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FC Augsburg: Die Rückkehrer

FC Augsburg

Die Rückkehrer

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    Ist er eine Spaßbremse, ein Realist oder einfach nur ein „cooler Hund“? Marwin Hitz ist nicht so richtig zu durchschauen, aber vermutlich trifft eher Letzteres zu. Dabei hat der Torwart des FC Augsburg durchaus ein freundliches, sonniges Gemüt, und jede Mama würde sich so einen gern als Schwiegersohn wünschen. Auf die Frage, ob es ein „geiles Spiel“ für ihn war, ließ sich der Schweizer Nationalkeeper nicht aus der Reserve locken. „Ich bin kein Freund solcher überschwänglicher, extremer Ausdrücke“, sagte Hitz nur bierernst. Dabei hatte der FCA im Hinspiel der Europa League dem großen FC Liverpool ein 0:0 abgetrotzt und sich (fast) alle Chancen für das Rückspiel am 25. Februar in Liverpool offengehalten.

    Aber schon der Hype, der um das Hinspiel gemacht wurde und halb Augsburg von nichts anderem mehr sprach, hatte Hitz nie infiziert: „Es war für mich nichts Besonderes. Mein Kopf ist bereits in Hannover. Wir müssen nach vorne schauen.“ Soll heißen, dass Hitz die Partie des abstiegsgefährdeten FC Augsburg beim Schlusslicht (siehe auch unten) wichtiger nimmt. Ansonsten war Hitz – wie eigentlich alle beim FC Augsburg am Donnerstagabend – zufrieden.

    „Wir haben viel Mut gezeigt und hatten viel Ballbesitz. Wir hatten auch manchmal Glück, aber am Ende großes Pech“, so Hitz. Er sprach dabei den Pfostenschuss von Dong-Won Ji in der 88. Minute an. Ansonsten lobte Hitz ganz uneigennützig seine beiden Kollegen Tobias Werner und Halil Altintop.

    Beide waren seit dem November 2015 nicht mehr im Einsatz. Werner wegen einer Schambeinverletzung und Altintop wegen einer Formkrise. „Halil hat ein super Spiel gemacht“, freute sich Hitz. Aber auch Werner bekam von ihm Streicheleinheiten: „Er hat nach seiner Verletzung eine schwere Zeit gehabt und hat gekämpft und ist wieder zurückgekommen. Das verdient Respekt“, meint Hitz.

    Werner selbst war überglücklich: „Es hat mich schon überrascht, dass mich der Trainer aufgestellt hat. Das ist nicht unbedingt üblich. In so einem wichtigen Spiel nach einer schweren Verletzung.“ Werner fand einen genialen Rahmen für seine Rückkehr vor.

    Die Choreografie der Fans, die das Stadion in ein rot-grün-weißes Fahnenmeer verwandelten, erzeugte auch bei ihm Gänsehautstimmung: „Die Unterstützung war großartig. Ich habe das Spiel genossen. Wir haben mutig und frech gespielt.“ Aber für Werner war Liverpool eher eine „Zugabe“. Sportlich wichtiger ist für ihn die Partie bei Hannover 96: „Wir dürfen jetzt nicht viel an Liverpool und an das Rückspiel an der Anfield Road denken.“ Dass Tobias Werner und Halil Altintop gegen Liverpool in der Startformation standen, hat Kapitän Paul Verhaegh nicht groß überrascht: „Ich sehe Halil und Tobi täglich im Training, und wir wissen alle, was für eine Qualität die beiden haben.“ Der Niederländer war auch von der Stimmung begeistert: „Unglaublich, was unsere Fans auf die Beine gestellt haben.“

    Mit Tobias Werner und Halil Altintop hat der Trainer jetzt wieder zwei gute Alternativen. Ganz wichtig, nachdem Raúl Bobadilla wegen einer Muskelverletzung wohl in Hannover ausfallen wird. Da kam das Comeback von Werner und Altintop für den Coach zur rechten Zeit. Weinzierl war angetan von deren Leistungen: „Halil war für mich der beste Mann auf dem Platz, aber beide haben ihre Sache gut gemacht.“

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