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Umwelt: Schwabens Wasser ist am saubersten

Umwelt

Schwabens Wasser ist am saubersten

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    Die Nitratwerte im Grundwasser haben auch Auswirkungen auf das Trinkwasser.
    Die Nitratwerte im Grundwasser haben auch Auswirkungen auf das Trinkwasser. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Das Thema Nitratbelastung des Grundwassers ist seit vielen Jahren in Bayern ein Dauerbrenner. Hauptverursacher ist die Landwirtschaft – unter anderem wegen der Ausbringung von Düngern und Gülle auf die Wiesen und Felder. Der Nitratgehalt wird deshalb mit Sorge gesehen, weil aus Nitraten Nitrite entstehen können, die wiederum als krebserregend gelten. Nun hat das Bayerische Landesamt für Umwelt den neuesten Bericht zur Nitratbelastung der Wasserversorgung vorgelegt. Manche Areale in Bayern – wie etwa Unterfranken – weisen sehr schlechte Werte auf. Der Regierungsbezirk Schwaben hingegen steht in Bayern mit Abstand am besten da, Oberbayern am zweitbesten.

    Laut Grundwasserverordnung dürfen sich nicht mehr als 50 Milligramm Nitrat in einem Liter Grundwasser befinden. Und ein Wert von 37,5 bis 50 Milligramm gilt zumindest als stark belastet. In Franken ist dem neuesten Bericht zufolge – Datenbasis ist das Jahr 2015 – 20,4 Prozent des Rohwassers (Rohwasser ist naturbelassenes, unbehandeltes Grundwasser) so stark mit Nitraten belastet, dass es den Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter überschreitet. Und immerhin 6,4 Prozent kommen noch hinzu, die als stark belastet gelten – zusammen über ein Viertel des Rohwasseraufkommens.

    Nun der Vergleich zum Regierungsbezirk Schwaben: Nur 0,1 Prozent des Rohwassers sind zu stark belastet, 0,2 Prozent sind stark belastet – zusammen also 0,3 Prozent des Rohwasseraufkommens.

    Schwaben profitiert vom Niederschlag

    Doch inwiefern hat der Verbraucher mit Rohwasser zu tun? Ganz einfach: Wenn das Rohwasser gemäß Analysen sauber ist, dann bekommt er das Rohwasser auch als Trinkwasser in die Leitungen. Stellt das jeweilige Wasserversorgungsunternehmen aber fest, dass eine Quelle etwa zuviel Nitrate enthält, dann mischt sie das Wasser so lange mit dem Wasser sauberer Quellen, bis die Werte entsprechend unter den Grenzwerten liegen. Der Grenzwert für Nitrat beim Trinkwasser liegt auch bei 50 Milligramm pro Liter.

    Wie ein Sprecher des in Augsburg ansässigen Bayerischen Landesamtes für Umwelt betont, ist das Grundwasser in ganz Schwaben somit ausgesprochen wenig belastet. Wobei es aber Bereiche im nördlichen Schwaben und um Augsburg gebe, die stärker belastet seien als etwa das Allgäu. Der Verbraucher müsse sich aber keine Sorgen machen: Aus der Leitung komme nur Trinkwasser, das in jedem Fall unter den Grenzwerten liege und in der Regel sogar noch sauberer sei.

    Warum schneidet nun Schwaben soviel besser ab als etwa Unterfranken? „Man muss fairerweise sagen, dass das vor allem auch naturräumliche Gründe hat“, sagt Alfred Enderle, schwäbischer Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes. „Wir haben mehr Niederschlag, das führt zu schnellerer Verdünnung.“ Außerdem seien in Unterfranken die Böden durchlässiger, die Nitrate gelangen so schneller ins Grundwasser. Aber es gebe im Ries und im Augsburger Raum zudem sinnvolle Vereinbarungen der Bauern und der Wasserversorger. Wenn das Wasser aktuell zuviel Nitrate enthält, verzichten die Bauern eine Weile auf Intensivwirtschaft und erhalten dafür zeitweise eine Entschädigung. Das helfe, die Nitratwerte zu senken.

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