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Tesla-Werk in Brandenburg schließt vorübergehend

Grünheide

Tesla schließt Autowerk in Brandenburg vorübergehend

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    Ein Elektrofahrzeug vom Typ Model Y steht zur Eröffnung der Tesla Gigafactory in Brandenburg auf dem Band. Nun wird das Werk vorübergehend geschlossen.
    Ein Elektrofahrzeug vom Typ Model Y steht zur Eröffnung der Tesla Gigafactory in Brandenburg auf dem Band. Nun wird das Werk vorübergehend geschlossen. Foto: Patrick Pleul, dpa (Archivbild)

    Vor gut drei Monaten wurde das Tesla-Autowerk in Grünheide eröffnet, nun wird es schon wieder schließen. Anfang Juli wird die Fabrik für zwei Wochen dichtgemacht, da die Produktion zu langsam ist. Das berichtet das Fachmagazin eslamag. In dieser Zeit sollen Arbeitsabläufe umgestellt werden. Der Betrieb muss währenddessen komplett unterbrochen werden.

    Tesla schließt Autowerk in Brandenburg: Produktionsabläufe werden umgestellt

    Tesla will in Brandenburg im Jahr 500.000 E-Autos des Typs "Model Y" herstellen. Das Problem: Bislang können in der Gigafactory nur rund 1000 Fahrzeuge in der Woche produziert werden. Die Fabrik am Stadtrand von Berlin kann damit nur ein Zehntel des Plans einhalten. Auf Drohnenbildern ist zu sehen, dass viele Autos vor der Auslieferung nachbearbeitet werden müssen, da sie Mängel aufweisen. Wohl der Hauptgrund für die langsame Produktion.

    Außerdem sollen die Autos bis zu drei Minuten an den jeweiligen Fertigungsstationen verbringen. Tesla will die Produktionsabläufe nun so umstellen, dass die Karossen nur noch 30 Sekunden an den Stationen benötigen. Nach der Produktionspause sollen die Mitarbeiter dann in drei Schichten arbeiten. Derzeit wird die Produktion in zwei Schichten abgewickelt. Nach Wiedereröffnung des Autowerks kann Tesla dann auch in einer Nachbarhalle mit der Antriebsfertigung starten. Bislang werden die Motoren noch aus dem Werk im chinesischen Shanghai geliefert.

    Tesla plagen Lieferprobleme und Rückruf-Sorgen

    Das Werk in China fiel jüngst dem Lockdown in Shanghai zum Opfer. Der Stillstand war ein Grund dafür, dass Tesla im zweiten Quartal 2022 rund 17 Prozent weniger E-Autos der Modelle 3 und Y verkaufte als geplant. Lieferprobleme sind offenbar auch eine Folge des Lockdowns in Shanghai. Außerdem sieht Tesla "Herausforderungen in der Lieferkette", die der Konzern aber nicht näher beschrieb.

    Ein großes Problem von Tesla ist die Mitarbeiter-Anwerbung. Das macht sich auch in Brandenburg deutlich bemerkbar. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) geht von 400 bis 500 Mitarbeitern aus, die Tesla im Monat einstellt. Das ist deutlich zu wenig für die Ziele: Bis zum Jahresende will der Autobauer die Belegschaft in Grünheide von etwa 4.500 auf 9.000 Stellen aufstocken. Wenn diese Zahl erreicht ist, sollen in Grünheide auch Batterien hergestellt werden. Auch eine Erweiterung des Firmengeländes ist geplant. Derzeit soll diese aber auf Eis liegen. Arne Christiani, Bürgermeister von Grünheide, soll den Bebauungsplan von der Tagesordnung genommen haben. Er sieht offenbar keine Mehrheit unter den Gemeindevertretern für eine Zustimmung.

    Tesla-Rückruf und Stellenstreichungen beim US-Autobauer

    Sorgen dürften Teslas CEO Elon Musk derzeit auch der Rückruf von fast 60.000 E-Autos machen, die im Jahr 2022 gebaut wurden. Der Tesla-Rückruf hängt mit Problemen mit der Alarmfunktion zusammen.

    Viele Mitarbeiter des US-Konzerns sorgen sich unterdessen um ihren Job. Musk will tausende Stellen in der Produktion streichen, da er in naher Zukunft eine Rezession für möglich hält. "Es ist nicht sicher, aber es scheint wahrscheinlicher", sagte er dazu im Zuge der weltweiten Wirtschaftsabkühlung.  

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