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Kommentar: Ein zweites Machtzentrum

Kommentar

Ein zweites Machtzentrum

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    Die CSU kämpft um ihre Stellung als letzte echte Volkspartei in Europa. Sie will im Herbst 2013 die absolute Mehrheit in Bayern zurückerobern. Dazu braucht sie vor allem zwei Dinge: einen überzeugenden Auftritt in Oberbayern, wo im Jahr 2008 die meisten Wähler von der Fahne gingen, und eine personelle Perspektive für die Zeit nach Horst Seehofer.

    Die Lösung für beide Probleme glaubt die Parteispitze jetzt gefunden zu haben: Ilse Aigner, 47 Jahre alt, Bundesministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, modern, sympathisch und durch und durch oberbayerisch.

    Ihre Rückkehr in die Landespolitik dokumentiert, dass die fast zeitgleich stattfindenden Bundestagswahlen für die CSU zur Nebensache geworden sind. Die zuletzt fast sturmreif geschossene Bastion Bayern soll neu befestigt und wieder uneinnehmbar werden. Nur darum geht es für die Christsozialen.

    Diesem großen Ziel wird alles andere untergeordnet. Seehofer lässt es zu, dass sich neben ihm ein zweites Machtzentrum bildet. Er spürt offenbar, dass er es alleine möglicherweise nicht schafft und dass es nicht ausreicht, in der Partei als „alternativlos“ zu gelten. Die ehrgeizigen Minister Christine Haderthauer und Markus Söder werden ihre Ambitionen auf höchste Ämter zurückstellen müssen. Die Karten sind neu gemischt.

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