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Eishockey: Panther privat: Torhüter Boutin und seine sportliche Familie

Eishockey

Panther privat: Torhüter Boutin und seine sportliche Familie

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    Augsburger Panther privat:
Tochter Amelie, Jonathan Boutin (Torhüter der Augsburger Panther), Ehefrau Julia und Pferd Struwelpeter.
    Augsburger Panther privat: Tochter Amelie, Jonathan Boutin (Torhüter der Augsburger Panther), Ehefrau Julia und Pferd Struwelpeter. Foto: Siegfried Kerpf

    Er hält ihn zwar am Zügel, aber so richtig im Griff hat Jonathan Boutin das Pferd nicht. Struwwelpeter dreht sich vor dem Fototermin mehrmals um den Torhüter der Augsburger Panther. Reiten zählt nicht zu den Hobbys des 31-Jährigen Deutsch-Kanadiers. Seine Reit-Versuche auf dem zehn Jahre alten Königlichen Warmblut-Pferd der Niederlande fielen bescheiden aus: „Ich wollte nach rechts und Peter ging nach links und umgekehrt“, erzählt Jonathan Boutin. Seine Frau reitet Struwwelpeter, der in Adelsried im Stall steht. Im Sommer ging es zu Turnieren nach Königsbrunn oder Horgau. Während seine Frau an den Springturnieren teilnahm, kümmerte sich ihr Mann um die zweijährige Tochter Amelie.

    Seit sieben Jahren sind Julia und Jonathan verheiratet. In seiner Zeit beim Eishockey-Zweitligisten Weißwasser haben sich die beiden kennengelernt. Egal wohin es das Paar geführt hat, Struwwelpeter machte jeden Umzug mit. „Ich habe ihn seit sieben Jahren. Das Pferd gehört einfach zur Familie“, erzählt Julia Boutin.

    AEV-Fans sahen Boutins Verpflichtung kritisch

    Im Frühjahr kam die Familie aus Freiburg nach Augsburg. Nachdem der gebürtige Kanadier aus Granby im Mai seine Einbürgerungsurkunde in Händen erhalten hatte, trat der Vertrag bei den Augsburger Panthern in der Deutschen Eishockey-Liga in Kraft. Viele Jahre lang hatte Boutin darauf hingearbeitet. Die AEV-Fans sahen die Verpflichtung des 31-Jährigen äußerst kritisch.

    Die Anhänger glaubten nicht, dass der beste Zweitliga-Torhüter der Jahre 2010, 2012 und 2013 das Format für die höchste Klasse hat. Boutin musste hässliche Kommentare im Internet lesen und schaltete daraufhin seine Facebook-Seite ab. Er wollte die Kritiker überzeugen. „Ich denke, bei einigen ist es mir gelungen. Sie haben im Stadion auch meinen Namen gerufen.“ Sportlich hat der Mann mit Schuhgröße 49 in der DEL Fuß gefasst: „Ich fühle mich in der Mannschaft und der Liga wohl.“ Das Training sei zwar kürzer, aber intensiver als in der DEL2 bei Freiburg. Auch die Schüsse kommen härter und schneller. Boutin entwickelte sich zusammen mit Ersatzmann Ben Meisner zu einem zuverlässigen Rückhalt.

    Panther-Torhüter Boutin: Auf dem richtigen Weg in die Play-Offs

    Sieben Siege aus den vergangenen acht Partien sind auch der Verdienst des Duos, das sich bei Auswärtsspielen das Zimmer teilt. Boutin hat neben dem guten Überzahlspiel und den wenigen Strafzeiten eine weitere Erklärung für den Höhenflug: „Es ist schwer, gegen uns zu spielen, weil wir schnell sind. Wir sind dort, wo der Puck ist, und ich denke, das frustriert unsere Gegner.“ In der Tabelle beträgt der Vorsprung auf Platz elf, der nicht mehr zum Play-off-Einzug reicht, nun 15 Punkte. Doch der Schlussmann blickt nicht nach unten. „Ich schaue, wen wir als Nächstes schlagen können, um in der DEL nach vorne zu kommen.“ Die K.-o.-Runde um die deutsche Meisterschaft, die die Augsburger in den vergangenen drei Jahren verpassten, ist das Ziel. Boutin ist überzeugt: „Wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn wir so weiterspielen wie bis jetzt, dann schaffen wir es.“ Am heutigen Freitag kommen die Kölner Haie ins Curt-Frenzel-Stadion. Am Sonntag treten die AEV-Profis in Nürnberg an. Nach den bisherigen Leistungen drängt sich Boutin für eine Vertragsverlängerung auf. Der Profi beschäftigt sich mit dem Thema nicht. Sein Manager Stefan Dittmann aus Nürnberg kümmert sich um die Karriere. Den Vertrag prüft anschließend seine Frau Julia, eine gelernte Bürokauffrau und Betriebswirtin.

    Jonathan Boutin konzentriert sich darauf, die Scheiben zu fangen: „Ich will davon nichts hören. Je besser ich spiele, desto größer ist meine Chance, dass ich wieder einen DEL-Vertrag bekomme.“

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