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Interview: Aus Liebe zum Fußball

Interview

Aus Liebe zum Fußball

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    Perfekter Einstand: In seinem ersten Spiel als Trainer des FV Illertissen feierte Ilija Aracic mit seinen Schützlingen einen 2:0-Sieg gegen die kleinen Löwen.
    Perfekter Einstand: In seinem ersten Spiel als Trainer des FV Illertissen feierte Ilija Aracic mit seinen Schützlingen einen 2:0-Sieg gegen die kleinen Löwen. Foto: Alexander Kaya

    Sie haben selbst Ende der 90er-Jahre mit Hertha BSC in der Bundesliga und in der Champions League gespielt. Fällt es einem da später als Trainer schwer, mit Spielern zu arbeiten, die natürlich nicht diese Klasse haben, Herr Aracic?

    Ich habe tatsächlich gegen den FC Chelsea, den FC Barcelona und den AC Mailand gespielt, aber als Trainer denkt man doch nicht ständig an die Champions League. Wer den Fußball liebt, der liebt ihn auch in der Regionalliga oder in anderen Klassen.

    Der FV Illertissen hat drei Tage nach dem Rücktritt von Holger Bachthaler Ihre Verpflichtung gemeldet. Weshalb haben Sie sich so schnell entschieden?

    Ich wohne ja in Augsburg und damit nicht allzu weit weg von Illertissen. Ich habe die gute Arbeit des Vereins über die Jahre verfolgt und natürlich registriert, dass die Mannschaft immer im vorderen Tabellendrittel der Regionalliga lag. Und ich bin davon überzeugt, dass ich dem Verein helfen kann und der Verein mir. Außerdem hatten wir schon im Sommer losen Kontakt zueinander.

    Wie sieht diese gegenseitige Hilfe konkret aus?

    Ich habe viele Jahre lang beim VfB Stuttgart und beim FC Augsburg in der Jugend gearbeitet, und ich wollte irgendwann in den Herrenbereich. Sonst wird man automatisch als reiner Nachwuchstrainer abgestempelt. Aber gerade wegen meiner Erfahrungen mit der Jugend kenne ich mich aus in der Schnittstelle zwischen Aktiven und Nachwuchs, auf den der FV Illertissen ja großen Wert legt. Ich traue mir schon ein Urteil darüber zu, welcher Spieler Potenzial für höhere Aufgaben hat und welcher eher nicht.

    Diese Fähigkeit war ja in Stuttgart und Augsburg sicher auch wichtig?

    Natürlich. Ich habe zum Beispiel in der Stuttgarter Jugend Spieler wie Sami Khedira und Joshua Kimmich trainiert.

    Kannten Sie aus Ihrer Zeit im Nachwuchsbereich denn auch Spieler aus dem aktuellen FVI-Kader?

    Tatsächlich gibt es wenige FVI-Spieler, die ich nicht vorher kannte. Ich habe unter anderem mit Lukas Kling, Moritz Nebel, Sebastian Schaller und Michael Geldhauser schon gearbeitet, mit vielen anderen auch.

    Ist Ihnen auch deswegen so schnell die Trendwende gelungen? Schließlich hat Illertissen unmittelbar vor Ihrem Amtsantritt drei Spiele in Folge verloren, dabei stolze 14 Gegentore kassiert und dann im ersten Spiel unter Ihrer Regie die jungen Löwen mit 2:0 geschlagen.

    Sicher ist es immer gut, wenn man die Leute kennt. Aber ich hätte sowieso gewusst, wo man den Hebel in Illertissen ansetzen kann. Die Situation war schwierig und ungewohnt für eine über Jahre recht erfolgreiche Mannschaft, das Selbstvertrauen war ein Stück weit weg. Es ging also in erster Linie darum, den Spielern möglichst schnell den Glauben an ihre Qualitäten zurückzugeben. Wir haben gewonnen, wir haben zu null gespielt, wir haben genau das geschafft. Interview:

    verließ in jungen Jahren seine kroatische Heimat und spielte in Deutschland für den Chemnitzer FC, Tennis Borussia Berlin, Hertha BSC Berlin und Arminia Bielefeld. Als Trainer hat der 45-jährige Fußballlehrer im Nachwuchsbereich beim FC Augsburg und VfB Stuttgart gearbeitet, seit knapp zwei Wochen betreut er die Mannschaft des bayerischen Regionalligisten FV Illertissen.

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