bei ihren Beschäftigten für die Arbeit in Corona-Zeiten mit Sonderzahlungen bedanken.
    Lebensmittelhändler wollen sich bei ihren Beschäftigten für die Arbeit in Corona-Zeiten mit Sonderzahlungen bedanken. Foto:  Andrea Warnecke, dpa (Symbolbild)

    Erste deutsche Lebensmittelhändler wollen das große Engagement ihrer Mitarbeiter während des Kundenansturms mit Sonderprämien belohnen. Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler Rewe wird dafür über 20 Millionen Euro in die Hand nehmen, wie ein Unternehmenssprecher Anfang der Woche ankündigte. Das Geld soll an die Beschäftigten bei Rewe, aber auch bei der konzerneigenen Discounttochter Penny gehen.

    "Das sind schnelle und unbürokratische erste Sofortmaßnahmen, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine klare Botschaft zu geben: Wir sagen nicht nur Danke für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser schwierigen Ausnahmesituation, sondern wir honorieren ihr Engagement zugleich in finanziell spürbarer Weise", so der Unternehemssprecher.

    Warengutscheine für Mitarbeiter: So soll die Prämie als Nettozahlung ankommen

    Andere Lebensmittelkonzerne ziehen inzwischen ebenfalls nach. Auch die 140.000 Mitarbeiter von Lidl und Kaufland erhalten einen Bonus für ihren anstrengenden Einsatz in der Corona-Krise. Jeder Mitarbeiter in der Filiale, in der Logistik und in den Produktionsbetrieben erhalte im April eine Sonderzahlung von bis zu 250 Euro, teilte am Donnerstag die Schwarz-Gruppe mit, zu der die beiden Ladenketten gehören. Insgesamt lässt sich der Handelsriese die Prämien rund 35 Millionen Euro kosten.

    Die Mitarbeiter in Vertrieb, Logistik und Produktion hätten in den vergangenen Wochen Außergewöhnliches geleistet, damit die Menschen in Deutschland jeden Tag mit frischen Lebensmitteln versorgt werden, erklärten Lidl Deutschland-Chef Matthias Oppitz und sein Kaufland-Pendant, Ralf Imhof. Der Bonus für die Lidl- und Kaufland-Beschäftigten werde als Warengutschein ausgezahlt, damit die Prämie möglichst als Netto-Zahlung bei den Beschäftigten ankomme. 

    Auch die SB-Warenhauskette Real kündigte einen Bonus für ihre Mitarbeiter an. Die Real-Beschäftigten sollen in der Woche vor Ostern Warengutscheine im Gesamtwert von 100 Euro erhalten - unabhängig davon, ob Sie in Voll- oder Teilzeit arbeiten. Das erklärte die Unternehmensleitung in einem Mitarbeiterbrief.

    Handelsverband plädiert für Steuerbefreiung von Sonderzahlungen

    Der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, kündigte in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Namen der Branche an: "Wir möchten das außerordentliche Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf freiwilliger Basis honorieren, zum Beispiel durch krisenbedingte Sonderzahlungen zusätzlich zu Löhnen und Gehältern."

    Doch könnten solche Sonderzahlungen dazu führen, dass die Steuerlast der Beschäftigten sehr stark wachse. Sanktjohanser drängte deshalb die Kanzlerin, "sich für eine Steuerbefreiung von Sonderzahlungen einzusetzen". Auf diese Weise könnten die Sonderprämien ungeschmälert bei den Mitarbeitern ankommen, die in der Krise den Laden am Laufen hielten. Rewe etwa will die Bonuszahlung als Guthaben auf die Mitarbeiterkarten buchen. Das habe den Vorteil, dass der Betrag den Beschäftigten praktisch als Netto-Zahlung zugutekomme, hieß es.

    Bei der Politik stieß der Vorstoß des HDE-Präsidenten auf offene Ohren. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte bei "Bild live", sein Ministerium prüfe, ob die Boni bis zu einer gewissen Höhe steuerfrei gestellt werden könnten. Das könne in einem bestimmten Rahmen voraussichtlich schnell und unbürokratisch über die Finanzämter funktionieren. (dpa)

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