Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Smartphone ohne Apps: Telekom stellt KI-Gerät vor

Künstliche Intelligenz

Wie die Telekom sich das Smartphone der Zukunft vorstellt

    • |
    Jerry Yue stellt beim Mobile World Congress den Prototypen eines KI-Smartphones der Deutschen Telekom vor.
    Jerry Yue stellt beim Mobile World Congress den Prototypen eines KI-Smartphones der Deutschen Telekom vor. Foto: Wolf von Dewitz, dpa

    In der Tech-Branche wird gerne und viel revolutioniert. Zumindest wenn man den Worten der Unternehmer glaubt. Tesla will das Autofahren verändern, Facebook die Kommunikation und der Computer hat sowieso schon die ein oder andere Revolution hinter sich: Vom ersten mechanischen Lochkarten-Rechner zu Elektronikmonstern, die ganze Lagerhallen füllten; vom Heimcomputer mit Röhrenbildschirm zu Smartphones mit Touchscreen und Kamera, die in jede Hosentasche passen. Diese Erfindung war gleich so einschneidend, dass der amerikanische Komponist Mason Bates ihr eine eigens komponierte Oper widmete: The (R)evolution of Steve Jobs. 

    In dieser Ahnenreihe der Tech-Revoluzzer wähnt sich nun auch die Deutsche Telekom zusammen mit ihren Partnern Qualcomm und Brain Technologies. Zusammen haben sie ein KI-Smartphone entwickelt.

    Smartphone der Telekom: Apps werden durch einen einzigen KI-Assistenten ersetzt

    "Wir haben uns gefragt, wie die Zukunft aussehen könnte", sagte Claudia Nemat, Vorstandsmitglied der Telekom, in ihrer Rede auf dem Mobile World Congress in Barcelona, der größten Mobilfunk-Messe Europas. "Wir stellen heute das Smartphone ohne Apps vor."

    Die Idee: Alle Apps werden ersetzt durch einen einzigen KI-Assistenten. Oder wie die Telekom es nennt: den Digitalen Concierge. Der soll die Steuerung des Smartphones übernehmen. Die Nutzerinnen und Nutzer müssten also nicht mehr eine App öffnen, um beispielsweise einen Flug zu buchen. Stattdessen sprechen sie ihren Wunsch laut aus oder tippen ihn in das Handy, die KI erledigt den Rest.

    Das Gerät selbst ist nichts Besonders. Die Telekom greift auf ihr bereits bestehendes T-Phone zurück, das mit dem Google-Betriebssystem Android läuft. Die eingebaute KI hat aber tatsächlich das Potenzial, die Smartphone-Nutzung zu revolutionieren. Aus Sicht von Branchenexperten könnte das Projekt am Anfang eines Trends stehen, bei dem Apps an Einfluss verlieren und die Smartphone-Nutzung sich radikal ändert. Die Telekom verspricht, dass sich Smartphones damit in Zukunft schneller und einfacher bedienen lassen. Auch gesünder soll die Nutzung sein, da man mithilfe der KI weniger Zeit am Bildschirm verbringe, sagt Claudia Nemat. 

    Bisher handelt es sich dabei aber noch um einen Prototypen. Ob eines der Geräte jemals auf den Markt kommt, ist noch offen. Die Entwickler gehen jedoch fest davon aus. "Die Zukunft wird frei von Apps sein", verspricht der Gründer und Chef von Brain Technologies, Jerry Yue. Von dem US-Technologieunternehmen kommt die KI, die das Smartphone steuert. Wann genau ein solches Smartphone erhältlich sein soll und wie viel es kosten wird, dazu machen die Entwickler bisher keine Angaben.

    Brain Technologies und Telekom sind nicht die einzigen Entwickler, die bei Smartphones künftig auf KI setzen. So stellte auch Samsung kürzlich sein neues Modell vor, das S24. Nicht weniger als "die Ära der KI" soll mit dieser Reihe beginnen, verkündete das Unternehmen.

    Auch Samsung arbeitet mit KI in Smartphones

    Anders als die Telekom will Samsung aber nicht das Smartphone an sich revolutionieren. Stattdessen werden einzelne Funktionen in bestehende Apps integriert. So hat das Handy beispielsweise einen eingebauten Dolmetscher. Der übersetzt das gesprochene Wort für den Empfänger direkt in die gewünschte Sprache.

    Samsung werde damit den "globalen Standard für mobile künstliche Intelligenz setzen", sagte Smartphone-Chef bei der Vorstellung im Silicon Valley. Das S24: "das erste KI-Telefon". Ob es in der Zukunft jedoch auch Komponisten geben wird, die Opern über die Erfindungen von Samsung und der Deutschen Telekom schreiben, wird sich zeigen. (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden