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Interview
11.02.2022

Opel-Chef: Der neue Manta fährt elektrisch und bietet mehr Platz

Der Opel Manta-e Concept.
Foto: Opel

Uwe Hochgeschurtz setzt für Opel voll auf Elektroautos und er sagt: Opel verdient Geld und ist nachhaltig profitabel.

Herr Hochgeschurtz, Opel gibt elektrisch mächtig Gas.

Uwe Hochgeschurtz (lacht): Wir geben Strom.

So intensiv, dass Sie ab 2028 in Westeuropa nur Elektroautos anbieten. Ist das überehrgeizig?

Hochgeschurtz: Nein, wir sehen in vielen Ländern die Tendenz, dass die Zahl der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge die der neu zugelassenen Verbrenner bald übersteigen wird. Wenn ich das vor ein, zwei Jahren gesagt hätte, wäre das vielen unglaubwürdig erschienen. So bekommen unsere Kundinnen und Kunden schon ab 2024 für jedes unserer Modelle ein elektrifiziertes Angebot. Und heute bieten wir schon neun Elektrofahrzeuge an.

Der Klima-Druck der Politik ist heilsam für die Autobranche.

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Hochgeschurtz: Durch die von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen ist jetzt in Europa klar, dass Verbrenner ein Ablaufdatum haben. Für unsere Branche steht nach einer langen Zeit der Unsicherheit fest, dass die Autoindustrie ihren eingeforderten Beitrag zur Reduzierung von CO2 nur mit Elektroautos leisten kann. Denn gegen Ende des Jahrzehnts müssen die CO2-Werte der Autoindustrie gegen null gehen. Wir können nicht mehr mit Elektroautos warten. Wir müssen schnell reagieren – und darum haben wir bei Opel entschieden, ab 2028 in Europa ausschließlich Elektroautos anzubieten. Die Elektromobilität ist derzeit die einzige technische Lösung, um emissionsfrei zu fahren, und so unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Dabei wird auch der Opel Manta grün und erfährt elektrisch eine Neuauflage. Geht das Auto in Serie? Lebt der Kult mit Fuchsschwanz an der Antenne und Manta-Witzen im Öko-Zeitalter wieder auf?

Hochgeschurtz: Mit dem Elektro-Manta wollten wir zeigen, wie wir Tradition mit batteriebetriebener Hochtechnologie, also schnellen Ladezeiten und geringem Stromverbrauch, verbinden können. Darum haben wir zunächst einen Manta A als Elektro-Auto veredelt und digitalisiert. Wir haben zwar mit vielen Reaktionen auf diesen Manta GSe gerechnet, doch dass das Feedback derart positiv ausfällt, hat uns überrascht.

Bringen Sie den Manta wieder auf den Markt? Der letzte lief 1988 vom Band.

Hochgeschurtz: Wir wollen den Manta Mitte dieses Jahrzehnts als reines Elektroauto wiederbeleben. Der sieht dann nicht ganz so aus wie das Elektro-Auto aus unserem Video.. Die ersten Zeichnungen des neuen Modells existieren schon. Es wird eine faszinierende Neuinterpretation mit einem sensationellen Platzangebot – natürlich deutlich größer als beim Ur-Manta von 1970.

Dann passt die ganze Familie in den Manta. Vom Verbrenner-Manta haben Sie ja gut eine Million Exemplare verkauft.

Hochgeschurtz: Die hohe Zahl beweist, wie stark die Nachfrage nach individuellen und emotionalen Autos schon immer war. Auch Elektroautos sind emotional. Das ist kein rein rational geprägtes Fahrerlebnis. Elektroautos überzeugen mit Beschleunigung, Leistung und einem hohen Drehmoment bereits aus dem Stand. Der neue Manta wird wieder für Fahrspaß pur stehen.

Dann müssten bei der wohl geplanten Wiederauflage des Klassikers „Manta, MantaTina Ruland als Friseurin Uschi und Til Schweiger als Bertie einen Elektro-Manta fahren.

Hochgeschurtz (lacht): Ich kann dazu leider nichts sagen. Ich habe auch nur gelesen, dass es zu solch einem Remake Gerüchte gibt. Beim Originalfilm ging es allerdings um einen getunten Manta B.

Man darf weiter spekulieren. Fakt ist, dass Opel sozusagen einen kompakten Anti-SUV, einen Zweisitzer für die Stadt anbietet, der zur Klasse der SUMs gehört. Was ist das denn?

Hochgeschurtz: SUM bedeutet Sustainable Urban Mobility, also nachhaltige städtische Mobilität. Der Rocks-e kann schon mit dem Führerschein AM ab 15 Jahren gefahren werden. Dieser City-Stromer steht sinnbildhaft für die neue, emissionsfreie Mobilität. Die Höchstgeschwindigkeit des kleinen elektrischen Opel Rocks-e liegt bei 45 Stundenkilometern.

Das ist ein bisschen wenig.

Hochgeschurtz: Das gibt der Gesetzgeber so vor. Tatsächlich bewegt man sich mit 45 Stundenkilometern in vielen Städten schon an der praktischen Grenze. Ich wohne in Mainz. In der Stadt gilt fast durchweg die Höchstgeschwindigkeit von 30. Mit dem Rocks-e kommt man überall in Mainz hin. Und die Käuferinnen und Käufer können den Stromer an einem normalen Stecker anschließen. In vier Stunden ist der Rocks-e vollständig geladen und kann 75 Kilometer fahren. Im Verhältnis zu einem Moped bietet das Fahrzeug gerade jungen Menschen zusätzlich Sicherheit und es ist wetterfest. Die Nachfrage ist groß. Der Rocks-e ist kein Auto, sondern ein Leichtkraftfahrzeug. Er verbraucht wenig Strom.

Bringt das Jahr 2022 den Durchbruch für die Elektromobilität in Deutschland – und das trotz der nach wie vor mangelhaften Ladeinfrastruktur?

Hochgeschurtz: Der entscheidende Punkt für den Durchbruch der E-Mobilität liegt in den Köpfen der Menschen. In diesem Jahr denkt erstmals ein großer Teil der interessierten Kundinnen und Kunden wirklich darüber nach, sich ein Elektroauto anzuschaffen. Das erlebe ich auch in meinem Bekanntenkreis. Die Menschen verstehen immer mehr, dass Elektromobilität die richtige Antwort für die Mobilität der Zukunft ist.

Doch Reichweiten und Lademöglichkeiten sind vielfach noch unbefriedigend.

Hochgeschurtz: Doch die Reichweiten und die Lademöglichkeiten werden von Jahr zu Jahr immer besser. Politik und Investoren sollten den Ausbau des Ladenetzes schneller vorantreiben. Doch der noch bestehende Nachteil eines nicht ausreichenden Ladenetzes wird zu einem Teil dadurch ausgeglichen, dass unsere Batterien immer zügiger aufgeladen werden können. Wir arbeiten daran, dass ein Opel in einer Minute für 32 Kilometer aufgeladen werden kann.

Wann ist das der Fall?

Hochgeschurtz: Ich rechne damit, dass dies bei Opel Mitte des Jahrzehnts der Fall ist. Für die Zukunft peilen wir zudem – je nach Auto – Reichweiten von 500 bis 800 Kilometern an.

Dann warten Käuferinnen und Käufer am besten drei Jahre ab, ehe sie vom Verbrenner aufs Elektroauto umsteigen.

Hochgeschurtz: Nein, man sollte sich jetzt ein Elektroauto kaufen.

Warum?

Hochgeschurtz: Wer sich jetzt ein Elektroauto kauft, profitiert bereits davon, dass sich die Ladeinfrastruktur kontinuierlich verbessert. Wer sich heute ein neues Auto anschaffen möchte und überlegt, sich doch noch einen Verbrenner zu kaufen, bekommt sicher ein sehr gutes Auto. Er muss aber möglicherweise künftig mit Einschränkungen rechnen, etwa wenn er in Stadtzentren fahren will. Und der Restwert des Verbrenner-Autos wird in zwei, drei Jahren deutlich geringer ausfallen. Wer dagegen ein Elektroauto kauft, kann sich über einen höheren Restwert seines Fahrzeugs freuen. So wird auch der Markt für gebrauche Elektroautos relativ schnell wachsen.

Wie lange müssen Käuferinnen und Käufer angesichts des Chipmangels auf ihr Auto warten?

Hochgeschurtz: Wir liefern Elektroautos schneller als Verbrenner aus, bedienen also stromgetriebene Fahrzeuge vorrangig mit Chips. Auch so wollen wir als Opel dazu beitragen, dass die Zahl der Elektroautos in Deutschland und Europa steigt.

Doch in drei Jahren gibt es leistungsfähigere Batterien. Da ist ein Umstieg auf ein Elektroauto attraktiver als heute. Sollte man also doch drei Jahre warten?

Hochgeschurtz: Dabei sollte man aber bedenken, dass wir in Deutschland in diesem Jahr noch einen sehr hohen Zuschuss für den Kauf eines Elektroautos von bis zu 9000 Euro haben. Es ist jetzt also ein guter Zeitpunkt, sich ein Elektroauto zu kaufen. Die Fahrzeuge sind ausgereift.

Und was ist mit den Batterien, die immer leistungsfähiger werden?

Hochgeschurtz: Die Technologie verbessert sich in allen Bereichen. Dann dürfte man sich auch nie einen neuen Computer kaufen. Rechner werden schließlich auch mit jedem Jahr leistungsfähiger.

Wann läuft der letzte Verbrenner von Opel vom Band?

Hochgeschurtz: Zumindest in Europa verkaufen wir ab 2028 keine Verbrenner mehr.

Und außerhalb Europas?

Hochgeschurtz: Ich kann nicht ausschließen, dass wir für Märkte wie Südamerika oder den Nahen Osten noch Verbrenner verkaufen werden. Wir müssen respektieren, dass diese Märkte nicht so schnell umsteigen können wie wir in Deutschland.

Wie stark trifft Opel die Chipkrise?

Hochgeschurtz: Uns trifft die Krise auch. Man sollte das Problem aber nicht dramatisieren. Wer nicht so präzise festgelegt ist, was Farbe und Ausstattung betrifft, findet bei unseren Händlern ein rasch lieferbares Elektroauto.

Wie lange muss man also auf seinen Opel warten?

Hochgeschurtz: Unsere Lieferzeiten sind sehr unterschiedlich. Im Durchschnitt müssen Sie 20 Wochen auf ein Elektroauto warten. Bei unseren deutschen Händlern sind aktuell aber gerade rund 2000 Elektroautos direkt verfügbar. Ein Elektroauto bekommt man jedenfalls schneller als einen Verbrenner.

Wann läuft der Diesel bei Opel aus?

Hochgeschurtz: Man muss ehrlich sein: Für Menschen, die oft lange Strecken, etwa von Augsburg nach Frankfurt, zurücklegen, bleibt der Diesel eine gute Alternative mit niedrigen Emissionen. Die Anzahl dieser Kundinnen und Kunden wird weiter zurückgehen. Noch kann man bei Opel Diesel und auch Benziner kaufen. Erst 2028 gibt es in Europa keine Neuwagen als Verbrenner mehr.

Opel gewinnt Markanteile in Deutschland. Ist die Zeit der Krise endgültig vorbei? Schreiben Sie nachhaltig schwarze Zahlen?

Hochgeschurtz: Wir haben die letzten Jahre hart gearbeitet. Opel verdient Geld. Opel ist nachhaltig profitabel. So ist unser Elektro-Corsa ein besonders großer Erfolg. Im November 2021 war mit dem Corsa ein Opel über alle Klassen hinweg das bestverkaufte Modell in Deutschland. Das ist ein großartiger Erfolg, der auch darauf zurückzuführen ist, dass ein großer Teil der verkauften Fahrzeuge elektrische Corsa-e sind. Da nun der neue Astra hinzukommt und sich der SUV Grandland wie der Mokka gut verkauft, gehe ich davon aus, dass wir weiter Marktanteile gewinnen.

Kann Opel nach der Überwindung einer langen Krisen-Phase im Elektro-Zeitalter zu alter Stärke zurückfinden?

Hochgeschurtz: Wir sind bereits wieder eine Gewinner-Marke. Und wir wollen diese Position nachhaltig ausbauen. Ich glaube, dass die Karten in der Autoindustrie im Elektro-Zeitalter neu verteilt werden. Wer frühzeitig auf die richtige Technologie und auf emotionale, individuelle Autos setzt wie wir, wird viele neue Kunden gewinnen.

Stellt Opel wieder zusätzliche Kräfte ein, nachdem in der Vergangenheit viele Arbeitsplätze abgebaut wurden?

Hochgeschurtz: Für den Bau unserer neuen Modelle wie den Astra brauchen wird zum Teil personelle Verstärkung. Natürlich arbeiten wir ständig weiter daran, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Und was mir besonders wichtig ist: Zum 1. September stellen wir rund 170 Auszubildende neu ein. Auch das ist eine wichtige Investition in die Zukunft.

Uwe Hochgeschurtz, 58, ist seit September 2021 Opel-CEO. Zuvor war er Deutschland-Chef von Renault. Der gebürtige Kölner war in seiner über 30-jährigen Automobilkarriere auch schon für Ford und Volkswagen tätig. Hochgeschurtz ist verheiratet, hat drei Kinder und ist begeisterter Radfahrer.

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