Frauen haben das Nachsehen: So könnten die Renten gerechter gestaltet werden

23.08.2021

Frauen bekommen im schnitt deutlich weniger Rente als Männer. Doch die Ungleichheit lässt sich nicht so einfach beseitigen. Es braucht Verbesserungen auf vielen Ebenen.

Von wegen Gleichheit - bei der Rente klafft eine enorme Lücke zwischen Männern und Frauen. Und sie wird auch in Zukunft weiter bestehen, wenn nichts dagegen getan wird. Doch einfache Antworten gibt es nicht, das Problem ist vielschichtig. Frauen arbeiten häufiger in Berufen, die schlechter bezahlt werden, also zum Beispiel im Handel, als Putzfrau oder Friseurin. Mehr Geld gibt es in der Industrie, die aber nach wie vor eine Domäne der Männer ist.

So könnten die Renten von Männern und Frauen angeglichen werden

Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten: Mehr Frauen müssten in die klassischen Männerberufe gehen oder die Löhne in den Kümmer- und Dienstleistungsjobs steigen. Am besten wäre, es geschähe beides. Für Ersteres tun Schulen und Universitäten mit den „Girls days“ (Mädchentage) schon etwas, indem bewusst Mädchen und junge Frauen in die klassischen Männerberufe hineinschnuppern. Für höhere Löhne könnte der Staat sorgen, indem der Mindestlohn angehoben wird. Eine Lohnuntergrenze von zwölf Euro würde helfen, die Altersarmut einzudämmen.

Am Ende doch nur Grundsicherung im Alter

Denn geringere Löhne bedeuten automatisch geringere Renten. Wer theoretisch zum aktuellen Mindestlohn von knapp unter zehn Euro pro Stunde ein Leben lang arbeitet, landet am Ende in der Grundsicherung. Dann stockt die Gemeinschaft das wieder auf, was Unternehmen und Verbraucher zuvor an den Löhnen in den verschiedenen Branchen gespart haben.

Mehr Gleichheit bei den Renten könnte auch durch mehr Gleichberechtigung der Geschlechter erreicht werden. Kinder sind in Deutschland immer noch die Sache der Mütter, die dafür beruflich häufig kürzer treten. Männer müssten sich stärker als bisher von der Karriere zurücknehmen und sich stattdessen Zeit für die Erziehung der Kinder nehmen. Doch noch fehlt trotz aller Rhetorik in der Breite die gesellschaftliche Anerkennung dafür. Auch der Autor dieser Zeilen ist ein klassischer Vater, der in Vollzeit arbeitet.

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