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EU: Rauchen: Immer mehr Frauen sterben an Lungenkrebs

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Rauchen: Immer mehr Frauen sterben an Lungenkrebs

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    Rauchen schadet Frauen offenbar mehr als Männern.
    Rauchen schadet Frauen offenbar mehr als Männern. Foto: dpa

    Immer mehr Frauen sterben an Lungenkrebs: Dies geht aus einer Studie hervor, die am Donnerstag von der britischen Fachzeitschrift für Krebserkrankungen "Annals of Oncology" veröffentlicht wurde. Demnach dürfte Lungenkrebs ab 2015 die für Frauen tödlichste Krebsart sein. Bisher ist dies der Brustkrebs. Der Studie zufolge ist das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, bei Männern heute um sechs Prozent niedriger als 2009.

    Immer mehr Frauen sterben an Lungenkrebs

    Bei Frauen ist dieses Risiko im gleichen Zeitraum hingegen um sieben Prozent gestiegen. Der Krebsspezialist Carlo la Vecchia von der Universität Mailand, einer der Autoren der Studie, führt diesen Trend darauf zurück, dass der Tabakkonsum von Frauen in den 60er und 70er Jahren stark zugenommen hat. Dessen Folgen machten sich nun, einige Jahrzehnte später, bemerkbar.

    Bösartige Geschwüre an der Lunge

    In Polen und Großbritannien seien bösartige Geschwüre an der Lunge bereits heute für Frauen die tödlichste Krebserkrankung, betonte der Forscher. In zwei Jahren dürfte dies Hochrechnungen zufolge für die gesamte EU gelten. Die Studie basiert auf statistischen Angaben der Europäischen Union.

    Die häufigsten Krebsarten in Deutschland

    Prostatakrebs: Er ist mit rund 65.000 Neuerkrankungen jährlich der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Über 12.000 Männer sterben pro Jahr daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 94 Prozent. Risikofaktoren: Männliche Geschlechtshormone sind mit dafür verantwortlich; genetische Vorbelastung.

    Darmkrebs nennt man alle Krebserkrankungen, die den Dickdarm, den Mastdarm oder den After betreffen. Mit 16 Prozent ist er die zweithäufigste Krebsart und mit zwölf bis 14 Prozent die zweithäufigste Krebstodesursache. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 53 und 63 Prozent. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme und fettige Kost, Alkohol, Tabak, erbliche Vorbelastung. Vorsorge ist ab dem 50. Lebensjahr kostenlos.

    Lungenkrebs ist in Deutschland sowohl für Männer als auch für Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. 32.500 Männer und 14.600 Frauen erkranken jährlich daran. Die Prognose für diesen Krebs ist nicht gut: 26 Prozent der erkrankten Männer und zwölf Prozent der Frauen sterben daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 13 und 17 Prozent bei Männern, zwischen 13 und 19 Prozent bei Frauen. Risikofaktoren sind Rauchen, Asbest- oder Radonbelastung. Obst und Gemüse wirken sich schützend aus.

    Brustkrebs (bei Frauen) Über 60.000 Frauen erkranken daran. Im Schnitt sind sie dann 64 Jahre alt. Seit 1990 geht die Zahl der Erkrankten zurück. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 87 Prozent. Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, ein höheres Alter bei der ersten Geburt, der späte Eintritt in die Wechseljahre, Einnahme der Pille, Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel.

    Demnach dürften im laufenden Jahr in den 27 EU-Staaten mehr als 1,31 Millionen Menschen an Krebs sterben - rund 737.000 Männer und 576.000 Frauen. Im Jahre 2009 waren in den gleichen Ländern 1,23 Millionen Menschen an Krebs gestorben. Den Anstieg der Zahl von Krebserkrankungen insgesamt führen die Wissenschaftler nicht zuletzt auf die steigende Lebenserwartung der EU-Bürger zurück.

    Todesrate bei krebskranken Frauen in Spanien am niedrigsten

    Bei den Heilungschancen von Krebspatienten gibt es der Studie zufolge innerhalb der EU große Unterschiede. Ein Vergleich der sechs bevölkerungsstärkten Mitgliedsländer zeigt, dass krebskranke Männer in Großbritannien die besten Überlebenschancen haben.

    Dort liegt die Todesrate um zehn Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Die Todesrate bei krebskranken Frauen ist demnach in Spanien am niedrigsten - dort liegt sie um 20 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Die geringsten Heilungschancen haben an Krebs erkrankte Polen - dies gilt für Frauen wie für Männer. (afp, AZ)

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