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Volkswagen: Wie sich Winterkorn durch Unterlassen versündigt hat

Volkswagen

Wie sich Winterkorn durch Unterlassen versündigt hat

Stefan Stahl
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    Martin Winterkorn, damaliger VW-Chef, bei der Jahrespressekonferenz von VW in Wolfsburg.
    Martin Winterkorn, damaliger VW-Chef, bei der Jahrespressekonferenz von VW in Wolfsburg. Foto: Jochen Lübke, dpa

    Der Schaden, den Winterkorn VW zugefügt hat, lässt sich nicht mehr in Milliarden messen. Es ist ein Schaden für die Ewigkeit. Er hat dem Konzern den Betrugsstempel aufgedrückt, egal ob der Manager nun selbst die Manipulation von Abgaswerten angeordnet hat oder die Schummel-Praxis zumindest nicht abstellen wollte.

    Martin Winterkorn - was der Ex-VW-Chef unterlassen hat

    Die Leistung eines Chefs lässt sich nicht nur daran ablesen, was er aktiv tut, sondern auch daran, was er unterlässt. Unterlassen, also Wegschauen und Unterdrücken unliebsamer Wahrheiten, kann immensen Schaden verursachen.

    Vieles spricht dafür, dass Winterkorn zumindest ein großer Unterlasser war. Ob er auch aktiv den Betrug betrieben hat, wird wohl vor Gericht geklärt. Dann muss der Mann, dem zu seiner Zeit als Manager mehr Demut gut gestanden hätte, aus seiner Sicht mit Demütigungen leben.

    Winterkorn hat, wenn die Vorwürfe zutreffen, nicht nur der Marke VW und den Mitarbeitern einen maximalen Schaden zugefügt, er versündigte sich auch gegenüber Millionen VW-Fahrern, für die es ein Traum ist, sich einen neuen Volkswagen zu kaufen.

    Warum Volkswagen seinen treuen Kunden dankbar sein sollte

    Sie glaubten die Mär vom sauberen Diesel und investierten zu viel Geld in die vermeintlichen Öko-Wagen. Es ist ein Wunder, dass sich VW-Autos noch gut verkaufen und sich der Konzern treuer Kunden rühmen kann. Am Ende stehen Menschen, die mit Käfer, Golf oder Passat groß geworden sind, trotz Winterkorn zum Konzern.

    Die neuen VW-Chefs müssten ihnen eigentlich aus Dank prall gefüllte Osternester mit nervenberuhigender Schokolade schenken.

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