Sie ist ein Fass ohne Boden – und wird das auch noch viele, viele Jahre bleiben. Die Bahn, als träge Behörde gestartet, zum Unternehmen umgemodelt und in Gedanken auch schon einmal an die Börse gegangen, hängt am Tropf ihres Eigentümers. Der ist der Bund – also jeder von uns. Was wir Eigentümer für die zusätzlichen Milliarden bekommen, die Verkehrsminister Andreas Scheuer der Bahn noch überweisen muss, kann allerdings noch niemand so genau sagen. Schnellere Verbindungen? Einen besseren Service? Pünktlichere Züge gar?
Auch nach der dritten Krisenrunde innerhalb weniger Wochen treten Politik und Konzern auf der Stelle. Die eigentliche Arbeit bei der Bahn hat nämlich noch gar nicht begonnen. Sie braucht eine deutlich schlankere Führung, jede Menge neue Lokführer, zweistellige Milliardenbeträge für die Sanierung von Strecken, Stellwerken oder Bahnhöfen – und, vor allem, mehr unternehmerisches Denken. Formal ist die Bahn eine Aktiengesellschaft, faktisch agiert sie noch immer wie die alte Behördenbahn, bei der der Bund jede noch so große Lücke im Etat verlässlich schließt. Für Bund und Bahn ist das gleichermaßen ein Armutszeugnis.
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