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Todesschüsse: Wenn Polizisten schießen

Todesschüsse

Wenn Polizisten schießen

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    Polizisten in Deutschland greifen immer seltener zu ihrer Waffe.
    Polizisten in Deutschland greifen immer seltener zu ihrer Waffe.

    Deutschlands Polizisten greifen längst nicht so oft zur Schusswaffe, wie das in Film und Fernsehen nahegelegt wird. Im Jahr 2011 zum Beispiel verfeuerten die Beamten auf der Jagd nach Kriminellen bundesweit 85 Patronen. Sechs Menschen wurden dabei getötet, 15 verletzt. Das geht aus einer Statistik der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster hervor.

    Selten kommen auch Beamte ums Leben

    49 Schüsse waren demnach Warnschüsse. 36 Mal gaben die Polizisten gezielte Schüsse ab. Die Zahl der Fälle, in denen Schusswaffen benutzt wurden, geht insgesamt zurück. Im Jahr 2010 wurden noch 96 Schüsse abgegeben, im Jahr 2002 waren es noch mehr als 150. Der Statistik zufolge kamen dabei jährlich zwischen zwei und zehn Menschen ums Leben. Im Jahr 1999 war ein trauriger Höhepunkt erreicht worden: 15 Menschen starben durch Polizeikugeln.

    Heuer starben bisher nach Recherchen unserer Zeitung fünf Männer in Deutschland durch polizeilichen Schusswaffengebrauch, darunter der 34-jährige Torsten W. in Merching. Er ist ein Sonderfall, weil er offensichtlich erschossen werden wollte. Genaue Untersuchungen zu solchen „Suiziden durch Polizisten“ gibt es in Deutschland bisher nicht.

    Bei gefährlichen Einsätzen werden auch immer wieder Polizisten zu Opfern. Die Zahl der getöteten Beamten liegt allerdings in den vergangenen Jahren konstant niedrig zwischen null und drei. Der letzte Polizist, der im Dienst gewaltsam getötet wurde, ist der Augsburger Beamte Mathias Vieth, 41. Er wurde am 28. Oktober 2011 erschossen. Den beiden mutmaßlichen Tätern Rudi R. und Raimund M. wird derzeit der Prozess gemacht.

    Polizisten schießen auf gefährliche, kranke oder verletzte Tiere

    Wesentlich häufiger zücken Polizisten im Übrigen die Waffe gegen gefährliche, kranke oder verletzte Tiere. Im Jahr 2011 waren es 8812 Fälle (2010: 9336). In fast allen Situationen wurden die Tiere nach Angaben der Deutschen Hochschule der Polizei von ihren Leiden durch Verletzungen infolge von Verkehrsunfällen erlöst.

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