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Fußball: Der Hallenkick im Kreis lebt weiter

Fußball

Der Hallenkick im Kreis lebt weiter

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    Bei der Landkreismeisterschaft sind auch die Sportfreunde Fiedberg (am Ball Daniel Nitsch) wieder mit dabei.   
    Bei der Landkreismeisterschaft sind auch die Sportfreunde Fiedberg (am Ball Daniel Nitsch) wieder mit dabei.    Foto: Kleist

    Günther Behr hört sich erleichtert an. Seit Wochen beschäftigt ihn dieses leidige Thema, veranlasste ihn sogar dazu, über einen Rücktritt als Spielleiter in der Gruppe Augsburg nachzudenken. Behr zeichnet dafür verantwortlich, eine Landkreismeisterschaft im Hallenfußball auf die Beine zu stellen. Wie mehrfach berichtet, drohte dem traditionsreichen Wettbewerb nach 24 Jahren das Aus. Dieses Übel ist abgewendet. Wie Behr gegenüber den unserer Zeitung erklärt, findet die Kreismeisterschaft statt. 15 Mannschaften hatten sich am Mittwochnachmittag angemeldet. „Damit müssen wir zufrieden sein“, sagt Behr.

    Bisher konnten sich Funktionäre wie er sicher sein, ohne eigenes Dazutun genug Mannschaften für eine Meisterschaft mit Qualifikation und Endrunde zu vereinen. Seit Futsal sein vermeintliches Unwesen treibt, ist das anders. Die Liebe der Vereine zum Hallenfußball scheint erloschen, für die Kreismeisterschaft ließen sich nur wenige begeistern.

    Weil dies so war, musste sich Behr Kritik gefallen lassen. Die Vereine, die Futsal befürworteten und eine Kreismeisterschaft forderten, warfen ihm fehlendes Engagement und Desinteresse vor. Behr kränkte das, er drohte mit Konsequenzen, schloss nicht aus, sein Amt niederzulegen.

    Inzwischen hat sich die Lage beruhigt, Behr erhielt Rückendeckung. „Vereinsfunktionäre haben sich bei mir gemeldet. Ich soll nicht aufhören, weil sie sehr zufrieden mit mir sind“, erklärt er. Die Vorbehalte gegenüber Futsal haben ihn nicht überrascht. Schon im vergangenen Winter deutete sich an, welche Probleme in dieser Hallen-Spielzeit auf ihn zukommen würden.

    Die Vereine erkundigten sich damals, ob herkömmlicher Hallenfußball gespielt werde oder Futsal, der Indoorkick nach Regeln des Weltverbands Fifa mit Handballtoren, pomadigem Ball und ohne Bande. 20 von 26 Vereinen sagten, sie würden dann nicht mehr mitmachen, so Behr. Diese Drohung machten die Klubs nun wahr. Bis zum 30. September hatten sich lediglich fünf Teams angemeldet. Behr verlängerte die Frist daraufhin bis Ende Oktober. Diese Vorlaufzeit benötigt er, um das Turnier zu organisieren.

    Für Behr hat sich dieser Aufwand gelohnt, auf den letzten Drücker haben weitere Vereine für die Kreismeisterschaft gemeldet. „Für uns war wichtig, dass sie stattfindet“, sagt Behr, der von sich selbst sagt, kein ausgewiesener Freund des Hallenfußballs zu sein, weil er in der Vergangenheit als Spieler und Trainer schlechte Erfahrungen mit Verletzungen gemacht hat.

    Weil sich das Teilnehmerfeld verkleinert hat, entfallen die Vorrunden. Statt dessen spielen die Vereine sofort in einer Endrunde um den Titel. Behr ist zuversichtlich, einen 16. Verein zu finden. Gespielt wird in vier Gruppen, die ersten beiden Mannschaften qualifizieren sich für das Viertelfinale, im K.o.-System geht das Turnier weiter. Ausrichter ist der TSV Dasing, er organisierte in der Vergangenheit schon Vorrundenturniere ohne Bande. Spieltag ist voraussichtlich Sonntag, 28. Dezember.

    Spielleiter Behr hofft, mit der Landkreismeisterschaft Vorurteiledes Futsals abzubauen undviele Zuschauer anzulocken. Ein Stück weit setzt er auf die Neugier der Vereine, die nicht mitmachen. Behr: „Sie können sich ein Bild machen. Vielleicht sind sie dann ein Jahr später wieder dabei.“

    Ab dieser Wintersaison werden alle Verbandsturniere den Richtlinien der Fifa unterjocht, zwangsweise wird Futsal gespielt. Der Bayerische Fußballverband (BFV) ist angewiesen, Turniere nach dieser Variante auszurichten. Übergangsweise durften die Fußballer im vergangenen Winter auf Kreis- und Bezirksebene noch mit Bande und breiteren Toren spielen. Behr macht sich keine Illusionen, eine Rückkehr zum bisherigen Hallenfußball werde es nicht geben. „Das kann man nicht mehr ändern. Man muss das akzeptieren“, sagt er. Und geht damit mit gutem Beispiel voran. "Kommentar

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