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Energieversorgung: So entwickeln sich Strom- und Gaspreise in der Region zum Jahreswechsel

Energieversorgung

So entwickeln sich Strom- und Gaspreise in der Region zum Jahreswechsel

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    Viele Stromkunden in unserer Region können entspannt sein: Die meisten regionalen Energie-Anbieter planen keine Preiserhöhung.
    Viele Stromkunden in unserer Region können entspannt sein: Die meisten regionalen Energie-Anbieter planen keine Preiserhöhung. Foto: Ralf Hirschberger, dpa (Symbolbild)

    Ärger könnte in manchen Haushalten derzeit die Nachricht wecken, dass bundesweit eine große Anzahl an Stromanbietern zum Jahreswechsel die Tarife erhöht. Zu dem Ergebnis kommen die Verbraucherportale Verivox und Check24.

    Verivox zufolge wollen 250 Grundversorgungsanbieter ihre Tarife anheben, Check24 berichtet von 208. Beide kommen auf eine durchschnittliche Preissteigerung von 3,5 Prozent oder Check24 zufolge auf rund 50 Euro im Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt. Doch ein großer Teil der Stromkunden in unserer Region kann entgegen dem bundesweiten Trend aufatmen: Denn die meisten führenden Stromanbieter hierzulande lassen ihre Strompreise stabil. Und bei Erdgas sinken die Preise teilweise sogar.

    Was ist der Grund für die stabile Preisentwicklung in unserer Region? Schließlich sind in den vergangenen Jahren die Stromkosten stark gestiegen. Auch 2017 steigt in Deutschland die Ökostrom-Umlage an – und zwar von 6,35 auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde. Dem stehen jedoch einige Effekte entgegen, die für sinkende Kosten sorgen. Zum einen ist der Großhandelspreis für Strom gesunken, berichten mehrere Energieunternehmen unserer Region. Dazu kommt, dass auch die Gebühren für den Betrieb des Stromnetzes – die sogenannten Netzentgelte – mancherorts gefallen sind, darunter in Augsburg und im Raum Ulm/Neu-Ulm.

    Im Folgenden ein Überblick, was wichtige regionale Stromversorger zum Jahreswechsel planen:

    Lechwerke: stabil

    Die Lechwerke kündigen an, zum Jahreswechsel den Strompreis in der Grundversorgung sowie bei den meisten anderen Tarifen stabil zu belassen. Für die allermeisten Kunden bleibt damit der Strompreis konstant. Änderungen kann es für einen kleinen Teil an Kunden geben, die einen Tarif mit Preisbindung haben („Strom 24 Max“), falls diese Preisbindung zum Jahreswechsel ausläuft.

    Stadtwerke Augsburg: stabil

    Der kommunale Energieversorger kündigte an, den Strompreis zum 1. Januar 2017 stabil zu halten.

    Allgäuer Überlandwerk: stabil

    Das Unternehmen aus Kempten hat ebenfalls eine gute Nachricht für die Kunden und teilt mit, den Strompreis 2017 unverändert zu halten. Dies gelte auch für „Allgäu Strom“.

    SWU: stabil oder sinkend

    Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm berichten, dass sie den Preis für 41 000 Kunden in der Grundversorgung stabil lassen. Die Preise für Kunden mit Sonderverträgen würden ebenfalls belassen. Teilweise könnten Kunden sogar entlastet werden: Wer einen Vertrag zu den Tarifen „SWU Schwaben Strom“ oder „SWU Natur Strom“ besitze, könne bei einer Verlängerung einen Treuebonus in Höhe von 1,0 Cent je Kilowattstunde abrufen. Damit lasse sich der Anstieg der gesetzlichen Umlagen mehr als ausgleichen, „die Stromrechnung sinkt sogar“, berichteten die Stadtwerke gestern.

    Bei Erdgas geben mehrere Energieunternehmen sinkende Einkaufskosten an die Verbraucher weiter.

    Erdgas Schwaben: sinkend

    Das Unternehmen, das viele Haushalte in unserer Region mit Gas beliefert, senkt zum 1. Januar 2017 den Erdgas-Preis in der Grundversorgung. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 25 000 Kilowattstunden bezahlt 2017 dann 1605,91 Euro im Jahr, berichtet die Firma auf Anfrage unserer Zeitung. Das bedeute gegenüber 2016 eine Ersparnis von 5,3 Prozent. Kunden mit dem neuen Produkt „Mein Prämien-Gas“ sparten gegenüber der Grundversorgung nochmals fast 16 Prozent.

    Augsburg: meist sinkend

    Die Stadtwerke Augsburg entlasten eigenen Angaben zufolge über 90 Prozent der Erdgas-Kunden. Die Preise für die meisten Haushalte sinken um 4,4 Prozent, ein Haushalt mit 20 000 Kilowattstunden Jahresverbrauch spart sich 74 Euro im Jahr. Nur für Haushalte, die sehr wenig Gas brauchen – etwa zum Kochen –, stehe eine leichte Erhöhung des Grundpreises an.

    Ulm/Neu-Ulm: sinkend

    In der Grundversorgung sinkt bei den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm der Preis pro Kilowattstunde Erdgas um 0,36 Cent. Ein Haushalt mit 5000 Kilowattstunden Jahresverbrauch spart sich im Jahr rund 18 Euro. Die rund 11 000 Kunden mit dem länger laufenden Tarif „SWU Schwaben Gas fix“ können einen Treuerabatt über 0,8 Cent je Kilowattstunde erhalten, berichtet das Unternehmen; Entlastung hier im Jahr bei einem Verbrauch von 25 000 Kilowattstunden: rund 200 Euro.

    Kunden bei anderen als den erwähnten Strom- und Gasanbietern können ganz andere Konditionen haben. Viele Angaben beziehen sich außerdem auf den Jahreswechsel oder das kommende Jahr 2017. Es ist damit nicht ausgeschlossen, dass einzelne Firmen danach Preisänderungen vornehmen. (mit dpa)

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