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Rauschgift: Warum es in Bayern mehr Drogentote gibt

Rauschgift

Warum es in Bayern mehr Drogentote gibt

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    Die Zahl der Drogentoten ist in Bayern stark gestiegen.
    Die Zahl der Drogentoten ist in Bayern stark gestiegen. Foto: Boris Roessler/dpa (Symbolbild)

    314 Drogentote gab es in Bayern im vergangenen Jahr. 2014 waren es 251, 2013 starben 230 Menschen an Drogenkonsum, so die Zahlen des Bayerischen Innenministeriums. "Allerdings hatten wir 2000 mit 340 Drogentoten den absoluten Höchststand. Da gibt es immer wieder Wellenbewegungen", sagt Michael Siefener, Sprecher des Ministeriums.

    Auch in Augsburg ist die Zahl der Drogentoten in den letzten Jahren deutlich gestiegen. "Die Tendenz ist bei uns ähnlich wie in Bayern, aber genaue Zahlen kann ich nicht nennen", sagt Siegfried Hartmann vom Polizeipräsidium Schwaben Nord.

    Opium-Rekordernte in Afghanistan

    Woran aber liegt es, dass die Zahl der Drogentoten bei uns so stark gestiegen ist? Ein Grund ist die erneute Rekordernte bei Opium in Afghanistan, so Ludwig Waldinger, Pressesprecher des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA). Das führt dazu, dass die Preise für Heroin fallen und die Händler die Wirkstoff-Konzentration erhöhen - auch, weil sie mit den Dealern von synthetischen Drogen in Konkurrenz stehen.

    Bei synthetischen Drogen ist die Qualität gestiegen

    Aber auch bei synthetischen Drogen ist die Qualität gestiegen, so der LKA-Sprecher. Und da kommt noch ein anderes Problem hinzu. Ludwig Waldinger: "Es gibt immer neue Substanzen und Ausweichprodukte weg von den klassischen Drogen wie Heroin oder Kokain. Und bei diesen synthetischen Drogen wie Badesalz oder Crystal Meth ist es kaum noch nachvollziehbar, wie die Qualität ist, weil sie sich dauernd verändern." Bei Heroin wisse man in der Regel, welche Ware man in welcher Qualität von seinem Dealer kriegt. "Bei synthetischen Drogen ist die Qualität  für den Konsumenten sehr viel schwieriger einzuschätzen."

    In Bayern gibt es außerdem im Vergleich zu anderen Bundesländern auffällig viele Tote durch Drogen, die über ausgekochte Schmerzpflaster hergestellt werden. Waldinger: "Das sind regionale Kreise von Konsumenten, die das nehmen, und bei diesen Substanzen ist gar nicht mehr abschätzbar, welche Konzentrationen dort enthalten sind."

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