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Eishockey: Hoffnung auf Sternstunden

Eishockey

Hoffnung auf Sternstunden

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    Taktische Anweisungen von Trainer Roman Klicznik: Beim AEV spielten am Wochenende zahlreiche Talente vor, um einen Platz in der DNL-Mannschaft zu bekommen.
    Taktische Anweisungen von Trainer Roman Klicznik: Beim AEV spielten am Wochenende zahlreiche Talente vor, um einen Platz in der DNL-Mannschaft zu bekommen. Foto: Siegfried Kerpf

    Es ist Ende März, die Pantherprofis haben die Play-offs verpasst und sind in Urlaub. In ein paar Tagen werden die Eismaschinen im Curt-Frenzel-Stadion abgeschaltet, doch für eine Gruppe junger Eishockeyspieler hat die Sommerpause noch nicht begonnen. Try out – Probetraining. Kandidaten stellen sich vor. Der AEV sucht Verstärkung für die Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL). Ein angekündigter russischer Spieler hat abgesagt, weil er verletzt ist, aber es gibt genügend Bewerber. Ein Lette aus Hamburg, zwei Österreicher aus Graz und Spieler aus ganz Süddeutschland sind angereist. Bei Luca Engler aus Rosenheim steht bereits fest, dass er nächste Saison für den AEV stürmen wird. „Ich mache in Augsburg eine Ausbildung zum Fachlehrer.“

    Mit einem spektakulären Endspurt hat sich der AEV für ein weiteres Jahr in der Eliteklasse der 16- bis 20-Jährigen qualifiziert. „Der Stamm soll bleiben, aber wir wollen uns punktuell verbessern“, sagt Trainer Roman Klicznik. Von den Spielern des Jahrgangs 1996 werden altersbedingt nur noch einige wenige zum Einsatz kommen. Es gilt vor allem zwei der Besten, die Letten Arturs Matvejevs (Tor) und Uvis Jänis Balinskis (Abwehr) zu ersetzen. Einige rücken aus den eigenen Schülern nach, andere könnten von auswärts dazukommen. Klicznik will keinen zu großen Kader, die Jüngeren bekommen möglicherweise beim HC Landsberg Eiszeit.

    Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat ihren Mitgliedern (inklusive der Panther) und den angeschlossenen Stammvereinen ein neues Nachwuchskonzept verordnet. Die Panther und der AEV können sich bis zu fünf Sterne verdienen, wenn sie einen umfangreichen Forderungskatalog erfüllen. Das Programm setzt bereits bei der Arbeit mit den Jüngsten U8 bis U14 an. „Nur wer sich die beiden Sterne in diesen Altersklassen verdient, hat überhaupt die Chance auf weitere Auszeichnungen“, macht Michael Bakos deutlich.

    Der frühere Nationalspieler ist beim AEV sportlicher Leiter und hält die Neuordnung für den richtigen Weg, weil besonders viel Wert auf die Basisarbeit gelegt wird. „Wir müssen was tun.“ Bakos weiß, dass auf den AEV viel Arbeit zukommt. Es muss ein „Rekrutierungskoordinator“ gefunden werden, mit umfangreicher Leihausrüstung soll Kindern der Einstieg erleichtert werden und bei den Bundesligaschülern sowie in der DNL heißt eine Formel „Mehr und längere Eiszeiten = mehr Erfolg“.

    Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl steht hinter dem Konzept. Profis sollen mit Kindern und Jugendlichen aufs Eis gehen, im Gegenzug werden Talente bei den Panthern mittrainieren. Der Sprung in die DEL ist allerdings gewaltig. Um die AEV-Talente per Doppel-Spielrecht dem Spielbetrieb der Erwachsenen näherzubringen, wäre ein Kooperationspartner in der drittklassigen Oberliga hilfreich, sieht Bakos Standort-Nachteile und hofft auf die Mithilfe der Panther. Aus geografischen Gründen bieten sich jedoch nicht viele Vereine an, der EV Füssen zum Beispiel ist gerade sportlich abgestiegen.

    Engagierte Nachwuchsarbeit hat für die Panther handfeste Vorteile: Wenn der AEV mindestens vier Sterne vorweisen kann, muss die Profi-Organisation keine Strafzahlungen (bestimmte Prozentzahl des Spieleretats) leisten. Ein-Fünf-Sterne-Verein hat den Startplatz in der DNL sicher und kann Geld aus Zuschusstöpfen bekommen.

    Doch Bakos ist sich darüber im Klaren, dass der Verein finanzielle Herausforderungen stemmen muss. Eine Aktion (100-Freunde-Mauer) soll deshalb zusätzliche Einnahmen bringen und für Planungssicherheit sorgen. Demnächst wird der Verein seinen zweiten hauptamtlichen Nachwuchstrainer präsentieren. Roman Klicznik hat den Kontakt zu einem Finnen vermittelt.

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