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IT: Großauftrag für Cancom: Münchner Unternehmen kann EU beliefern

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Großauftrag für Cancom: Münchner Unternehmen kann EU beliefern

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    Das Unternehmen Cancom kann die EU beliefern.
    Das Unternehmen Cancom kann die EU beliefern. Foto: Bernhard Weizenegger

    Der IT-Spezialist Cancom aus München kann sich über einen Großauftrag der Europäischen Union freuen. Cancom hat eine EU-Agentur als Kunden gewonnen, die für die Union Rechenzentren betreibt. Der Gesamtwert des Großprojekts beträgt 440 Millionen Euro bei einer Laufzeit von maximal sechs Jahren. Das Unternehmen ist zusammen mit Partnern in einem Konsortium beteiligt. „Der Anteil von Cancom wird 110 bis 120 Millionen Euro betragen“, teilte der IT-Spezialist am Mittwoch mit.

    Cancom Public-Chef Jochen Heyden: Vorstoß in eine neue Größenordnung

    Im Detail geht es um den Ausbau von Hochleistungsrechenzentren der EU-Agentur LISA. Die Agentur verwaltet nach eigenen Angaben IT-Großsysteme, die Daten verarbeiten, welche zur inneren Sicherheit in den Schengen-Ländern beitragen. Es gehe zum Beispiel um den Austausch von Visa-Daten oder darum, zu ermitteln, welches EU-Land für die Überprüfung eines Asylantrags zuständig ist. In den Rechenzentren werden zum Beispiel auch Massendaten bearbeitet, welche bei Frontex anfallen, der EU-Behörde, die für Sicherung der Außengrenzen zuständig ist.

    Ausgeführt wird der Auftrag von Cancom Public, einer hundertprozentigen Tochter der Muttergesellschaft Cancom, die im MDax notiert ist. Cancom Public hat seinen Sitz in Berlin und beschäftigt rund 200 interne und 100 externe Mitarbeiter. „Wir freuen uns sehr über den Zuschlag, der in dieser Größenordnung und Komplexität etwas Neues für uns ist,“ sagte Cancom-Public-Geschäftsführer Jochen Heyden unserer Redaktion. Das Unternehmen stößt damit in eine neue Dimension vor.

    Cancom: Wurzeln in Augsburg und in Jettingen-Scheppach

    Die EU-Agentur LISA befindet sich in Tallinn in Estland. Die Rechenzentren, die Cancom ausstattet, liegen in Straßburg in Frankreich, in Polen und in Österreich. Cancom wird zum einen die Hardware liefern, also Netzwerkkomponenten, Server und Speicher, sowie die notwendige Systemsoftware, erklärt Heyden. Das Unternehmen erbringt zudem Dienstleistungen, die nötig sind, um die neuen Komponenten in die bestehenden Rechenzentren zu integrieren.

    Das Unternehmen Cancom hat seine Wurzeln in Augsburg, wo 1992 die Vorläuferfirma gegründet worden ist. Zwischenzeitlich hatte Cancom seinen Sitz in Jettingen-Scheppach. Bis heute gibt es dort einen Standort. Bekannt wurde Cancom unter anderem als größter Partner von Apple in Europa. Heute beschäftigt der Münchner IT-Konzern weltweit über 4000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro.

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