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Radtour: Auf der Pirsch nach wilden Tieren

Radtour

Auf der Pirsch nach wilden Tieren

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    Radl mit Fahrrad Tour Tierrunde groß Siebenbrunn Heide Hugenottenweg Bild: Michael Hochgemuth
    Radl mit Fahrrad Tour Tierrunde groß Siebenbrunn Heide Hugenottenweg Bild: Michael Hochgemuth

    Ein Sonntagvormittag im Augsburger Spickel. „Papa, mir ist langweilig.“ Marius zieht die Mundwinkel nach unten. Dem jungen Mann kann geholfen werden. Heute bleibt der Computer aus. Kein Facebook, keine Affenspiele. Wir machen uns auf die Pirsch. Denn richtige Tiere gibt es genug im Augsburger Stadtwald. Ist zwar kein Serengeti, aber manchmal sind auch heimische Tiere wild.

    Ab in die Garage, den Luftdruck der Fahrradreifen prüfen, die Kette nachfetten. Schon sitzen wir auf dem Sattel. Unser Ziel sind die Wildpferde bei Königsbrunn. Wer sich im Stadtwald auf die Suche nach kleinen und großen Tieren macht, der kann was erleben. Verdursten und verhungern muss er auch nicht.

    Am Spickelspielplatz starten wir. Vorbei an der Spickelwiese fahren wir zum Reitclub Augsburg. Der Verein liegt hinter dem Gebäude der Handwerkskammer versteckt. Die Stallungen sind in der schönen Farbe Maria-Theresia-Gelb gestrichen. Auf der kleinen Koppel lässt sich ein großer Brauner streicheln.

    Schon radeln wir auf dem Dr.-Ziegenspeck-Weg zwischen Zoo und Botanischem Garten. Wir sehen über die Mauer. Affen klettern auf dem Holzgerüst. Wie bestellt trompetet ein Elefant. Im Siebentischpark könnten wir Rast machen, eine Partie Mini-Golf spielen oder eine Apfelschorle im Parkhäusl trinken. „Vielleicht später“, sagt Marius. Wir fahren am wildromantischen Siebenbrunner Bach entlang, vorbei am Schaezlerbrunnen. Alle Wege unserer Tour sind gut zu radeln. Steigungen gibt es nicht. An der Nordseite des Stempflesees bewundern wir die mächtige Silberweide. Das Füttern der Gänse und Enten überlassen wir den Spaziergängern. Uns zieht es weiter.

    Über die geteerte Siebenbrunner Straße erreichen wir nach einigen Kilometern die Gaststätte Jägerhaus am Ochsenbach. Der ist längst ausgetrocknet. Auch Ochsen stehen nicht mehr auf den Wiesen, auf denen Blumen blühen. Im Jägerhaus trinken Ausflügler ihr Bier. Wir haben Lust auf eine Lasagne, die Spezialität des Hauses. Marius drängt zum Aufbruch. Facebook hat er längst vergessen. „Und? Jetzt zum Biberlehrpfad und zurück in den Spickel oder weiter bis zur Königsbrunner Heide?“ Bis zum Kuhsee heimwärts wären es auf der kleinen Tour nur noch fünf Kilometer. Marius will weiter.

    Die Przewalskis: Klein, aber hungrig

    Vorbei an schön restaurierten Hugenottenhäusern fahren wir in den Haunstetter Wald. Nach etwa 10,4 Kilometern biegen wir zu den Tiergehegen ab. Wir steigen ab, pirschen uns am Zaun entlang und sehen zwei Wildpferde. Diese Przewalskis sind klein wie Ponys. Der Landschaftspflegeverband hat sie 2007 hier angesiedelt. Es ist ein Pilotprojekt. Die Przewalski-Pferde sollen mit ihrem Appetit zur Kiefernwald-Auflichtung beitragen. Sie fressen gnadenlos, was grün wächst.

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    Im Gehege nebenan entdecken wir heute kein Rotwild. Wir müssen eh zurück. Am Lochbach fahren wir nach Norden und machen später noch einen Abstecher zum Biberlehrpfad. Wir staunen über Dämme und Biberburgen. Auf Schautafeln lernen wir, dass Biber nicht weiße, sondern braune Zähne haben.

    Jetzt geht es lechabwärts Richtung Kuhsee. Marius gibt noch einmal Gas. Am Hochablass schieben wir die Räder zur Seelounge. Der Käsekuchen ist lecker. Die zwei Kilometer zurück zum Spickelspielplatz schaffen wir locker. „Das war cool“, lächelt Marius. Seine Mundwinkel sind jetzt oben.

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