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Kanuslalom: Beflügelt vom Weltcupsieg

Kanuslalom

Beflügelt vom Weltcupsieg

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    Wie war das Gefühl, als Sie am vergangenen Wochenende in Prag Ihren ersten Weltcup-Sieg bejubeln durften?

    Es war unbeschreiblich. Ich konnte es gar nicht glauben. Aber im Ziel habe ich dann auf der Anzeigentafel die Eins gesehen, ich hatte gewonnen. Ich war in dem Moment so überglücklich, dass ich alle Emotionen rausgelassen habe. Man arbeitet als Sportler so lange darauf hin und wenn es dann endlich klappt, ist man froh und stolz, das erreicht zu haben.

    Warum hat es bei Ihnen bisher nicht mit einem Einzel-Weltcup-Sieg geklappt. Den Gesamt-Weltcup haben Sie ja schon einmal im Jahr 2013 gewonnen.

    Ich war meistens Zweiter oder Dritter. Zum Sieg hat mir immer irgendeine Kleinigkeit gefehlt. Mal ein Zeitfehler, mal eine Stangenberührung. Aber ich bin im Gegensatz zur Konkurrenz immer konstant gefahren und habe gute Punkte gesammelt. Das hat für den Gesamt-Weltcup-Sieg gereicht.

    Hat Sie das geärgert?

    Nein, für mich als Sportler war der Einzelsieg im Weltcup nur ein weiteres Ziel, das ich mir gesetzt habe. Jetzt gehört auch der zu meiner Sammlung.

    Was bedeutet dieser Erfolg für den Heim-Weltcup am Wochenende auf dem Augsburger Eiskanal?

    Ich kann jetzt mit einem guten Gefühl in die nächsten Rennen gehen und will in Augsburg natürlich meine Leistung bestätigen, damit ich auch im Gesamt-Weltcup ganz vorne landen kann.

    Ist der Druck vor heimischem Publikum dann nicht besonders groß?

    Ja schon, in Augsburg gibt es immer besonderen Druck. Von den Zuschauern, aber auch von der Familie. Die sagen, er hat’s drauf. Aber ich bin mittlerweile so routiniert, dass ich das ausblenden kann. Ich werde mein Bestes geben. Ich schaue, wie meine Tagesform ist. Wenn die passt, kann ich meinen Sieg vom letzten Wochenende durchaus wiederholen.

    Nach Ihrem Sieg in Prag haben Sie noch einmal betont, wie wichtig ein guter Rückhalt im Privatleben ist. Trotz des Schicksalsschlags vor zwei Jahren scheinen Sie nun zu alter Stärke zurück zu finden (Anm. der Red.: Tasiadis´ damalige Freundin, die Kanutin Claudia Bär, starb 2015 aufgrund einer Krebserkrankung).

    Es stärkt einen, wenn man im Hinterkopf nicht über so viel anderes nachdenken muss. Wenn der Kopf frei ist, kann man sich einfach besser auf seine Aufgabe im Sport konzentrieren.

    Ein wichtiger Punkt ist dabei sicher auch Ihre neue Freundin Densise, mit der Sie jetzt schon einige Zeit zusammen sind?

    Ja, auf jeden Fall. Sie ist mit ihrer Familie nach Prag gekommen. Am Sonntag haben sie die Stadt angeschaut und am Sonntag mich im Wettkampf unterstützt. Auch in Augsburg sind wieder alle dabei. Ihre Familie wohnt im Landkreis Aichach-Friedberg und fährt zum Eiskanal nur eine Viertelstunde.

    Auch beruflich sind Sie einen großen Schritt weiter...

    Stimmt, Ende Januar habe ich meine Ausbildung bei der Polizei beendet und seit 1. Februar bin ich Polizeimeister. Aber ich werde jetzt nicht die Augsburger auf den Straßen aufhalten und kontrollieren, sondern weiter meinen Sport machen. Die Polizei stellt mich dafür frei und hilft mir, dass ich meinen Sport weiter ausüben kann. Von Andrea Bogenreuther

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