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Fall Ursula Herrmann: Ursulas Bruder zweifelt an der Schuld des Täters

Fall Ursula Herrmann

Ursulas Bruder zweifelt an der Schuld des Täters

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    Michael Herrmann, der Bruder von Ursula Herrmann, zweifelt daran, dass der wirkliche Täter, der den Tod seiner Schwester Ursula zu verantworten hat, verurteilt wurde.
    Michael Herrmann, der Bruder von Ursula Herrmann, zweifelt daran, dass der wirkliche Täter, der den Tod seiner Schwester Ursula zu verantworten hat, verurteilt wurde. Foto: Ulrich Wagner (Archivbild)

    Vor dem Urteil im Schmerzensgeldprozess um das Verbrechen an der zehnjährigen Ursula Herrmann im Jahr 1981 hat ihr Bruder noch einmal der Justiz schwere Vorwürfe gemacht. In einem offenen Brief bezweifelt Michael Herrmann, dass der richtige Täter für den Tod seiner Schwester verantwortlich gemacht wurde. Michael Herrmann hat den rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilten Kidnapper auf 20.000 Euro Schmerzensgeld verklagt, weil er seit dem Strafprozess an Tinnitus leide.

    Das Augsburger Landgericht will am Donnerstag gegen 12.30 Uhr eine Entscheidung in dem Verfahren verkünden. Beobachter gehen davon aus, dass die Kammer dann ein Urteil in dem Zivilverfahren spricht. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass der Prozess mit einer weiteren Beweisaufnahme fortgesetzt wird.

    Der verurteilte 68-Jährige hatte die Tat stets bestritten

    Der Fall Ursula Herrmann gehört zu den spektakulärsten Verbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Schülerin war vor 37 Jahren am oberbayerischen Ammersee in einer vergrabenen Kiste eingesperrt worden, sie erstickte darin. Erst 2010 war ein Mann deswegen in Augsburg verurteilt worden. Bis heute gibt es Zweifel an der Täterschaft des 68-Jährigen, der immer seine Unschuld beteuert hat.

    Auch Michael Herrmann hatte schon mehrfach Zweifel geäußert, insbesondere geht er nicht von einem Einzeltäter aus. Mit der Zivilklage wollte er nach seiner Aussage daher auch Gewissheit erhalten. Doch durch den seit fast fünf Jahren laufenden Schmerzensgeldprozess müsse er nun von dem verurteilten Täter abrücken, erklärte Herrmann.

    "Kann es sein, dass der Augsburger Justiz nicht an wirklicher Aufklärung des Falles Ursula Herrmann, dem Tod meiner kleinen Schwester, gelegen ist?", schreibt er in seinem offenen Brief. Es spreche vieles dafür, dass ein Unschuldiger seit zehn Jahren im Gefängnis sitzt. "Die Menschen, die den Tod meiner Schwester zu verantworten haben, leben in Freiheit", meint Herrmann. (dpa/lby)

    Zuvor war die Familie des Landwirts Rudolf Rupp unter zweifelhaften Umständen wegen Mordes zu Haftstrafen verurteilt worden. 2009 entdeckte man den Mercedes des Bauern mit seiner Leiche in der Donau nahe Neuburg. Die Familie wurde freigesprochen.
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