Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Kanu: Barcelona anstatt Augsburg

Kanu

Barcelona anstatt Augsburg

    • |
    Karl Heinz Englet (rechts) überreichte William „Bill“ T. Endicott den „World Paddle Award“ für sein Lebenswerk.
    Karl Heinz Englet (rechts) überreichte William „Bill“ T. Endicott den „World Paddle Award“ für sein Lebenswerk. Foto: John Gregorich

    Wenn Kanuten Trainingsklamotten und Flip Flops gegen Smoking und edle Abendrobe tauschen, werden die „World Paddle Awards“ vergeben. Nach der Premiere im Vorjahr in Augsburg wurden die „Oscars des Kanusports“ diesmal im spanischen Sitges, nahe der Metropole Barcelona, verliehen. Die World Paddle Academy (WPA) lud zur Ehrung der weltbesten Kanu- und Paddelsportler in die glanzvolle Villa Masia Almiral de la font ein. Auch eine Augsburger Gruppe befand sich unter den internationalen Gästen.

    Akademie-Direktor Rob van Bommel erinnerte an den Festabend in Augsburg: „Es war Neuland und ein Risiko für uns alle, aber Augsburg hat diese Herausforderung im vergangenen Jahr glänzend bestanden. Augsburg hat den Maßstab für unsere Preisverleihung in diesem Jahr und den kommenden Jahren gesetzt“, sagte der Australier. Er bedankte sich unter großem Beifall bei Karl Heinz Englet, der den Festakt in Augsburg maßgeblich organisiert hatte.

    Akademie-Mitglied Englet war in Spanien der Präsentator eines Awards. Unter den acht Auszeichnungen übergab er in der Kategorie „Lifetime Achievement“ das Goldene Paddel an William „Bill“ T. Endicott für dessen Lebenswerk. Der Amerikaner brachte es in seiner über 40-jährigen Karriere als Coach des US-Teams in Kanuslalom und Abfahrt auf 57 internationale Medaillen seiner Athleten, darunter 27 Mal Gold.

    Endicott war maßgeblich daran beteiligt, dass Kanuslalom nach 1992 und 1972 ins olympische Programm von Atlanta 1996 aufgenommen wurde und seitdem Bestandteil ist. So konnten Englet und Endicott, die sich seit den 80er Jahren kennen, viele Erinnerungen austauschen. „Olympische Gründerväter“ wurden die beiden an diesem Wochenende von den anderen Gästen respektvoll genannt.

    Unter der Vielzahl Olympiasieger befand sich Elisabeth Micheler-Jones, Goldmedaillengewinnerin von Barcelona 1992. Das Akademie-Mitglied zeichnete die Kanu-Rennsportleiterin Luca Homonnai (Ungarn) in der Kategorie „Sports Junior“ aus. Die Nachwuchsfahrerin hat sich die Olympischen Spiele von Tokio 2020 als Ziel gesetzt. Spätestens da könnte sie Micheler-Jones wiedersehen: Deren Tochter Selina hat auf diese Spiele ebenso ein Auge geworfen.

    Dass die WPA-Zeremonie in Spanien stattfand und nicht wie ursprünglich geplant regelmäßig in Augsburg, fand Micheler-Jones schade. Aus finanziellen Gründen musste Augsburg diesen Plänen eine Absage erteilen. „Dass wir von der Akademie nun die Zeremonie jedes Jahr in einem anderem Land durchführen, hat auch seinen Reiz, und unterstreicht die Internationalität unserer Auszeichnung“, sagte Micheler-Jones. Statt einer Gala wählten sie einen anderen Rahmen für die Kanu-Elite: ein kleiner ausgewählter Kreis von Gästen, keine Showauftritte und auch kein roter Teppich. Dafür aber drei Tage Begegnung in der exklusiven Villa auf einem Weinberg mit Gala-Dinner und spanischer Gitarrenmusik.

    Nun sind die Augsburger gespannt auf die Zeremonie 2017. Diese wird in Portugal stattfinden, wiederum in einem anderen Rahmen. Ein klein wenig lebt die Hoffnung, dass die WPA irgendwann wieder in Augsburg Station machen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden