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Es wird eng für Schavan

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Es wird eng für Schavan

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    Jürgen Marks
    Jürgen Marks

    Eines vorweg: Der Fall Schavan ist mit dem Fall Guttenberg nicht zu vergleichen. Der „Lügenbaron“ hat für seine Dissertation abgeschrieben, seitenweise Inhalte aus dem Internet kopiert, sein Amt als Verteidigungsminister und seinen Doktortitel zu Recht verloren.

    Dagegen ist Schavan offenbar „nur“ schlampig mit Quellen umgegangen. Sie hat vor 32 Jahren das geistige Eigentum anderer in ihrer Doktorarbeit übernommen, ohne es ausreichend zu kennzeichnen.

    So weit, so schlecht. Und als Bundesbildungsministerin gelten für sie höchste Maßstäbe. Ihre wissenschaftliche Arbeit sollte über jeden Zweifel erhaben sein. Doch der Promotionsausschuss der Uni Düsseldorf hat sogar erhebliche Zweifel.

    Sollte sich die Hochschule entscheiden, ein Verfahren zur Aberkennung des Titels einzuleiten, wird es eng für die Ministerin. Wenn sie ihren akademischen Grad nicht verdient, ist ihre politische Karriere beendet.

    Doch bis dahin gilt auch für eine Bildungsministerin die Unschuldsvermutung. Im Sinne aller sollte die Prüfung zügig erfolgen. Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Klärung. Und auch Annette Schavan ist ein schwebendes Verfahren mit allerlei Gerüchten und Indiskretionen nicht länger zuzumuten.

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