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Missbrauchsvorwürfe
18.10.2014

Verlor der Augsburger Kinderarzt Harry S. immer mehr die Kontrolle?

In dieser Straße in Garbsen bei Hannover wurde ein Fünfjähriger in ein Auto gelockt und in einer Wohnung missbraucht. Der Täter soll nach Überzeugung der Polizei Harry S. sein.
2 Bilder
In dieser Straße in Garbsen bei Hannover wurde ein Fünfjähriger in ein Auto gelockt und in einer Wohnung missbraucht. Der Täter soll nach Überzeugung der Polizei Harry S. sein.
Foto: Holger Hollermann, dpa

Kinderarzt Harry S. aus Augsburg hat womöglich seit vielen Jahren Kinder missbraucht. Die Kripo untersucht jetzt auch zehn Jahre alte Fälle.

Als die Ermittler den Kinderarzt Dr. Harry S. am Dienstag in Augsburg festnehmen, lassen sie auch sein Auto abschleppen. Es ist ein heller BMW der X-Reihe. Der Wagen ist ausgestattet mit Funkgerät und mobilem Blaulicht, damit er schnell zu Notarzteinsätzen fahren kann. Doch offensichtlich hat Harry S. den Wagen nicht nur benutzt, um Menschenleben zu retten.

Die Ermittler vermuten, dass er mit diesem Auto am 18. August bei Hannover den fünfjährigen Jayden entführt hat. Der Arzt soll das Kind betäubt, in einer Wohnung missbraucht und dann gewaschen haben.

Für die Ermittler ist das Auto mit Augsburger Kennzeichen jetzt ein wichtiges Beweismittel in dem Fall. Eine Frau hatte am Tattag gesehen, wie der mutmaßliche Täter den Fünfjährigen aus einem cremefarbenen „Geländewagen“ aussteigen ließ – und das verstörte Kind einfach an einer Hausmauer absetzte. Experten untersuchen das Auto jetzt nach möglichen Spuren. Nach und nach setzen die Ermittler so ein Puzzlebild zusammen. Sie glauben, dass sie einem Serientäter auf die Spur gekommen sind, der womöglich seit vielen Jahren immer wieder kleine Kinder von der Straße entführt und sich an ihnen vergangen hat.

Handydaten und DNA-Spur sollen zu Harry S. führen

Im Haftbefehl werden bisher vier Übergriffe auf Jungen im Alter von vier bis sieben Jahren genannt. Sie ereigneten sich in den Jahren 2012 und 2014 in Augsburg, München und Hannover. Bei diesen Fällen gehen die Ermittler nach Informationen unserer Redaktion davon aus, dass sie die Taten dem Arzt relativ zweifelsfrei nachweisen können – unter anderem mithilfe von Handydaten und einer DNA-Spur. Weitere zehn bisher ungelöste Fälle von Kindesmissbrauch rechnen ihm die Ermittler derzeit offenbar zu. Auch Mädchen könnten demnach unter den Opfern sein.

Dabei blicken die Fahnder auch weiter zurück. „Wir schauen dabei einen Zeitraum von etwa zehn Jahren an“, sagt der Augsburger Kripo-Chef Klaus Bayerl. Die Ermittler prüfen vor allem, wo das Tatmuster zu den Übergriffen passt, die Harry S. zugerechnet werden. Sie suchen nach weiteren DNA-Treffern und zeigen Zeugen und Opfern das Foto des Mannes. In Augsburg und München soll er die Jungen in Kellerräume und Tiefgaragen gelockt haben. Im Münchner Fall zwang er den Ermittlungen zufolge einen Vierjährigen zu Oralsex.

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Im Zuge dieser aufwendigen Ermittlungen werden auch alle Orte untersucht, an denen sich Harry S. in den vergangenen Jahren zur Arbeit oder zu Fortbildungen aufgehalten hat. Die Verbindung nach München beispielsweise rührt daher, dass S. in der Landeshauptstadt studiert hat – an der Ludwig-Maximilians-Universität. Von Juli 2009 bis Juli 2010 arbeitete S. auch am Deutschen Herzzentrum in München.

Führte der Kinderarzt ein Doppelleben?

Die Hinweise verdichten sich, dass der joviale Mann und engagierte Kinderarzt ein geheimes Doppelleben geführt hat. Er arbeitete als sogenannter Funktionsoberarzt im Augsburger Klinikum. Ehrenamtlich war er noch stark beim Augsburger Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes beschäftigt – als Chefarzt und Notarzt. Auch für die Wasserwacht in München soll er aktiv gewesen sein.

Dieses vielfältige Engagement wurde von den Nachbarn im Augsburger Stadtteil Herrenbach stets als Grund dafür angesehen, dass Harry S. gar keine Zeit für eine eigene Familie hatte. Der 39-Jährige ist ein Einzelkind und hatte bis zuletzt im Haus seiner Eltern gewohnt. Wegen der vielen Aktivitäten war S. offenbar auch trotz seiner neuen Arbeitsstelle in Hannover häufig noch zu Hause in Augsburg.

Der Kinderarzt, der im Laufe der Jahre zum Kinderschänder wurde? Die Ermittler untersuchen auch ungeklärte Sexualdelikte, die nicht so gravierend sind wie der Fall des kleinen Jayden aus Garbsen. Denn sie haben festgestellt, dass sich die „Intensität“ des Vorgehens von Mal zu Mal gesteigert hat. Der Fall in Niedersachsen ist unter den bisher bekannten der schlimmste. Hinter vorgehaltener Hand sagen Augsburger Polizisten, wie erleichtert sie über die Verhaftung sind: Wer weiß, wie weit es sonst noch gekommen wäre?

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